Ukrainische Truppen versuchen offenbar in die russische Grenzregion Belgorod vorzustoßen. Beobachter sprechen von kilometerweiten Vorstößen. Doch Russland dementiert und behauptet, alle Angriffe abgewehrt zu haben.
Die Streitkräfte der Ukraine haben offenbar einen Angriff auf die russische Region Belgorod gestartet. "Eine Quelle sagt, dass sie sich mehrere Kilometer innerhalb Russlands befinden und sich bewegen", berichtet ein Korrespondent des "Economist" hinsichtlich ukrainischer Soldaten in der Region Belgorod.
Der Sicherheitsexperte Nico Lange schreibt auf X von einem "Überraschungsangriff", mit dem die Streitkräfte Kiews "einige Kilometer" hinter die Grenze vorstoßen konnten.
Die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtet unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium, dass die Soldaten Kiews versucht hätten, russische Einheiten einzukreisen. Laut Tass erfolgte die Attacke im westlichen Teil der Region Belgorod in Richtung der Siedlungen Demidovka und Priles'e.
Russland: Angriff mit 200 Soldaten
Dabei sollen im Laufe des Tages fünf Angriffe mit insgesamt 200 Soldaten, fünf Panzern und 20 gepanzerten Fahrzeugen erfolgt sein. Allerdings seien alle Angriffe abgewehrt und Grenzdurchbrüche verhindert worden.
In dem Tass-Bericht wird der Angriff auf das am Abend vollzogene Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin zurückgeführt. Kiew versuche, einen "negativen Hintergrund" für das Gespräch zu schaffen. Von offizieller ukrainischer Seite gibt es bisher keine Bestätigung für einen Angriff auf die russische Region.
Bei dem Gespräch sagte Putin eine 30-tägige Waffenruhe für Angriffe auf die Energieinfrastruktur zu. Zudem sind Verhandlungen über eine Waffenruhe im Schwarzen Meer geplant. Eine Waffenruhe für den Krieg am Boden ist jedoch bisher nicht in Sicht.
Verschiedene russische Kriegsblogger berichten, dass es zu kleineren Evakuierungen in der Region Belgorod gekommen sein soll. Eine Bestätigung gibt es hierfür nicht. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, berichtet in seinem Telegram-Kanal lediglich von wiederholten Angriffen mit FPV-Drohnen im Laufe des Tages und Raketenalarm.
