1 day ago

Nach Trumps Drohung: Ukraine will USA bald Gegenvorschlag für Rohstoff-Deal vorlegen



Seit dem Eklat im Weißen Haus vom Februar liegt das geplante Rohstoff-Abkommen der Ukraine mit den USA auf Eis. Nach einer zwischenzeitlichen Annäherung schlägt US-Präsident Trump gegenüber ukraines Staatschef Selenskyj wieder schärfere Töne an. Nun scheint sich die Ukraine beeilen zu wollen.

Die Ukraine will nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters bis Ende der Woche einen Gegenvorschlag zum US-Entwurf für ein Rohstoffabkommen mit den USA vorlegen. Nach per Videoschaltung geführten Verhandlungen mit der US-Seite würden die ukrainischen Unterhändler zunächst mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über den Stand der Gespräche beraten. Danach solle eine eigene Verhandlungsposition erarbeitet und diese dann den USA übermittelt werden, sagte der Regierungsvertreter.

Der bislang von den USA vorgelegte Vorwurf sei nur der "Ausgangspunkt" eines Abkommens, erklärte der Regierungsvertreter weiter. Seinen Angaben zufolge ist die Regierung in Kiew bei der Ausarbeitung des Abkommens zudem darum bemüht, den Vertrag im Eingang mit den Verpflichtungen der Ukraine gegenüber der EU zu gestalten. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, dass Teile des Rohstoffabkommens dem EU-Beitrittsverfahren der Ukraine entgegenstehen könnten.

US-Präsident Donald Trump hatte seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj am Sonntag vorgeworfen, aus dem Abkommen aussteigen zu wollen und ihm für diesen Fall mit "großen Problemen" gedroht. Das ukrainische Regierungsmitglied sagte hierzu, Trumps Aussagen könnten "missverstanden" worden sein, womöglich habe sich der US-Präsident "eher auf die Nato" bezogen.

Die Unterzeichnung des Abkommens, das ein Schritt zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein sollte, war eigentlich bereits für Ende Februar geplant. Sie war geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam. Trump und sein Vizepräsident JD Vance warfen Selenskyj dabei im Oval Office vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfen vor.

"Seltene Erden und viele andere Dinge"

Wenige Tage später hatte Selenskyj seine Bereitschaft zur Unterzeichnung des Abkommens signalisiert. Nach ukrainischen Angaben sieht dieses vor, dass die USA und die Ukraine künftig gemeinsam Rohstoffe auf ukrainischem Gebiet fördern. Die Einnahmen sollen demnach in einen gemeinsamen Fonds fließen.

Trump hatte vor anderthalb Wochen angekündigt, das geplante Rohstoffabkommen mit der Ukraine in Kürze zu unterzeichnen. "Wir sind gerade dabei, Abkommen zur Freigabe von Mineralien, Seltenen Erden und vielen anderen Dingen an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, einschließlich der Ukraine, zu unterzeichnen", sagte Trump am 20. März im Weißen Haus.

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