Der CDU-Politiker Mario Voigt kann bei der Thüringer Ministerpräsidentenwahl wohl mit Stimmen der Linken rechnen. Unklar ist aber, mit wie vielen. Grundlage für die Vereinbarung ist ein Pflichtenheft.
Vor der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen hat die Linke angekündigt, dem CDU-Kandidaten Mario Voigt im ersten Wahlgang Stimmen zu liefern. "Im ersten Wahlgang werden wir einen Vertrauensvorschuss, aber keinen Blankoscheck ausstellen, mit unseren Stimmen heute für den Ministerpräsidentenkandidaten Mario Voigt", sagte Thüringens Linke-Fraktionschef Christian Schaft vor der Wahl in Erfurt.
"Die AfD darf keine Bühne bekommen", fügte Schaft hinzu. Es sei aber keine Zustimmung für die Politik der Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD, die im Landtag über keine eigene Mehrheit verfügt. Schaft sagte, man werde Stimmen im ersten Wahlgang bieten, ließ aber offen, wie viele.
Die Einigung von CDU, BSW und SPD auf der einen und der Linken auf der anderen Seite war in der Nacht erzielt worden. Basis ist ein Pflichtenheft. Hintergrund für die Verabredung sind Befürchtungen, die AfD könnte Voigt im ersten Wahlgang mitwählen und mit ihren Stimmen den Ausschlag geben. Voigts Brombeer-Koalition hat nur 44 der 88 Sitze im Parlament.