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Marktbericht: Anleger visieren 18.000 Punkte an



marktbericht

Stand: 15.08.2024 07:36 Uhr

Die DAX-Erholung dürfte sich heute fortsetzen. Die US-Zinssenkungserwartungen stützen den Markt, heute stehen aber bereits die nächsten wichtigen Konjunkturdaten aus den USA an.

Der DAX nähert sich wieder der Marke von 18.000 Punkten. Vor dem Xetra-Start taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex 0,5 Prozent höher auf 17.967 Punkte. Gestern hatte er mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 17.886 Zählern geschlossen. Unmittelbar nach Bekanntgabe der US-Inflationsdaten hatte der DAX die Gewinne auf bis zu 0,6 Prozent ausgebaut, blieb mit 17.922 Punkten aber weiter unter der 18.000er-Marke.

Zuvor hatte sich die Inflation in den USA überraschend weiter abgeschwächt. Sie fiel im Juli unerwartet auf 2,9 Prozent, nach 3,0 Prozent im Vormonat. Das bedeutet, eine Zinswende dürfte wahrscheinlicher werden - für die Aktienmärkte ein positiver Faktor. "Es gibt hier nichts, was die Fed davon abhalten sollte, im September eine Zinssenkung vorzunehmen", kommentierte David Doyle, Chefvolkswirt bei Macquarie.

Heute stehen in den USA bereits die nächsten wichtigen Daten an. Die im Laufe des Tages erwarteten Veröffentlichungen der Einzelhandelsumsätze und der wöchentlichen Arbeitslosenzahlen sollen weiteren Aufschluss über den Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft geben. "Sollten die Einzelhandelsumsätze negativ ausfallen, könnte dies angesichts der jüngsten Rezessionsängste in den USA die Alarmglocken läuten lassen", sagte Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG.

Der Leitindex Dow Jones, der zuletzt mit seiner Erholung hinterherhinkte, kehrte gestern erstmals seit Anfang August wieder über die 40.000 Punkte zurück und ging 0,6 Prozent höher bei 40.008 Punkten aus dem Handel. Er dominierte damit gegenüber den anderen Indizes, die in den vergangenen Tagen einen besseren Lauf hatten.

Beim S&P 500 reichte es noch für einen Anstieg um 0,4 Prozent auf 5.455 Zähler. Der mit Tech-Werten gespickte Nasdaq 100 schaffte es in der Schlussphase ins Plus und gewann 0,1 Prozent auf 19.022 Punkte. Beide Indizes verbuchten ihren fünften Gewinntag in Folge.

Die asiatischen Aktienmärkte reagieren heute ebenfalls positiv auf die jüngsten US-Inflationsdaten. In Tokio legt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 1,0 Prozent auf 36.809 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notierte 1,2 Prozent höher bei 2.612 Punkten.

Positive Ausblicke der Regierung in Peking hoben die chinesischen Börsen ins Plus. Das chinesische Statistikamt sieht trotz anhaltender Herausforderungen positive Entwicklungen für die Wirtschaft der Volksrepublik: Die Erholung im Konsumbereich soll sich dank wirksamer politischer Maßnahmen weiter stabilisieren. Zudem soll sich der Rückgang des Erzeugerpreisindexes in den kommenden Monaten verlangsamen. Die Verbraucherpreise sollen nach Prognosen des Statistikamtes auch in Zukunft relativ stabil bleiben.

Die Börse in Shanghai gewann 1,0 Prozent auf 2.879 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 1,1 Prozent auf 3.345 Punkte.

Wegen eines mangelhaften Umgangs mit sensiblen Daten hat ein wichtiger US-Ausschuss T-Mobile eine millionenschwere Rekordstrafe aufgebrummt. Die amerikanische Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile US muss 60 Millionen Dollar wegen Datenschutz-Problemen zahlen. Laut der Behörde Cfius, die ausländische Investitionen in den USA beaufsichtigt, ließ T-Mobile US zwischen August 2020 und Juni 2021 in einigen Fällen unerlaubten Zugang zu sensiblen Daten zu. Dem Unternehmen zufolge war dabei "eine geringe Zahl" von Anfragen von Ermittlungsbehörden betroffen. Es habe keinen Einbruch in IT-Systeme gegeben und die Informationen seien nur innerhalb der US-Sicherheitsbehörden zugänglich gewesen.

Weltweite milliardenschwere Investitionen in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) haben Cisco erneut ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert. "Wir verzeichneten Auftragszuwächse über das gesamte Unternehmen hinweg, da sich die Kunden darauf verlassen, dass Cisco in der KI-Ära sämtliche Aspekte ihres Geschäfts untereinander verbindet und nach außen hin schützt", sagte Chuck Robbins, der Chef des Netzwerk-Ausrüsters. Gleichzeitig kündigte er den Abbau von sieben Prozent aller Stellen im Konzern an.

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