
Unter Donald Trump verschärft sich der Migrationskurs in den USA. Viele Ausländer werden anhaltslos kontrolliert und teils festgenommen. Die UN reagieren darauf und geben ihrer internationalen Belegschaft Tipps für den Ernstfall.
Nach Festnahmen und Abschiebungen von Ausländern in den USA raten die Vereinten Nationen ihren Mitarbeitenden in New York zu erhöhter Vorsicht. UN-Angestellte und ihre Familien sollten stets Ausweispapiere bei sich tragen, etwa eine Passkopie mit Diplomatenvisum. Das geht aus einer internen E-Mail hervor, die in den vergangenen Tagen an die Belegschaft verschickt wurde.
Darin heißt es auch: "Sollten Sie festgenommen werden und sofortige Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte an das UN-Sicherheits- und Schutzdienst-Kontrollzentrum". Das Risiko für UN-Diplomaten werde derzeit jedoch als gering eingeschätzt.
UN-Sprecher Stéphane Dujarric bestätigte die Echtheit des Schreibens. An einen ähnlichen Ratschlag an die Belegschaft in der Vergangenheit könne er sich nicht erinnern. "Es war eine E-Mail an Mitarbeitende, die Nachrichten verfolgen und über die Lage informiert sind", so Dujarric. Es gebe keine Hinweise, dass UN-Personal im Visier der US-Behörden sei. Man wolle lediglich auf Nummer sicher gehen. "Ich denke, einige Kollegen waren wohl etwas nervös."
In den vergangenen Wochen häuften sich Berichte über Ausländer, die bei der Einreise in die USA festgenommen wurden. Vereinzelt kamen auch in den USA lebende Personen in Gewahrsam. Die Fälle sind unterschiedlich gelagert und haben verschiedene Hintergründe. Die US-Behörden verfolgen unter Präsident Donald Trump eine deutlich härtere Linie in Migrationsfragen. Das Auswärtige Amt hatte zuletzt seine Reisehinweise für die USA verschärft. Im UN-Hauptquartier in New York gehen täglich etwa 3000 Angestellte aus fast allen Ländern ein und aus.