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Marktbericht: DAX-Korrektur vorerst beendet



marktbericht

Stand: 14.01.2025 13:02 Uhr

Die Anleger ringen sich heute wieder zum Aktienkauf durch. Von der Wall Street kommen derzeit Kaufimpulse. Und sollten Trumps Zollpläne weniger scharf ausfallen als gedacht, möchte man Aktien im Depot haben.

Der DAX steigt um die Mittagszeit um rund 0,8 Prozent auf fast 20.300 Punkte. Gestern hatte der deutsche Leitindex noch 0,4 Prozent auf 20.133 Punkte eingebüßt. Positiv schlug zu Buche, dass der DAX gestern die Marke von 20.000 Punkte knapp verteidigte, nachdem er in der Vorwoche noch 20.480 Punkte erreicht hatte.

Rückenwind kommt auch aus den USA. An der Wall Street hatten die Indizes gestern fast auf Tageshoch geschlossen, aktuell deuten die Futures auf einen starken Handelsstart hin. Das wirkt sich auf die Börse in Frankfurt positiv aus. Grund für die gestiegene Risikofreude dürfte ein Medienbericht sein, wonach ein Berater-Team von Donald Trump über eine langsame und schrittweise Erhöhung der Zölle nachdenken solle, um damit die Verhandlungsposition zu stärken und gleichzeitig einem Anstieg der Inflation entgegenzuwirken.

"Diese Vorgehensweise wäre zumindest weniger konfrontativ im Vergleich zu den Drohungen während des Wahlkampfs", kommentierte der LBBW-Experte Sandro Pannagl. "Ob Trump am Ende aber auf seine Berater hören wird, steht auf einem anderen Blatt", mahnte er zur Vorsicht.

Ob die gute Stimmung anhält, dürfte von den US-Verbraucherpreisen abhängen, die morgen publiziert werden. In der Folge könnte es bei einer Abkühlung der Inflation zu einer Erleichterungsrally, aber bei einem deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise auch zu einem erneuten Kursrückgang kommen, heißt es von den Fachleuten der ING. Sinkt die Inflation, würde die Chancen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve steigen, das wiederum hätte positive Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Andernfalls droht Ernüchterung.

Ausgeschlossen ist das nicht. Hinzu kommt, dass die Handelspolitik der künftigen US-Regierung die Inflation wieder befeuern könnte, sodass selbst Zinserhöhungen in den USA nicht mehr ausgeschlossen werden. Die Experten von BlackRock erwarten, dass das anhaltend starke Lohnwachstum und die hartnäckige Kerninflation im Dienstleistungssektor eine Rückkehr der Inflation auf das Zielniveau der Federal Reserve verhindern werde.

Der Kurs des Euro hat sich heute kaum bewegt. Am Montagnachmittag war es zu einer Erholung gekommen, die den Euro wieder deutlich über 1,02 Dollar gehievt hatte. Grund war der oben genannte Kreise-Bericht. Träfe er zu, hätte die Fed eventuell einen größeren Spielraum für die ersehnten Zinssenkungen.

Der Bitcoin hat heute seine Erholung vom Vorabend fortgesetzt und sich damit deutlich vom Tief am Montagnachmittag abgesetzt. Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete die älteste und bekannteste Kryptowährung am Dienstagmorgen rund 95.000 Dollar. Am Montagnachmittag war der Kurs zeitweise bis auf fast 89.000 Dollar abgesackt, konnte sich aber im Laufe des Abends bereits wieder erholen.

Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr wegen des harten Wettbewerbs in China weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Weltweit lieferte der Konzern 9,03 Millionen Fahrzeuge aller Konzernmarken an die Kunden aus, das waren 2,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor, wie die Wolfsburger mitteilten. Das selbst gesteckte Ziel von zuletzt neun Millionen Auslieferungen wurde damit knapp erreicht. In China gingen die Verkäufe um fast zehn Prozent zurück.

Der US-Elektroautobauer Tesla hat in seinem Werk in Grünheide bei Berlin die Produktion des überarbeiteten Model Y gestartet. Tesla fertigt sein Model Y an mehreren Standorten rund um den Globus. Es gilt als das meistgebaute Elektroauto der Welt. Allerdings musste der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller, der auch eine Reihe anderer Modelle produziert, im Vorjahr den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt hinnehmen. Weltweit lieferte Tesla 2024 knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023.

Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV rechnet nach dem Schiedsgerichtsverfahren im Streit mit der russischen Gazprom mit einem dreistelligen Millionenertrag. Insgesamt erwartet der Konzern im Schlussquartal einen Nettoeffekt auf das operative Ergebnis vor Sondereffekten im Bereich Gas Marketing & Power von etwa 210 Millionen Euro, wie aus einem Trading-Update des Unternehmens hervorgeht.

Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck hat im abgelaufenen Jahr deutlich weniger Nutzfahrzeuge verkauft. Der Absatz ging weltweit um 12 Prozent auf 460.409 Fahrzeuge zurück. Am schlechtesten lief es für die Schwaben in den seit geraumer Zeit schwächelnden Lkw-Märkten Europa und Asien, wo die Verkäufe jeweils um rund ein Fünftel einbrachen.In Nordamerika, der für Daimler Truck profitabelsten Region, ging der Lkw-Absatz hingegen nur um 2 Prozent zurück.

Mehrere US-Großunternehmen wollen die Feierlichkeiten zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit Spenden in Millionenhöhe unterstützen. Die US-Tochter des südkoreanischen Autoherstellers Hyundai, der Automobilkonzern Stellantis und die Fluggesellschaft Delta Air Lines kündigten an, Trumps Amtseinführung am 20. Januar mit Spenden von jeweils einer Million Dollar zu finanzieren.

Neben den genannten Unternehmen haben früheren Angaben zufolge auch andere Großkonzerne wie Boeing, General Motors, Ford, Microsoft, Amazon, Alphabet und Meta Spenden für Trumps Amtseinführung angekündigt.

Europas größter Zuckerproduzent Südzucker hat in den ersten neun Monaten des Bilanzjahres 2024/25 unter anderem infolge des Preisverfalls einen Gewinneinbruch verzeichnet. Bei einem Umsatzrückgang auf 7,5 (Vorjahr: 7,8) Milliarden Euro sank das operative Ergebnis (Ebitda) um mehr als die Hälfte auf 502 Millionen Euro nach 1,12 Milliarden vor Jahresfrist, wie der Konzern mitteilte.

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