Recovery Boots, auch Kompressionsstiefel genannt, sollen für Muskelentspannung nach dem Sport sorgen und verspannte Beine lockern. Der stern hat sie dem Test unterzogen.
Nach dem Joggen oder stundenlangen Kicken und Körbewerfen auf dem Bolzplatz mit meinem Sohn wiegen die Beine abends schwer. In der Badewanne können sie sich etwas erholen, aber wirklich heilsam ist das auch nicht. Was würde ich jetzt für eine Massage geben! Aber Moment mal, es gibt doch ein Tool, das genau in solchen Fällen hilfreich sein soll: Recovery Boots, auch Kompressionsstiefel genannt, sollen müde Beine wieder vitaler machen und Muskeln lockern. Der stern hat ein beliebtes Modell getestet, um zu überprüfen, wie wirksam sie wirklich sind.
Was sind Kompressionsstiefel?
Recovery Boots, Kompressionsstiefel oder auch Compression Boots genannt, finden in der Medizin schon seit Jahrzehnten Verwendung, um die Durchblutung zu fördern oder um Thrombosen vorzubeugen. Bei Sportlerinnen und Sportlern sollen die Stiefel dabei helfen können, Muskelkater vorzubeugen oder die Erholungszeit der Beinmuskulatur zu beschleunigen. Dabei funktionieren die meisten Modelle ähnlich: Die Boots pumpen sich parallel mit Luft voll und sorgen so für einen gezielten Druck auf die Beine, der sich verteilt und wie eine Massage wirken soll. Bei den meisten Modellen gibt es unterschiedliche Programme, die sich in der Höhe des ausgeübten Drucks und der Art der Kammerbefüllung − sequenziell oder wellenförmig − unterscheiden und zu unterschiedlichen Bedürfnissen passen sollen. So sagt es die Theorie.
Aber auch Studien zum Thema Erholung nach dem Sport zeigen positive Ergebnisse: 2020 wurde eine Studie veröffentlicht, die die Wirksamkeit von Recovery Boots (in der Studie IPC, also "Intermittent Pneumatic Compression") sowie CWI ("Cold Water Immersion") überprüfte. Dafür führten 52 Basketball- und Handballspieler nach einem Wettkampf ein Erholungsprotokoll durch. Dabei wurden Recovery Boots für 20 Minuten aufgepumpt (sequenzieller Druck: 200 mmHg) und die Methode des CWI wurde zwölf Minuten bei zwölf Grad durchgeführt. Diese Kombination sorgte laut den Wissenschaftlern bei den Sportlern dafür, dass die Erholung schneller vonstatten ging als im Ruhezustand. Es wurden entzündungshemmende und Muskel erholende Mechanismen der IPC-Methode bestätigt.
Eine andere Studie aus dem Jahr 2013 hat dagegen untersucht, was die Nutzung von Recovery Boots mit dem Laktatgehalt machen kann. Laktat ist das Salz der Milchsäure und wird im Muskel durch die Verstoffwechslung von Kohlenhydraten gebildet. Bei Bewegung und körperlicher Anstrengung steigt der Laktatspiegel an. Die Studie ergab, dass die IPC-Methode die Laktatkonzentration im Blut effektiver senkt als die passive Erholung nach einem durchgeführten Wingate-Fahrradtest.
Dass die Stiefel einen Effekt haben können, ist also bestätigt − vor allem in Kombination mit anderen Muskelentspannungsmethoden. Ob das Ganze aber auch im Alltag einen spürbaren Effekt hat und wohltuend ist, wollte der stern herausfinden und hat die Currentbody Recovery Boots dem Test unterzogen.
Recovery Boots-Test: Das Modell von Currentbody
Der erste Eindruck der Recovery Boots für den Test ist positiv: Sie kommen in einer hochwertigen Tragetasche und sind noch einmal separat in zwei Beuteln verpackt. Die LED-Displays an den Seiten der Stiefel sind gut verarbeitet und sehr stabil. Und: Das Ganze ist direkt selbsterklärend und man versteht die Handhabung auch ohne beiliegende Anleitung − aus meiner Sicht stets ein Vorteil. Es gibt für jeden Stiefel einen eigenen Akku plus eigenes Ladekabel.
Während die Stiefel sehr voluminös aussehen, kann man sie doch kompakt in der Tasche verstauen. Ein Vorteil, wenn man sie mit zum Training nehmen möchte. Recovery Boots von Currentbody gibt es in zwei unterschiedlichen Größen zu kaufen: S/M (92,5 x 36,5 x 13 cm) oder M/L (102 x 38 x 15 cm). Weitere Details zum Modell:
- Es soll die Durchblutung, Muskelreparatur und Lymphdrainagemit Luftkompressionstechnologie verbessern können.
- Es soll die Beingesundheit unterstützen können, Muskelkater reduzieren und bei der Erholung nach dem Training helfen.
- Es hat ein kabelloses, tragbares Design.
- Es gibt fünf Behandlungsmodi:
- Modus 1: reduziert Muskelermüdung und -verspannungen
- Modus 2: bereitet die Muskeln auf Aktivität vor
- Modus 3: zielt auf Muskelkater nach dem Training ab und lindert ihn
- Modus 4: lindert Muskelkater und unterstützt die Erholung nach dem Training
- Modus 5: stimuliert die Durchblutung und fördert die Lymphdrainage
Handhabung
Wie oben erwähnt, hatte ich keine Probleme, die Recovery Boots direkt auszuprobieren: Der Akku ist vorgeladen und die Handhabung fast selbsterklärend: Man legt den Akku ein, zieht die Kompressionsstiefel einfach über die Sporthose, wählt die gewünschte Einstellung über den Bildschirm aus (eine Grafik und die Dauer der Behandlung sowie der Standarddruck werden angezeigt), drückt den Startknopf und das Ganze geht von selbst los. Dabei kann man noch im Druck variieren und Feinheiten während der Durchführung einstellen. Ansonsten funktioniert das Ganze vollautomatisch und man kann prima vor dem Fernseher auf dem Sofa abschalten und sich dabei massieren lassen. Ich kann nur sagen: wahnsinnig wohltuend!
Die Recovery Boots von Currentbody lassen sich über ein Display an der Seite der Stiefel steuern. Sie reagieren dabei parallel. Die Steuerung ist einfach und intuitiv
Nach dem gewählten Programm, das in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten lang dauert, schaltet sich das Gerät ab und die Luft wird aus den Stiefeln gepumpt. Danach kann man sie ganz einfach zusammenfalten und in den Beuteln verstauen. Auch ans Laden muss man nicht direkt denken, denn die Akkulaufzeit ist sehr gut und hält mehrere Durchgänge.
Getestet habe ich alle Modi und habe deutliche Unterschiede gemerkt: manchmal pumpte die Luft sehr sequenziell durch die Kompressionsstiefel, manchmal wellenförmig. Für jedes Ziel gab es also andere Methoden. Alle wirkten auf meine Beine sehr angenehm und sorgten im Nachhinein für ein gutes Gefühl. Besonders nach einem längeren Lauf wirkten die Beine nicht mehr so schwer wie sonst, nachdem ich das entsprechende Programm habe durchführen lassen. Aber auch nach einem langen Tag, an dem ich viel auf den Beinen war, tat das Muskel erholende Programm wohltuend.
Ich bin keine Sportlerin und jogge nicht täglich oder sehr regelmäßig. Aber wenn ich nach dem Laufen die Recovery Boots nutze, fühlen sich meine Beine deutlich besser an als sonst nach dem Training. Am nächsten Tag habe ich keine schweren Beine oder gar Muskelkater. Zudem sind sie am Ende des Tages eine echte Bereicherung, um das Wohlbefinden und Entspannen zu steigern.
Fazit
Hochwertige Recovery Boots wie das Modell von Currentbody sind definitiv keine kleine Investition, die man mal eben tätigen kann. Aber: Rechnet man jede Anwendung in Massagen herunter, weiß man recht schnell, was man an ihnen hat. Sie haben einen direkten Effekt und tragen zu einer verbesserten Vitalität bei. Zudem können sie in Familien vielfach verwendet werden: nach oder vor dem Sport, nach der Arbeit oder einfach zwischendurch zur Entspannung. Egal, ob man regelmäßig Sport macht oder einfach nur viel auf den Beinen ist: Die Kompressionsstiefel helfen dabei, schwere Beine wieder leichter anzufühlen zu lassen und sind dabei super einfach in der Handhabung. Fürs Geld bekommt man ein Tool, das sich lange nutzen lässt und hochwertig ist.
Ein Vorteil der Boots von Currentbody: Sie sind vergleichsweise leicht und lassen sich daher auch prima mitnehmen und unterwegs nutzen, etwa bei Bedarf nach einem Training oder Wettkampf. Zudem sind sie sehr einfach in der Handhabung, bieten viele unterschiedliche Modi und sind hochwertig verarbeitet.
Für Hobbysportlerinnen und -sportler sowie diejenigen, die einfach gern ab und zu eine wohltuende Massage haben möchten, ist eine Anschaffung ein luxuriöser Bonus für den Alltag. Ambitionierte Fortgeschrittene sowie Profisportler, die noch ein Quäntchen mehr Leistung aus sich herausholen wollen, können sicherlich von hochwertigen Boots wie denen von Currentbody oder auch Reboots nach dem täglichen Training profitieren.
Alternative Recovery Boots
Wer dagegen nicht ganz so tief in die Tasche greifen und so ein Gadget nur ab und zu im Alltag nutzen möchte, könnte auch mit nachfolgenden Modellen gut bedient sein. Diese Recovery Boots haben von Käuferinnen und Käufern ebenfalls gute Bewertungen erhalten oder in anderen Tests bereits überzeugt.
1. Venen Engel
Bei diesem Modell von Venen Engel gibt es insgesamt vier Luftkammern pro Beinseite, die sich nacheinander von den Füßen bis zum Oberschenkel mit Luft füllen. Diese Recovery Boots versprechen eine verbesserte Durchblutung des Bindegewebes sowie eine mögliche Reduktion des Beinumfangs und ein glatteres Hautbild nach der Massage. Es können Druck sowie persönliche Massagezeit eingestellt werden − auch während der Anwendung. Das analoge Steuergerät soll sich dank der beiden Drehknöpfe mühelos bedienen lassen. Das Gerät hat von Nutzerinnen und Nutzern zahlreiche positive Bewertungen erhalten und war bei "Verlgleich.org" 2024 der Preis-Leistungssieger.
2. Blackroll
Die Compression Boots von Blackroll zählen zu den bekannten Modellen. Sie sollen sich ergonomisch an die Beine anpassen und eine angenehme Druckmassage bieten. Die initiale Befüllung der Luftkammern dauert drei Minuten und dann startet das gewählte Programm. Bei Bedarf lässt sich jederzeit eine sofortige Druckentlastung auslösen. Zudem gibt es drei Massageprogramme: Blau für die Standardregeneration (30 bis 60 Minuten), Grün zur Förderung der Durchblutung vor oder nach dem Training (15 bis 60 Minuten) und Gelb als vielseitiges Kombiprogramm (30 bis 60 Minuten). Auch hier fallen die Bewertungen überwiegend positiv aus. Manche Kundinnen und Kunden bei Amazon bemängeln den Kundensupport sowie die Langlebigkeit der Recovery Boots, ebenso, dass sie manchmal nicht parallel aufgepumpt werden.
3. Therabody
Die JetBoots Prime-Kompressionsstiefel von Therabody wiegen 2,7 Kilogramm. Sie sollen sich kompakt zusammenfalten lassen und gut in einen Rucksack passen. Sie kommen mit einem kabellosen Design ohne Drähte oder Schläuche daher. Es gibt ein einfaches One-Touch-Bedienfeld und LED-Anzeigen, die direkt in die Stiefel integriert sind. Das Modell bietet vier einstellbare Druckstufen (25, 50, 75, 100 mmHg) und vier Zeiteinstellungen für individuelle Behandlungen. Die Recovery Boots bestehen aus leicht zu reinigenden, medizinisch zugelassenen Materialien, die starker Beanspruchung standhalten und Bakterienansammlungen verhindern. Es gibt sie in drei Größen: kurz, regulär und lang.
Weitere Kauftipps
- Beim Kauf eines so hochwertigen Produktes ist es hilfreich, sich detaillierte Rezensionen und mehrere Bewertungen durchzulesen, um ein umfassendes Bild des Gerätes zu erhalten. Bestenfalls hat jemand aus dem Bekanntenkreis bereits Erfahrungen mit dem Gerät der Wahl. Gerade in den Punkten Langlebigkeit, Handhabung und Akkulaufzeit sind Bewertungen hilfreich.
- Hilfreich ist es auch, wenn der Hersteller einen gut erreichbaren Kundensupport bietet, um bei Problemen stets eine Anlaufstelle zu haben.
- Produkte, die nicht so schwer sind, lassen sich einfacher anlegen und transportieren sowie fürs Training verstauen.