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Tod, Folter, Zerstörung: Diese Grafiken zeigen die blutige Bilanz des Syrien-Krieges



Nach dem Ende von Jahrzehnten Assad-Herrschaft ist Syrien ein wundes, zerstörtes Land. Grafiken verdeutlichen das Leid und die Schäden nach mehr als 13 Jahren Bürgerkrieg.

Mit seiner Flucht nach Moskau endete die Gewaltherrschaft von Baschar al-Assad in Syrien am Ende unerwartet abrupt. Mehr als 13 Jahren Krieg des Diktators gegen das eigene Volk hinterlassen eine traurige Bilanz: Hunderttausende starben, Millionen Menschen sind auf der Flucht und weite Teile des Landes zerstört.

Getötete Zivilisten in Syrien

Die Nichtregierungsorganisation "The Syrian Network for Human Rights" (SNHR) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Opfer des Krieges zu dokumentieren. Dafür sammelt sie Daten aus verschiedenen Quellen und speichert sie in einer Datenbank. Auf seiner Webseite gibt das Netzwerk an, die Primärquelle der Vereinten Nationen für alle Statistiken zur Zahl der Todesopfer in Syrien zu sein. Das SNHR beziffert die Zahl der getöteten Zivilisten seit Kriegsbeginn im März 2023 mit weit über 230.000. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Die Grafik zeigt, für wie viele zivile Todesopfer die einzelnen Konfliktparteien in Syrien laut SNHR verantwortlich sind.

Die mit Abstand meisten Todesopfer in der Zivilbevölkerung haben demnach die Truppen des Assad-Regimes zu verantworten. Ebenso starben durch die Angriffe der russischen Luftwaffe tausende Menschen. Die oppositionellen und aufständischen Kräfte und ihre Verbündeten haben ebenfalls tausende Zivilisten getötet.

Bereits unmittelbar nach dem Sturz Assads stürmten die Rebellen das berüchtigte Saidnaja-Gefängnis, in Syrien als "Schlachthaus" bezeichnet. Hier ließ der Diktator Oppositionelle massenhaft foltern und hinrichten. Insgesamt dokumentierte das SNHR seit Kriegsbeginn mehr als 15.300 Foltertote, mit 15.100 starben 98 Prozent davon durch Regierungskräfte. Auch Frauen und Kinder waren unter den Folteropfern. 

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Inhaftierte und Verschwundene

Fast 160.000 Menschen standen dem SHNR zufolge Ende August nach einer willkürlichen Verhaftung noch immer unter Arrest oder galten als verschwunden. Wie bereits bei den Todesopfern gehen auch bei den Inhaftierten und Verschwundenen mit Abstand die meisten Opfer auf das Konto des gestürzten Regimes sowie der Truppen und Gehilfen der Machthaber, gefolgt vom Islamischen Staat und den oppositionellen Kräften.

Menschen auf der Flucht

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Krieg macht heimatlos: Dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR zufolge sind mehr als 13,8 Millionen Menschen auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg. Die meisten von ihnen sind Binnenflüchtlinge im eigenen Land, mehr als drei Millionen flohen in die benachbarte Türkei und mehr als 1,5 Millionen in die weiteren Nachbarländer Libanon, Jordanien und Irak. 

In Europa hat kein Land so viele Kriegsflüchtige aus Syrien aufgenommen wie Deutschland. Ein großer Teil von ihnen kam im Sommer 2015 in die Bundesrepublik. Kaum war das Assad-Regime gestürzt, begann die Diskussion über ihre mögliche Rückführung

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Schäden durch den Krieg

Syrien ist nach mehr als 13 Jahren Krieg ein weitestgehend zerstörtes Land. Die Weltbank veröffentlichte 2022 eine Schadensbeurteilung mit Blick auf die Kriegszerstörungen für ausgewählte syrische Städte sowie Bereiche wie physische und soziale Infrastruktur und die Umwelt. Die durch den Krieg entstandenen Schäden wurden darin auf insgesamt bis zu 11,3 Milliarden Dollar geschätzt, das entspricht rund 10,8 Milliarden Euro. Am härtesten traf es demnach Aleppo. In der einstigen Handelsmetropole und Touristenhochburg entstanden unter anderem durch massive russische Luftangriffe 2016 geschätzte Schäden von mehr als drei Milliarden Euro.

Die Grafik zeigt die geschätzten Schäden in Syrien in verschiedenen Bereichen wie Infrastruktur, Bildung, Gesundheitswesen und Wohnungen. Sie bewegen sich in Intervallen zwischen hohen und niedrigen Schätzungen. Bitter für das ohnehin kriegsgebeutelte Land: Im Februar 2023 sorgte ein schweres Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet für weitere massive Zerstörungen. 

Am Ende der 50 Jahre andauernden Tyrannei durch den Assad-Clan ist das System in Syrien binnen weniger Tage kollabiert. Ein Volk atmet auf. Aber nach 13 Jahren Krieg steht eine bittere Bilanz. Die Syrer fragen sich ebenso wie der Rest der Welt: Was kommt jetzt?

Quellen:SNHR, UNHCR, World Bank

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