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"Schlagabtausch": Lindner kritisiert "grünes" Publikum im ZDF – Sender stimmt indirekt zu



Im ZDF diskutierten die Vertreter der kleineren Parteien. Schnell fiel auf: Applaus gab es fast nur für zwei Politiker in der Runde – was Christian Lindner ärgerte.

In der Sendung "Schlagabtausch" des ZDF standen sich etwas mehr als zwei Wochen vor der Bundestagswahl Vertreter von sechs Parteien gegenüber. Grünen-Chef Felix Banaszak, FDP-Chef Christian Lindner, AfD-Vorsitzender Tino Chrupalla, der Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, Linken-Chef Jan van Aken und BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht nahmen an dem Format teil. (Eine Zusammenfassung der Sendung lesen Sie hier.)

"Schlagabtausch" im ZDF: Publikum kam von "linken Universitäten"

Was früh auffiel: Die Sympathien des Publikums im Studio waren ungleich verteilt. Schon bei der Vorstellung der Gäste durch Moderator Andreas Wunn gab es nur für van Aken und Banaszak, also die Vertreter des politisch linken Spektrums, Applaus. Bei den übrigen Gästen hingegen herrschte Stille. CDU und SPD waren in der Runde nicht vertreten, weil ihre Kanzlerkandidaten Friedrich Merz und Olaf Scholz am Sonntagabend zum TV-Duell gegeneinander antreten.Rekonstruktion Merz 6:05

Auch während der Diskussion spendete das Publikum, das vor allem aus jungen Leuten bestand, überwiegend Banaszak und van Aken Beifall. Als Grünen-Chef Banaszak den Kurs der FDP in der Migrationspolitik und ihren Umgang mit der AfD kritisierte, brandete erneut Applaus auf. Christian Lindner konnte sich daraufhin eine bissige Bemerkung nicht verkneifen: "Grüne Jugend", kommentierte er die Zustimmung des Publikums. Banaszak hielt dagegen: "Ich glaube, das sind mündige Menschen, die selbst ihre Meinung bilden können." Auch in den sozialen Netzwerken waren die recht einseitig verteilten Beifallsbekundungen Thema.Twitter

Nach der Sendung klärte ZDF-Hauptstadtkorrespondent Dominik Rzepka im "Heute-Journal Update" auf, wie sich das Publikum tatsächlich zusammensetzte – und gab Lindner dabei indirekt recht. Rzepka bezog sich auf eine Situation, in der Linken-Spitzenkandidat Jan van Aken AfD-Politiker Tino Chrupalla mit den Worten "Jetzt halten Sie doch mal Ihren rechten Rand!" zum Schweigen aufgefordert hatte – zur Freude des Publikums.

Unter den Zuschauern im Studio seien viele Studierende der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität vertreten gewesen, erklärte der Redakteur und ergänzte: "Das sind zwei eher linke Universitäten." Die Unis seien eigens angeschrieben worden, außerdem seien auch Studierende der Hertie School, einer privaten Hochschule in Berlin, dabei gewesen. "Es war so gesehen nicht wirklich repräsentativ", erklärte Rzepka.

Quellen: "Schlagabtausch" in der ZDF-Mediathek, "Heute-Journal Update" in der ZDF-Mediathek

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