Sechs Geiseln wollte die Hamas am Samstag freilassen und tatsächlich ist nun auch die Letzte auf dem Weg nach Israel. Ihre Gefangenschaft dauerte länger als alle anderen.
Die radikalislamische Hamas hat am Samstag sechs israelische Geiseln freigelassen. Die sechste Geisel wurde am Nachmittag dem Roten Kreuz übergeben, wie die israelische Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mitteilten. Zuvor waren in Rafah und Nuseirat im Gazastreifen bereits fünf Geiseln von der Hamas freigelassen worden.
Die Palästinenserorganisation hatte die Freilassung von sechs Geiseln für diesen Samstag angekündigt. Die sechste freigelassene Geisel befinde sich in der Obhut des Roten Kreuzes und sei auf dem Weg, um noch im Gazastreifen der Armee und dem Geheimdienst übergeben zu werden, hieß es in der Mitteilung.
Darin wurden aber keine Angaben zur Identität dieser Geisel gemacht. Mutmaßlich handelt es sich bei ihr um den israelischen Beduinen Hischam al-Sajed, der sich fast zehn Jahre lang in Geiselhaft im Gazastreifen befunden hatte.
Sechs von sechs Geiseln wieder in Israel
Zuvor hatte die Hamas am Samstag zunächst in Rafah Avera Mengistu und den österreichisch-israelischen Doppelstaatler Tal Schoham an das Rote Kreuz übergeben, wenig später folgte in Nuseirat die Freilassung von Elija Cohen, Omer Schem Tov und Omer Wenkert. Die fünf Männer wurden dann von der israelischen Armee in Empfang genommen und nach Israel gebracht.
Die fünf Geiseln waren von bewaffneten Hamas-Kämpfern auf Bühnen präsentiert worden, bevor sie an das Rote Kreuz übergeben wurden. Ähnliche Inszenierungen der Hamas bei früheren Geiselübergaben waren international auf scharfe Kritik gestoßen.
Hamas hat Geiseln zehn Jahre festgehalten
Wie Al-Sajed hatte sich auch Mengistu rund zehn Jahre in der Gewalt der Hamas befunden. Die anderen vier Geiseln waren am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Großangriffs auf Israel verschleppt worden.