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Über Wochen kommt es zu mehreren Austauschen von Geiseln auf der einen und Häftlingen auf der anderen Seite. Nicht immer geht dies problemlos vonstatten. Jetzt erhebt die Terrororganisation Hamas den Vorwurf, dass Israel die Freilassung verzögere. 600 Gefangene warten auf ihre Freilassung.
Die islamistische Hamas hat die Verzögerung der Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel im Gegenzug für die zuvor erfolgte Übergabe sechs israelischer Geiseln scharf kritisiert. Die Hamas habe die Vermittler Ägypten und Katar über die Verzögerung informiert, stand in einer Erklärung der Terrororganisation. Israel werde keine Vermittler für den Konflikt mehr finden, wenn das Land das Abkommen jetzt verletze und sich weigere, die Häftlinge freizulassen, warnte die Hamas.
Die Freilassung von mehr als 600 palästinensischen Häftlingen begann auch am Abend mehrere Stunden nach der Übergabe der sechsten israelischen Gaza-Geisel durch die Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) nicht. Bei früheren Austauschaktionen waren die Palästinenser bald nach der Rückkehr der israelischen Geiseln in ihre Heimat freigekommen.
Eine Erklärung Israels zu den Gründen der Verzögerung gibt es bisher nicht. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf ungenannte israelische Beamte, Regierungschef Benjamin Netanjahu wolle vor der Freilassung Sicherheitsberatungen über das weitere Vorgehen abhalten.
Die erste Phase der Waffenruhe endet voraussichtlich in einer Woche. Gespräche über die zweite Phase haben bisher dem Vernehmen nach noch gar nicht begonnen.