In Belutschistan stürmen Separatisten einen Zug und nehmen mehr als 450 Passagiere, darunter Frauen und Kinder, als Geiseln. Sie drohen mit Konsequenzen bei Befreiungsversuchen.
Bewaffnete Kämpfer haben in der pakistanischen Provinz Belutschistan nach Behördenangaben mehr als 450 Zugpassagiere als Geiseln genommen. "Unter den Fahrgästen sind Frauen und Kinder", sagte ein Behördensprecher in der Provinzhauptstadt Quetta am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Separatistenbewegung Befreiungsarmee von Belutschistan (BLA) bekannte sich zu der Geiselnahme in dem abgelegenen Bezirk Sibi.
Die bewaffneten Kämpfer hätten die Bahngleise gesprengt und den blockierten Zug gestürmt, erklärte die BLA. Sie drohte mit "schwerwiegenden Folgen", sollte eine Befreiung der Geiseln versucht werden.
Seit Jahrzehnten Kämpfe in Belutschistan in Pakistan
Belutschistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und dem Iran und ist die ärmste Provinz des Landes. Dort kämpfen seit Jahrzehnten Separatistengruppen gegen die Sicherheitskräfte. Auch islamistische Gruppierungen wie die pakistanischen Taliban sind dort aktiv. Regelmäßig kommt es zu bewaffneten und tödlichen Angriffen.
Die BLA ist die aktivste bewaffnete Separatistenbewegung in der rohstoffreichen Region. Die Miliz verstärkte in den vergangenen Jahren ihre Angriffe auf Sicherheitskräfte und Bewohner benachbarter Provinzen. Im Jahr 2024 wurden in Pakistan laut Experten mehr als 1600 Menschen bei Anschlägen getötet.