
Die US-Regierung setzt ihren radikalen Kurs fort. Aus einer offiziellen Datenbank sind mehrere historische Bilder verschwunden - darunter Fotos eines berühmten Atombombers aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Pentagon stört sich offenbar an dessen Namen.
Das US-Verteidigungsministerium verwickelt sich im Kampf gegen aus seiner Sicht übertriebenen Schutz Homosexueller in Widersprüche. Obwohl das Pentagon versichert hat, historische Fotos seien von der Aktion zum Stopp von Programmen für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion ausgenommen, sind mindestens drei Bilder des B-29-Bombers "Enola Gay" gelöscht worden, der 1945 erstmals eine Atombombe auf Hiroshima abgeworfen hatte.
Der wahrscheinliche Grund für die Löschung: Gay bedeutet auf Englisch auch schwul. Die historische B-29 verdankt ihre Bezeichnung indessen dem Namen der Mutter des Piloten. US-Präsident Donald Trump hat wenige Tage nach Amtsantritt verfügt, Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) zu beenden. Das Verteidigungsministerium markierte auf Anordnung von Ressortchef Pete Hegseth daraufhin mehr als 26.000 Fotos zur Löschung.
Neben der "Enola Gay" finden sich in einer entsprechenden Datenbank auch Bilder von Oberst Jeannie Leavitt, der ersten Kampfpilotin der US-Luftwaffe, und der Tuskegee Airmen, den ersten schwarzen Militärpiloten der USA, die im Zweiten Weltkrieg in einer eigenen Einheit dienten. Während Videos der Tuskegee Airmen auf Anordnung des Weißen Hauses wieder online gestellt wurden, waren Fotos der "Enola Gay" nicht mehr zu sehen, darunter eines, das die Maschine beim Umbau für den Atombombenabwurf in einem Depot in Oklahoma City zeigt.
Zwei weitere Fotos, auf denen ein Enkel eines Mitglieds der "Enola Gay"-Besatzung zu sehen ist, der zu Ehren seiner Familie eine umgebaute B-29 fliegt, wurden ebenfalls gelöscht. Sichtbar waren in allen drei Fällen nur noch Miniaturansichten, sogenannte Thumbnails, die den Bildersturm offenbar überstanden haben. Anfragen, weshalb die Bilder gelöscht worden sind, beantwortete das Verteidigungsministerium nicht.