
Die neuerliche Wendung von Trump bei seinem Plan einer Übernahme des Gazastreifens sorgt in der Region für Aufatmen. Zwar ist unklar, ob der Plan einer "Riviera des Nahen Ostens" komplett vom Tisch ist. Doch immerhin soll es nun keine Umsiedlungen mehr geben.
Palästinenserorganisationen sowie Ägypten und Jordanien haben die jüngste Zusicherung von US-Präsident Donald Trump begrüßt, nicht die Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen anzustreben. In einer Erklärung des ägyptischen Außenministeriums hieß es, die Aussage Trumps weise in eine "positive Richtung". Aus Jordanien hieß es, "die Bemerkungen des amerikanischen Präsidenten vom Mittwoch" seien zu begrüßen. Die Zweistaatenlösung, also die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates neben Israel, sei der Schlüssel für einen gerechten und dauerhaften Frieden.
Trump hatte zuvor auf die Frage eines Journalisten, ob die von ihm propagierten Plänen zur Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen weiter vorangebracht würden, geantwortet: "Niemand vertreibt die Palästinenser." Ob der US-Präsident damit sein Vorhaben zur Übernahme des Gazastreifens komplett aufgeben würde, war zunächst unklar.
Der US-Präsident hatte Anfang Februar vielerorts für helle Empörung mit seinem Vorschlag gesorgt, die rund zwei Millionen im Gazastreifen lebenden Palästinenser in Nachbarstaaten wie Ägypten und Jordanien umzusiedeln und anschließend aus dem Küstenstreifen eine "Riviera des Nahen Ostens" zu machen.
Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sagte, die neuen Äußerungen Trumps bedeuteten einen "klaren Rückzug" von seinem ursprünglichen Vorschlag. Auch ein Sprecher der Palästinensischen Befreiungsorganisation erklärte, Trump habe nun bestätigt, dass die Palästinenser nicht zum Verlassen ihrer Heimat aufgefordert würden.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden israelischen Angaben zufolge rund 1200 Menschen getötet. Israel ging danach massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die sich unabhängig nicht überprüfen lassen, wurden im Zuge der israelischen Militäroffensive mehr als 48.500 Menschen getötet. Derzeit herrscht eine Feuerpause, doch gibt es Streit um die Bedingungen für eine zweite Phase der Waffenruhe.