Sexuelle Übergriffe, Probleme mit Uniformen und sanitären Einrichtungen: Bei einer Konferenz in Berlin weist die Wehrbeauftragte Högl auf die anhaltenden Probleme für Frauen in der Bundeswehr hin. Sie fordert eine Diskussion über die Rolle der Frau in den Streitkräften.
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hat bei einer internationalen Konferenz der sogenannten Anwälte der Soldaten auf die Probleme für Frauen in den Streitkräften hingewiesen. Auch nach 20 Jahren seien sexuelle Übergriffe und Bemerkungen noch immer ein Thema in der Bundeswehr, sagte Högl am Rande eines Treffens der militärischen Ombudsleute in Berlin.
Högl kritisierte zudem, dass es weiterhin Probleme mit passenden Uniformen und sanitären Einrichtungen in den Kasernen gebe. Zwar seien Frauen grundsätzlich in der Bundeswehr angekommen, aber "der Anteil steigt viel zu langsam". Ihr sei wichtig, dass die Rolle der Frauen bei der Konferenz diskutiert werde, sagte die Wehrbeauftragte und Gastgeberin der diesjährigen Konferenz in ihrer Eröffnungsrede.
Bei der Konferenz treffen sich Vertreter von militärischen Ombudsinstitutionen aus 37 Ländern, darunter die USA, Israel, Frankreich und die Ukraine. Auch wenn sie institutionell in ihren jeweiligen Ländern unterschiedlich angegliedert sind, sollen sie alle für die Interessen der Soldatinnen und Soldaten einstehen.
Posttraumatische Belastung ist auch ein Thema
Die Vertreterinnen und Vertreter sprechen an zwei Tagen über die Belastungen und Anforderungen an das Militär, die Unterstützung und Betreuung von Angehörigen der Soldatinnen und Soldaten sowie die Rolle von Frauen in den Streitkräften. Am Mittwoch soll es dann um Veteranen, posttraumatische Belastungen und den Weg zurück ins zivile Leben gehen. Abschließend sollen gemeinsame Empfehlungen zu den Themen festgehalten werden.
Die 2009 in Deutschland gegründete und jährlich stattfindende "International Conference of Ombuds Institutions for the Armed Forces" wird jedes Jahr von einem anderen Gastgeberland ausgerichtet. Sie geht auf die Initiative des ehemaligen Wehrbeauftragten des Bundestages, Reinhold Robbe, zurück und findet nun nach 15 Jahren erstmals wieder in Deutschland statt.