20 hours ago

Streit um ISS-Besatzung: Astronaut widerspricht Elon Musk vehement: "Was für eine Lüge"



Elon Musk behauptet, die Biden-Regierung habe zwei US-Astronauten seit Monaten auf der ISS zurückgelassen. Ein erfahrener Astronaut will das nicht so stehenlassen.

Butch Wilmore und Suni Williams sollten eigentlich nur für wenige Tage ins All fliegen. Doch der Aufenthalt zog sich für die beiden US-Astronauten beträchtlich in die Länge: Seit fast zehn Monaten sitzen sie auf der Internationalen Raumstation ISS fest. Wegen technischer Probleme konnten sie bisher nicht zurückkehren.

Elon Musk allerdings hat eine andere Lesart des Hergangs. In einem Interview mit dem Fernsehsender, das der Milliardär zusammen mit US-Präsident Donald Trump gegeben hatte, behauptete er, die Biden-Regierung hätte die Astronauten "aus politischen Gründen da oben zurückgelassen". Trump stimmte zu: "Er wollte sie im Weltraum lassen." 

Musk erzählte, er habe angeboten, mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX bei der Rückkehr der Astronauten zu helfen. Biden habe dafür aber nicht seine Zustimmung gegeben. Eine Behauptung, die Andreas Mogensen, ein erfahrener Astronaut aus Dänemark, nicht akzeptieren wollte. Auf X widersprach er Musk vehement: "Was für eine Lüge. Und das von jemandem, der sich über mangelnde Ehrlichkeit in den Mainstream-Medien beschwert."

Dänischer Astronaut und Elon Musk streiten über ISS-Besatzung

Mogensen war 2015 der erste Däne im Weltall und war an zwei Missionen beteiligt. Besonders pikant: 2023 war er Teil einer Mission, die mit einer Rakete von Musks Unternehmen SpaceX durchgeführt wurde. Damals verbrachte er knapp ein halbes Jahr auf der ISS.

Nun geriet er mit Musk aneinander. Der Milliardär bezeichnete ihn auf X als "völlig zurückgeblieben" und als "Idioten". Er habe die Astronauten schon vor Monaten zurückbringen können. Die Biden-Administration habe sein Angebot aber abgelehnt. Belege dafür gibt es keine.

Wegen technischer Probleme mit der Starliner-Raumkapsel, welche die Astronauten eigentlich schon nach acht Tagen zurück zur Erde bringen sollte, hatte die Nasa entschieden, die Kapsel zunächst unbemannt zurückfliegen zu lassen. Wilmore und Williams sollen nach aktuellem Stand Mitte März mit zwei Astronauten der sogenannten Crew 9 zurückkommen, die Ende September in der ISS eintrafen.

Nasa weist Gerüchte über politischen Einfluss zurück

Darauf wies Astronaut Mogensen auch Musk hin. Der Plan zur Rückkehr der beiden US-Amerikaner stehe seit September fast: "Das wissen Sie genauso wie ich." "Selbst jetzt schicken Sie kein Raumschiff hoch, um Sie nach Hause zu bringen", konfrontierte er den SpaceX-Chef. Dahinter steckt der Vorwurf, dass Musk und Trump über eine Rückholaktion für die Astronauten reden, diese aber nicht umsetzen – wohl weil die Nasa andere Pläne hat.

Die US-Raumfahrtbehörde hatte stets betont, dass die Politik keinen Einfluss auf den verlängerten Aufenthalt der Astronauten habe. Es sei nur um Sicherheitsbedenken gegangen Auch Wilmore und Williams stellten in einem Interview mit CNN kürzlich klar, dass sie sich nicht "zurückgelassen" fühlen. Vielmehr seien sie "vorbereitet und engagiert". 

Donald Trump hatte Ende Januar verlautbart, er habe Elon Musk gebeten, die Astronauten schon früher zurückzuholen: "Sie warten seit vielen Monaten auf der Raumstation. Elon wird bald auf dem Weg sein. Hoffentlich werden alle sicher sein. Viel Glück, Elon!" Angaben zum Zeitpunkt machte er nicht.

Quellen: Andreas Mogensen auf X, Transkript des Interviews mit Fox News, CNN

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