4 hours ago

Bundestagswahl 2025: Wählerwanderung: Aus dieser Gruppe erhielt die AfD besonders viele Stimmen



Bei der Bundestagswahl musste die SPD kräftig Federn lassen. Sehen Sie, an wen die Kanzlerpartei Stimmen verlor und wie die Wählerströme seit der letzten Wahl sonst flossen.

Herbe Verluste für die SPD, Zuwächse vor allem für die Unionsparteien, die AfD und die Linke. Die Bundestagswahl 2025 brachte im Vergleich zur Abstimmung vor vier Jahren viel Bewegung in die Wählerströme. Schnellchecks zu den einzelnen Parteien finden Sie unten, detailliertere Zahlen zur Wählerwanderung darunter in der Infografik. 

Wählerwanderung zur Bundestagswahl: Schnellchecks zu den Parteien

  • Die Unionsparteien, Gewinner dieser Wahl, gewannen rund 1,8 Millionen Wähler von der SPD dazu, darüber hinaus 1,3 Millionen Stimmen von der FDP. Auch aus dem Nichtwählerlager entschloss sich mehr als eine Million Menschen dazu, diesmal ihre Stimme abzugeben und das Kreuz bei der CDU zu machen. Die größten Abwanderungen gab es mit rund 900.000 in Richtung AfD, außerdem wanderten vormalige CDU/CSU-Wähler zum BSW und – in geringem Ausmaß – zu den Linken ab. 
  • Die bei der letzten Wahl 2021 siegreiche SPD steht ziemlich gerupft da: Die Sozialdemokraten verloren nicht nur an CDU/CSU, sondern auch an alle anderen Parteien. Lediglich ein paar enttäuschte FDP-Anhänger wechselten diesmal zur SPD, außerdem konnte sie rund 340.000 Nichtwähler mobilisieren.
  • Die Grünen konnten vor allem ihren vormaligen Koalitionspartnern SPD und FDP Wähler abjagen, außerdem bekamen sie einige Stimmen aus dem Nichtwählerlager. Mit 600.000 Stimmen verloren Robert Habeck und Co. den größten Wählerbatzen an die Linke, außerdem wanderten rund 390.000 Grünen-Wähler zur CDU ab. Ein kleiner Teil wechselte zudem zum BSW und zur AfD.

 

  • Der dritten ehemaligen Ampelpartei FDP erging es nicht besser als der SPD: Rund 1,3 Millionen Wähler verlor sie an die Unionsparteien, außerdem rund 800.000 an die AfD. In geringerem Maße mussten die Liberalen auch Abwanderungen in Richtung SPD, Grüne, Linke und BSW hinnehmen. Zuwächse aus anderen Lagern waren dagegen Fehlanzeige.
  • Die AfD war eine der großen Gewinnerinnen der Bundestagswahl: Abgänge gab es kaum, lediglich zum BSW wanderten ein paar Stimmen ab. Zuwächse gab es von allen anderen Parteien, die größten von CDU/CSU, FDP und SPD. Auch viele vormalige Nichtwähler entschieden sich diesmal, ihr Kreuz bei der AfD zu setzen.
  • Die Linke konnte vor allem den anderen Parteien im linken Spektrum Stimmen abjagen: Etliche SPD- und Grünen-Wähler wanderten zu ihr hinüber. Auch einige FDP- und CDU/CSU-Wähler gaben der Linken diesmal ihre Stimme. Die Partei konnte zudem rund 320.000 Nichtwähler mobilisieren. 
  • Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) war erstmals dabei und konnte allen anderen Parteien Stimmen abnehmen und auch etliche Nichtwähler mobilisieren.

Grafik: Wählerströmungen im Überblick

Für mehr Details zur Wählerwanderung klicken Sie unten in der Grafik auf eine Partei und sehen Sie, wie sich die Wählerströme seit der letzten Bundestagswahl verändert haben. 

Über die verwendeten Daten: Die Wählerwanderung ist ein grober Schätzwert, der die Wanderungsströme zwischen der letzten und der diesjährigen Bundestagswahl vergleicht. Das Wahlforschungsinstitut Infratest Dimap ermittelt dafür für die ARD die Zu- und Abströme von Wählerinnen und Wählern zwischen den Parteien. Grundlage ist ein Modell zur Schätzung, das unter anderem Befragungen am Wahlabend (sogenannte Exit Polls), das Ergebnis der vorläufigen Auszählung am Wahlsonntag wie auch Veränderungen in der Wählerschaft selbst (etwa hinzugekommene Erstwähler) berücksichtigt.

Gesamten Artikel lesen

© Varient 2025. All rights are reserved