3 days ago

WTO arbeitet an "Plan B": Trump-Regierung stoppt Zahlungen an Welthandelsorganisation



Die Kritik an Donald Trumps Zollpolitik wächst. China und Kanada reichen bei der Welthandelsorganisation Beschwerde gegen die USA ein. Daraufhin stoppt die Administration der Vereinigten Staaten die Beitragszahlungen. Für die Genfer Behörde ist das ein schwerer Schlag.

Die USA pausieren Insidern zufolge ihre Beiträge zur Welthandelsorganisation (WTO). Ein US-Delegierter habe der WTO auf einer Haushaltssitzung am 4. März mitgeteilt, dass die Zahlungen der USA für 2024 und 2025 auf Eis gelegt seien, sagten zwei Personen mit Kenntnis der Diskussionen bei dem Treffen der Nachrichtenagentur Reuters.

Die USA würden ihre Beiträge zu internationalen Organisationen überprüfen und die WTO zu einem späteren Zeitpunkt über das Ergebnis der Bewertung informieren, habe der US-Vertreter erklärt. Ein dritter Insider bestätigte die Angaben und sagte, die WTO arbeite an einem "Plan B" für den Fall eines längeren Ausfalls von Beiträgen.

Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat den Austritt aus einigen multilateralen Institutionen angekündigt, zum Beispiel aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Trump-Administration sieht auch die WTO kritisch.

Zuletzt hatten China und Kanada bei der in Genf ansässigen Behörde Beschwerde gegen US-Zölle eingelegt. Die WTO verfügte 2024 über ein Jahresbudget von 205 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet etwas mehr als 215 Millionen Euro). Dazu sollten die USA auf der Grundlage eines Gebührensystems, das sich nach dem Anteil am Welthandel richtet, etwa elf Prozent beisteuern.

Ausbleibende Beiträge könnten Arbeit behindern

Das US-Präsidialamt und ein Sprecher der US-Vertretung bei der WTO waren für einen Kommentar nicht zu erreichen. Ein WTO-Sprecher sagte, fehlende Zahlungen könnten die Tätigkeiten der WTO einschränken. "Das Sekretariat verwaltet seine Ressourcen jedoch umsichtig und kann innerhalb der finanziellen Grenzen arbeiten."

Laut einem vertraulichen WTO-Dokument standen Ende 2024 noch 38,4 Millionen Schweizer Franken an nicht gezahlten Beiträgen aus. Als säumige Mitglieder werden dort auch Bolivien, die Demokratische Republik Kongo, Dschibuti, Gabun und Gambia gelistet.

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