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Wegen Schuldenbremse: Karl Lauterbach macht Markus Lanz (fast) sprachlos – wegen Friedrich Merz



Markus Lanz möchte von Karl Lauterbach wissen, was der über Friedrich Merz' Wortbruch zur Schuldenbremse denkt. Die Antwort überrascht nicht nur Lanz.

Karl Lauterbach steckt in einem Dilemma fest. Mit einer sonderlich großen Sympathie für die CDU ist der deutsche Gesundheitsminister von der SPD in der Vergangenheit nicht gerade in Erscheinung getreten. Doch wenn seine Partei und er in der Bundesregierung bleiben möchten, dann geht das nur zusammen mit der CDU. Er muss die Union in der Öffentlichkeit also gut finden, man will ja niemanden verärgern. Was das für Blüten trägt, verblüffte sogar Markus Lanz in der aktuellen Ausgabe seiner Talkshow.

Lanz sprach den großen Wortbruch des designierten Kanzlers Friedrich Merz an, der noch während des Wahlkampfes versprach: die Schuldenbremse ist unantastbar. Kurz nach der Wahl sagte er: so unantastbar ist sie gar nicht. Mit der SPD möchte er einen neuen Weg in der Finanzpolitik gehen. 

Karl Lauterbach spricht bei "Markus Lanz" über Merz

Seitdem steht der Vorwurf der Wählertäuschung im Raum. Seine Begründung, die Wende sei nur wegen der neuen Entwicklungen in der Ukraine gemacht worden, stellen Recherchen des stern infrage, wonach schon während des Wahlkampfes klar war, dass die Schuldenbremse wackelt, sollte die Union die Wahl gewinnen.

Markus Lanz sagte also an Karl Lauterbach gewandt: "Da wird sozusagen direkt nach der Wahl – und man ist da noch nicht mal im Kanzleramt – das Wort gebrochen auf eine Art und Weise, wie ich es so lange nicht erinnere." Wie es Lauterbach denn damit gehe? "Also ich bewerte die Dinge anders", sagte der – und sorgte für einen Markus Lanz, der so ungläubig dreinblickte, als hätte ihm jemand gesagt, dass ihm sein Anzug nicht stehe. 

"Wirklich? Das ist kein Wortbruch?" 

"Genau, ich würde es anders sehen." 

"Ich frage nochmal: das ist kein Wortbruch? Das ist auch keine politische Lüge?" 

"So wie das jetzt von Friedrich Merz vorgetragen wurde, ist es kein Wortbruch, weil die Lage hat sich verändert."

Und damit folgte Lauterbach der offiziellen Redensart von Friedrich Merz mit der Ukraine als Ursprung des Kurswechsels. 

Ob Lauterbach die Lage auch als Oppositionspolitiker so bewerten würde, wollte Lanz noch wissen. Das stehe einem Oppositionspolitiker frei, sagte Lauterbach. Und damit wären wir wieder beim eingangs beschriebenen Dilemma. 

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