
Eine Gasflasche explodiert in einem Auto vor einer französischen Synagoge. Im Innenhof des Gebäudes findet die Polizei weitere Gasflaschen. Schnell übernimmt die Antiterror-Einheit die Ermittlungen. Noch am Abend gelingt die Festnahme eines Tatverdächtigen im südfranzösischen Nimes.
Nach einem Anschlag auf eine Synagoge in Südfrankreich hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen, Das erklärte Innenminister Gérald Darmanin auf X. Demnach sei ein Mann in Nimes von der französischen Anti-Terror-Einheit festgenommen worden, wie eine mit den Ermittlungen vertraute Person angab.
Am Samstagmorgen waren offiziellen Angaben zufolge zwei Autos im Innenhof der Beth Yaacov Synagoge in La Grande-Motte in Brand gesetzt worden. Auch zwei Türen der Synagoge und ein außerhalb des Gebäudes geparktes Auto gerieten in Brand. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem "Terrorakt". Aus Ermittlerkreisen hieß es, auf Überwachungsvideos sei kurz nach der Explosion am jüdischen Ruhetag Schabbat vor dem Gotteshaus in La Grande-Motte ein Mann mit einer palästinensischen Flagge zu sehen gewesen.
Der französischen Antiterror-Staatsanwaltschaft zufolge explodierte eine Gasflasche, die sich in einem der ausgebrannten Fahrzeuge befand. Ein Polizist wurde dabei leicht verletzt. Nach Angaben aus der Präfektur waren vier weitere Gasflaschen in dem Innenhof deponiert, von denen eine ebenfalls explodierte.
Synagoge normalerweise voll besetzt
Am jüdischen Feiertag Schabbat, der freitagabends beginnt und samstagabends endet, strömen Gottesdienstbesucher normalerweise vor allem am Samstagmorgen in die Synagogen. Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich nach Angaben der Ermittler jedoch lediglich fünf Menschen in dem Gebäude, darunter auch der Rabbiner. Sie alle blieben demnach unverletzt.
Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich ist nach dem Beginn des durch den Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelösten Krieges im Gazastreifen deutlich gestiegen. Während der ersten Jahreshälfte wurden laut Darmanin 887 solcher Taten gezählt. 2023 waren es im gleichen Zeitraum 304 Taten.