
Öffentlich bleiben die Reihen geschlossen, doch hinter den Kulissen soll es brodeln: US-Vizepräsident Vance empfahl Trump laut einem Medienbericht, wegen des Signal-Chat-Skandals Sicherheitsberater Waltz zu feuern. Doch der Chef im Weißen Haus votiert aus mindestens einem Grund dagegen.
US-Vizepräsident J.D. Vance hat seinem Chef Donald Trump offenbar dazu geraten, Sicherheitsberater Mike Waltz zu entlassen. Der Vorstoß sei bei einem Treffen, an welchem auch die Stabschefin Susie Wiles teilnahm, am vergangenen Mittwoch geäußert worden, berichtet "Politico" unter Berufung auf mehrere namentlich nicht genannte Quellen. Auch Wiles schlug demnach vor, sich von Waltz zu trennen.
Waltz hatte wohl versehentlich den Chefredakteur des "Atlantic"-Magazins, Jeffrey Goldberg, in eine Chat-Gruppe beim Messengerdienst Signal mit hochrangigen Offiziellen der US-Administration hinzugefügt. In der Gruppe befanden sich darüber hinaus unter anderem Vance, Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth.
Dort wurden Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen diskutiert und geheime Angriffspläne geteilt. In der Folge stehen besonders Waltz und Hegseth in der Kritik. Aus den Reihen der Demokraten gibt es laute Rufe nach einer Entlassung der Verantwortlichen. US-Präsident Donald Trump hält jedoch bislang an allen Akteuren fest.
Vance verteidigt Waltz öffentlich
Bei dem Treffen mit Vance und Wiles stimmte Trump zwar zu, dass Waltz einen Fehler gemacht hatte, er wolle ihn aber aus einem bestimmten Grund derzeit nicht entlassen. Wie es in dem Bericht heißt, will er den liberalen Medien und den Demokraten auf keinen Fall einen Sieg gönnen, heißt es in dem Bericht.
Allerdings könnte sich das Ausscheiden von Waltz aus der Trump-Administration nur verschieben. "Sie werden vorerst zu ihm halten, aber in ein paar Wochen ist er weg", so ein namentlich nicht genannter US-Offizieller zu "Politico".
Vance wollte auf Anfrage keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben. Er stellte sich am Freitag bei seinem Besuch in Grönland öffentlich hinter Waltz, der Teil seiner Delegation bei der Reise auf die Insel war. "Wenn Sie glauben, dass Sie den Präsidenten der Vereinigten Staaten dazu zwingen können, jemanden zu entlassen, dann haben Sie sich geschnitten", sagte er. "Ich bin der Vizepräsident und sage es hier am Freitag: Wir stehen hinter unserem gesamten nationalen Sicherheitsteam."
Ein Sprecher von Waltz, Brian Hughes, wehrte sich gegen Andeutungen, dass Waltz' Zukunft infrage stehe. Er argumentierte, dass "das Geschwätz nicht namentlich genannter Quellen mit Skepsis" betrachtet werden müsse. "Mike Waltz arbeitet im Auftrag von Präsident Trump und der Präsident hat seine Unterstützung für Mike zum Ausdruck gebracht", sagte Hughes.