
Die Zukunft Syriens ist nach Assads Sturz weitgehend offen. Die islamistischen Rebellen handeln schnell und bringen erste Pläne für die künftige Regierung auf den Weg. Der Präsident der Übergangsregierung, Mohammed al-Baschir, war zuvor Regierungschef in der Rebellenhochburg Idlib.
Nach dem Umsturz in Syrien ebnet die Rebellenallianz den Weg für eine Übergangsregierung: Nach einem Spitzentreffen in der Hauptstadt Damaskus wurde Mohammed al-Baschir, bislang Regierungschef in der Rebellenhochburg Idlib, mit der Bildung einer neuen syrischen Regierung beauftragt, wie mehrere arabische Medien meldeten.
An der Sitzung nahm demnach neben dem islamistischen Rebellenführer Abu Mohammed al-Dschulani und al-Baschir auch der bisher amtierende Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali teil. Vereinbart wurde eine reibungslose Übertragung der Verwaltungsgeschäfte sowie die Umstände der Machtübergabe, wie der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete.
In einer Fernsehansprache sagte al-Dschalali, er werde die Übergangsregierung unterstützen. "Es finden Gespräche statt, um den Übergang zu regeln", sagte der Premierminister der alten Regierung. "Was in Syrien passiert ist, ist eine Revolution. Es ist der Wille des Volkes und sein Wunsch nach Veränderung."
Der neue Ministerpräsident der Übergangsregierung, Al-Baschir, stammt aus dem nordwestlichen Gouvernement Idlib, der Rebellenhochburg, von der aus die Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) ihre Offensive gestartet hatte. Dort war er Teil des sogenannten Syrian Salvation Government - also der "Syrischen Heilsregierung". Seinem Lebenslauf zufolge, der von der Rebellengruppierung herausgegeben wurde, studierte der Politiker Elektronikingenieurwesen und islamisches Recht. Er ist Anfang 40. Bevor er Regierungschef in Idlib wurde, soll er dort unter anderem als Entwicklungsminister und Parlamentsmitglied gearbeitet haben.