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EU-Energieimporte aus Russland übersteigen Ukraine-Hilfen



Stand: 24.02.2025 17:48 Uhr

Die EU-Staaten haben im vergangenen Jahr mehr für fossile Brennstoffe aus Russland ausgegeben als für Finanzhilfen an die Ukraine. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts CREA.

Trotz aller Sanktionen und Bemühungen, unabhängiger von russischem Öl und Gas zu werden, hat die EU im vergangenen Jahr nur ein Prozent weniger fossile Brennstoffe aus Russland importiert. Der Wert dieser Einfuhren von Öl, Gas und Ölprodukten sei um sechs Prozent auf 21,9 Milliarden Euro zurückgegangen, so das Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA).

Damit hätten die Ausgaben für russische Energie im dritten Jahr der Invasion über den 18,7 Milliarden Euro gelegen, die die EU der Ukraine an Finanzhilfen gewährte, teilte das unabhängige Forschungsinstitut aus Helsinki mit.

Russland findet jede Menge Abnehmer

Russlands Exporte an fossilen Brennstoffen bezifferte das CREA auf 242 Milliarden Euro, drei Prozent weniger als 2023 und acht Prozent weniger als vor der Invasion in die Ukraine. Dabei habe Moskau die Handelsbeziehungen mit nicht-europäischen Partnern gefestigt. Allein die drei größten Abnehmer China, Indien und die Türkei seien für 74 Prozent der russischen Einnahmen aus Öl, Gas und Kohle verantwortlich.

Bei der Umgehung der von den westlichen Staaten eingeführten Preisgrenzen spielt laut dem Institut die so genannte Schattenflotte eine wichtige Rolle. Sie habe 2024 etwa 61 Prozent der überseeischen Ölexporte im Wert von 83 Milliarden Euro transportiert.

Europa bleibt wichtiger Abnehmer für russische Energie

Seit Beginn der Invasion habe Europa signifikante Fortschritte bei der Energieunabhängigkeit von Russland gemacht, erklärte der EU-Abgeordnete Thomas Pellerin-Carlin. Der Importanteil von russischem Öl und Gas sei von 45 Prozent 2021 auf 18 Prozent im vergangenen Jahr gesunken. Dennoch stamme noch immer ein Viertel der entsprechenden Einnahmen Moskaus aus Europa.

Das lag auch an den hohen Ausgaben einzelner EU-Staaten für russisches Flüssiggas, die im dritten Jahr der Invasion sieben Milliarden Euro betragen hätten, so das CREA. Eine wichtige Rolle spielten auch die Ausnahmegenehmigungen für die stark von russischem Öl abhängigen EU-Mitglieder Ungarn, Slowakei und Tschechien, die diese Genehmigungen weiterhin voll ausnutzten.

Während der Anteil Deutschlands nahe Null liegt, macht die Studie Ungarn, Frankreich, die Slowakei und Spanien wertmäßig größte Abnehmer fossiler Brennstoffe aus Russland aus.

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