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Holocaust-Mahnmal Berlin: "Schutz aufs Widerwärtigste missbraucht": Messerangriff empört Politiker



Der Messerangriff auf einen Touristen am Holocaust-Mahnmal erschüttert und empört ganz Deutschland. In Berlin fordern Politiker harte Konsequenzen für den mutmaßlichen Täter.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich entsetzt gezeigt über den mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff auf einen spanischen Touristen in Berlin. "Die Messerattacke am Berliner Holocaust-Mahnmal ist ein abscheuliches und brutales Verbrechen", sagte die SPD-Politikerin laut Mitteilung.

Sie forderte, der mutmaßliche Täter müsse mit aller Härte bestraft und "direkt aus der Haft abgeschoben werden". "Wer solche Taten begeht und den Schutz in Deutschland aufs Widerwärtigste missbraucht, der hat jedes Recht verwirkt in unserem Land zu sein." Sie kündigte an, alle Wege zu nutzen, "um Gewalttäter wieder nach Syrien abzuschieben". Dem Verletzten wünschte Faeser, "dass er wieder gesund werden kann". Sie dankte den Einsatzkräften der Berliner Polizei und den Rettungskräften.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat den mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff als feige verurteilt. "Ich bin überzeugt, dass unsere Justiz den Täter seiner gerechten Strafe zuführen wird", teilte er mit. "Gleichzeitig steht für mich fest: Wer in Deutschland Schutz haben will, greift keine Menschen mit dem Messer an."

Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin

Am Freitagabend hatte mutmaßlich ein 19 Jahre alter anerkannter Flüchtling aus Syrien im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals den spanischen Besucher von hinten mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Nach bisherigem Kenntnisstand sei es das Ziel des Angreifers gewesen, Juden zu töten, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Vor diesem Hintergrund sei auch die Auswahl des Tatorts erfolgt.

Der mutmaßliche Angreifer war in Sachsen gemeldet. Wegner kündigte daher einen engen Austausch mit den sächsischen sowie den Bundesbehörden an. "Ich erwarte von der nächsten Bundesregierung, dass sie dafür sorgt, dass solche Täter ihren Schutzstatus verlieren und schnell unser Land verlassen müssen", teilte der Regierende weiter mit.

Innensenatorin nennt Angriff "unerträglich"

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat den mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff auf einen spanischen Touristen in Berlin ebenfalls verurteilt. "Ein versuchtes Tötungsdelikt mit dem Verdacht einer antisemitischen Motivation gerade am Denkmal für die ermordeten Juden Europas – das ist unerträglich", teilte sie mit. Ihre Gedanken seien mit dem 30 Jahre alten Verletzten. "Ich wünsche ihm von Herzen baldige und vollständige Genesung."

Spranger dankte zudem den Rettungs- und Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln bei der Versorgung des Verletzten und bei der Festnahme des mutmaßlichen Täters. "Ich danke der Polizei Berlin, dass sie mit Blick auf die Örtlichkeit hochsensibel und umsichtig alle Maßnahmen ergriffen hat."

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