20 hours ago

Psychologie: Acht Sätze, die Sie von emotional stabilen Menschen öfter hören



Emotional stabile Menschen verbiegen sich in der Regel nicht, haben Werte und bleiben sich selbst treu. Erkennen kann man sie häufig an acht hilfreichen Aussagen.

Bestimmt kennen Sie auch diese bewundernswerten Menschen, die sich scheinbar durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Sie wirken stets, als stünden sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden, behalten auch in stressigen Situationen ihren Charme und sagen einfach nie etwas Dummes. Wie geht das? Das Geheimnis ist emotionale Stabilität. Wer sich, seinen Wert und seine Werte gut kennt, lässt sich weniger leicht aus der Bahn werfen. Und beim Navigieren ihres Alltags, so verriet die Harvard-Psychologin Dr. Cortney Warren dem Sender CNBC, helfen emotional stabilen Menschen häufig acht bestimmte Sätze. Und Warren erklärte auch gleich, wieso. Hier ihre Aussagen:

"Ich habe mich geirrt"

Wann haben Sie diesen Satz das letzte Mal gehört? Viele Menschen glauben heutzutage offenbar, dass das Eingestehen von Irrtümern ein Zeichen von Schwäche sei. Dabei schafft das Aussprechen dieser Erkenntnis sofort Klarheit, entspannt Situationen und bewahrt alle Beteiligten vor unnötigen Diskussionen. Gesteht jemand unbekümmert ein, dass er sich bei etwas geirrt hat, verschafft er sich damit Respekt und erspart sich und anderen Stress. Das Erkennen und Offenbaren eigener Patzer – und die Fähigkeit, sich gegebenenfalls für diese zu entschuldigen – zeigt emotionale Sicherheit auf. Nur unsichere Menschen beharren gegen jede Vernunft und jedes bessere Wissen auf irrigen Behauptungen.

"Das weiß/kann ich noch nicht"

Niemand weiß alles. Oder kann alles sofort. Wer neu im Job ist, Fragen außerhalb seines Kompetenzbereiches beantworten soll, dort einspringen muss, wo er sich nicht auskennt – der bricht sich wahrlich keinen Zacken aus der Krone, genau das zu sagen. Wer hingegen zwanghaft absolute Kompetenz und Allwissenheit ausstrahlen will und deshalb im Fall der Fälle nicht nach Hilfe fragt, macht mit ziemlicher Sicherheit Fehler. Und das nur, weil er zu unsicher war, eine völlig natürliche Wissenslücke zu offenbaren. Ist es das wert? Sicher nicht. Emotional stabile Menschen stellen ihr Ego nicht vor die zu erledigende Aufgabe – und holen sich gern Rat bei anderen, die sich besser auskennen.

"Ich muss darüber kurz nachdenken, bevor ich dir antworte"

Jeder muss eine Meinung haben, und das immer und sofort? Diesen Eindruck könnte man bekommen, wagt man derzeit einen Blick in die sozialen Netzwerke. Aber auch auf Familienfeiern, Klassentreffen oder in der Mittagspause scheinen alle stets zu jedem Thema eine Ansicht zu haben – seien es politische Konflikte oder Promi-Trennungen. Dabei kennen die meisten sicher nicht alle relevanten Aspekte, haben sich oft nicht einmal ausführlich mit einem Themengebiet beschäftigt oder mal darüber nachgedacht, ob sie ihre eigenen Erfahrungen auf etwas projizieren, das gar nichts mit ihnen zu tun hat. Menschen, die in sich ruhen, können in solchen – oft emotionalen – Gesprächen mental einen Schritt zurück machen und erkennen, dass sie aktuell noch keine gefestigte Meinung zu einem Thema fassen können. Und sie können das ihrem Gegenüber freimütig so kommunizieren.

"Das ist mir wichtig"

Es ist eine Stärke, Kompromisse eingehen zu können und nicht stets nach dem eigenen Vorteil zu streben. Wer sich selbst gut kennt und mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, kennt aber auch seine wichtigsten Glaubenssätze und seine unerschütterlichen Werte. Werden diese erschüttert, endet für solche Menschen die Kompromissbereitschaft – und sie sagen klar, wofür sie stehen und warum. Das kann womöglich unbequem sein, ist man etwa als Veganer auf einer Grillparty eingeladen, als religiöser Mensch unter Atheisten unterwegs oder als Feminist in einer Gruppe lautstarker Konservativer gelandet. Wer für sich einsteht, macht dennoch freundlich, aber beharrlich seinen Standpunkt klar.

"Danke für die Kritik"

Kein Mensch ist perfekt. Das weiß niemand besser als jemand, der nach außen hin unbedingt perfekt erscheinen möchte. Wer permanent verbissen an diesem Image feilt, wird auf Kritik jeder Art äußerst empfindlich reagieren. Auch dann, wenn diese objektiv berechtigt ist und höflich formuliert wurde. Dabei wird einen genau das alles andere als perfekt oder souverän erscheinen lassen – sondern als unsicher. Faire und sachlich vorgetragene Kritik sollte man sich anhören und in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Genau das tun in sich ruhende Menschen: Sie nehmen Kritik dankbar an und bewerten sie für sich. Ist sie nicht korrekt, kann man das später ansprechen und begründen. Ist sie berechtigt, kann man am entsprechenden Problem arbeiten.

"Das finde ich nicht richtig"

Es ist nie angenehm, Konflikte auszuhalten. Gern lächelt man über fragwürdige Aussagen von Freunden, Kollegen oder Verwandten hinweg, um keinen Streit anzufangen. Oder stimmt sogar zu, wenn man viel lieber entsetzt widersprechen würde – um des lieben Friedens willen. Emotional stabile Menschen haben ebenfalls keinen Spaß an Konflikten, sind aber nicht bereit, gegen ihre inhärenten Werte zu handeln. Finden Sie etwas unethisch, unhöflich oder schlicht falsch, dann sagen sie das. So ersparen Sie sich schlaflose Nächte, in denen Sie sich fragen müssen, warum sie in so vielen Situationen nicht entsprechend ihrer Überzeugung gehandelt haben.

"Ich will es versuchen"

Es gibt Dinge, die wir nicht können. In der Regel, weil wir sie nie gelernt haben. Bungee-Jumping, Reden halten, Ski fahren, Samba tanzen – das kann alles Mögliche sein. Und es ist überhaupt nicht schlimm. Emotional sichere Menschen haben aber keine Angst, sich vergnügt in solch ein neues Abenteuer zu stürzen, wenn sie Lust darauf haben – ohne Sorge, sich vielleicht lächerlich zu machen oder Anfängerfehler zu begehen. Sie wissen, dass das eben dazugehört und man nichts Neues lernen kann, wenn man nicht dieses kleine Risiko eingeht. Wer zu stolz ist, sich im Schnee auf die Nase zu legen, wird nie das Gefühl genießen, gekonnt den Abhang hinabzusausen. 

"Nein"

Wer zu sich steht, sagt aber auch nicht unüberlegt zu allem 'Ja und Amen'. Unsichere Menschen haben vielleicht das Gefühl, Fallschirmspringen, Ziplining oder Eistauchen seien Dinge, mit denen sie sich selbst und ihrem Umfeld ihre mentale Stärke beweisen könnten. Und müssten. Emotional sichere Menschen lächeln da nur milde und sparen sich ihre Energie für Dinge auf, die sie wirklich als bereichernd empfinden. Ganz egal, ob sie keine Zeit, keine Lust oder keine Energie für etwas haben: Ein freundliches, aber entschiedenes Nein fällt ihnen nicht schwer. Wer sorgsam mit seinen Zusagen umgeht, hat dann bei Bedarf auch den Freiraum und die Kraft übrig, um anderen bei wichtigen Dingen zu helfen oder Freunden ein offenes Ohr zu schenken.

Quellen:  CNBC,  "Brigitte"

Gesamten Artikel lesen

© Varient 2025. All rights are reserved