
Der ukrainische T-84 Oplot zählt laut Experten zu den modernsten Kampfpanzern der Welt. Allerdings sollen Kiews Streitkräfte nur über sehr wenige Exemplare verfügen. Nun meldet eine ukrainische Einheit den Einsatz eines Oplot in der Region Charkiw.
Bei der Verteidigung der Region Charkiw kommt einem Bericht zufolge auch ein seltener ukrainischer Kampfpanzer zum Einsatz. Wie das proukrainische Portal Defense Express unter Berufung auf einen Facebook-Beitrag der dritten Panzerbrigade meldet, setzt die Einheit offenbar den T-84 Oplot (Deutsch: Festung) in der Gegend ein. Zu einem Foto schreibt die Brigade, der Oplot sei der "beste ukrainische Panzer".
Weitere Details nennt die Einheit nicht. Laut Defense Express handelt es sich um eine seltene Sichtung eines Oplot seit Beginn der großangelegten russischen Invasion im Februar 2022. Bisher soll nur eine Handvoll der Panzer für die ukrainischen Streitkräfte produziert worden sein.
Der T-84 Oplot ist eine Weiterentwicklung des sowjetischen T-80. Zu den Verbesserungen gehören dem Portal Army Recognition zufolge ein stärkerer Motor, eine bessere Panzerung und ein fortgeschritteneres Feuerleitsystem. Der erste Prototyp wurde in Charkiw bereits 1994 gefertigt und 1999 weiter verbessert als T-84U Oplot in den Dienst der ukrainischen Armee gestellt.
Mit einem 1200 PS starken Motor soll der Kampfpanzer auf der Straße bis zu 75 Kilometer pro Stunde und im Gelände 50 Kilometer pro Stunde schnell und damit vergleichbaren russischen Weiterentwicklungen überlegen sein. Dazu kommt, dass der T-84U Oplot auch rückwärts bis zu 35 Kilometer pro Stunde erreichen soll - ideal für schnelle Positionswechsel und Rückzugsbewegungen. Die bisher jüngste Weiterentwicklung im aktiven Einsatz ist der 2009 in Dienst gestellte Oplot-M.
Obwohl der Oplot laut Army Recognition zu den modernsten Kampfpanzern der Welt gehört, waren bisher nicht viele Exemplare im Kampf gegen die russischen Invasoren im Einsatz. Das US-Magazin "Forbes" berichtete im Mai 2022, das in Charkiw ansässige Malyschew-Werk habe der ukrainischen Armee lediglich zehn Exemplare übergeben. Neben den hohen Kosten von etwa vier Millionen US-Dollar pro Exemplar habe die Militärführung der Anschaffung keine hohe Priorität gegeben, da sie noch viele funktionierende T-64 aus der Sowjetära gehabt habe. Berichten zufolge verfügt die dritte Panzerbrigade über einen Oplot, weitere Exemplare sollen im Dienst der 14. mechanisierten Brigade stehen.
Vier ihrer zehn georderten Oplots soll die Ukraine dem US-Militär zur Bewertung überlassen haben. Möglicherweise waren also nie mehr als sechs ukrainische Oplot-Kampfpanzer im Krieg gegen Russland im Einsatz. Das International Institute for Strategic Studies listete für 2021 sogar nur fünf im Bestand der Ukraine auf. Die meisten Oplots hat Thailand, das vor dreizehn Jahren 49 Stück kaufte.