Mit einem Beamer für draußen schauen Sie unter freiem Himmel Netflix, Disney oder Fußball – wenn das Wetter mitspielt. Welche Beamer sich dafür eignen und worauf Sie beim Kauf achten müssen, klärt der Vergleich.
Im Sommer füllen sich die Freiluftkinos in Hamburg, Berlin & Co., denn Filme unter freiem Himmel zu genießen, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Etwas anstrengend wird es nur, wenn der Park so voll ist, dass man zwischen Mitmenschen und deren Decken balancieren muss. Ein Problem, das beim privaten Freiluftkino wegfällt. Selbst die Abendspiele der Fußball-EM 2024 können Sie so im eigenen Garten genießen. Was Sie dafür beachten müssen und welche Gadgets für ein Freiluftkino hilfreich sind, klärt der Ratgeber.
Beamer für draußen: Helligkeit besonders wichtig
Der perfekte Beamer für draußen bietet in der Theorie einen integrierten Akku, kann sich in ein WLAN-Netzwerk einklinken, arbeitet mit Google oder Android-TV, um Netflix oder TV-Streams abzuspielen, hat leistungsstarke Boxen integriert und ganz wichtig: Er bietet genug Helligkeit, um ihn draußen zu benutzen und das natürlich wenigstens bei Full-HD-Auflösung.
Leider gibt es diesen perfekten Beamer noch nicht, denn einen Tod sterben sie immer. Akku betriebene Geräte bieten in der Regel nicht die Helligkeit von Beamern, die ihren Strom aus der Dose ziehen. Und der Sound eines portablen Beamers kann nie mit dem einer Anlage mithalten. Schauen wir uns die verschiedenen Spezifikationen der Reihe nach und wie Sie eventuelle Probleme lösen.
Helligkeit des Beamers
Das Tageslicht ist für die meisten Beamer problematisch. Sobald das Umgebungslicht heller als der Beamer ist, sehen Sie kaum noch, was auf der Leinwand passiert. Und die Sonne im Sommer ist tagsüber immer heller als jeder Beamer. Als Richtwert sollte ein Beamer für den Außeneinsatz wenigstens 3000 Ansi-Lumen schaffen.
Wichtig: Die Helligkeit eines Beamers verringert sich je größer der Abstand zur Projektionsfläche gewählt wird. Außerdem sollten Sie die Projektionsfläche nach Möglichkeit lichtgeschützt aufstellen. Unter einem Pavillon mit blickdichten Seitenwänden fühlt sich die Leinwand besonders wohl. Je dunkler die Projektionsfläche, desto besser kommen Beamer damit klar.
Hersteller haben mehrere Möglichkeiten, wie sie die Helligkeit ihrer Beamer deklarieren. Geläufig sind Ansi-Lumen und gemeint ist damit, wie hell das Bild auf der Fläche ist, die der Beamer anstrahlt. Darauf sollten Sie beim Kauf achten. Es gibt auch Hersteller, die die Leuchtkraft der Leuchtmittel angeben, mit denen der Beamer arbeitet. Logisch: Die Leuchtmittel sind immer heller als das Bild auf der Fläche, weshalb Hersteller so verschleiern wollen, dass der Beamer nicht besonders hell ist.
Beamer für draußen: Diese Modelle eignen sich für den Außeneinsatz
Schauen wir uns drei Modelle für den Außeneinsatz genauer an. Wichtig: Nicht alle Beamer bieten eine IP-Zertifizierung und sind damit gegen Regen oder Spritzwasser geschützt. Um die Elektronik gegen Schäden zu schützen, sollten Sie den Outdoor-Beamer immer vor Regen geschützt aufstellen. Genug der Theorie, rein ins Vergnügen.
Beamer für draußen mit Akku: Nebula Mars 3
- Akku für bis zu 5 Std. Wiedergabe
- Auflösung: 1080p
- Integrierte Lautsprecher (40 Watt)
- 1000 Ansi-Lumen
Ein ausgewiesener Outdoor-Beamer ist der Mars 3 von Nebula. Der bietet leider nur 1000 Ansi-Lumen, was für die Nutzung am Tage zu wenig ist, wenn der Beamer nicht auf eine lichtgeschützte Leinwand projiziert. Wenn Sie einen Beamer für die Abendstunden suchen, ist der Mars 3 eine komfortable Lösung, weil er laut Hersteller bis zu fünf Stunden Wiedergabe dank seines Akkus bietet. Außerdem ist er nach IPX3 zertifiziert, was bedeutet, dass er gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist.
Einen kurzen Regenschauer sollte der Beamer also überleben. TV-Stick oder externe Boxen brauchen Sie mit dem Beamer nicht zu verbinden. Auf ihm arbeitet Android TV. Sie können also Netflix, Disney Plus und etwaige Mediatheken öffentlich-rechtlicher Sender nutzen, wenn Sie den Beamer mit dem Internet verbunden haben.
Unterwegs können Sie dafür beispielsweise einen Hotspot mit Ihrem Smartphone einrichten, wenn Sie über unbegrenztes Datenvolumen verfügen. Dank seiner 40-Watt-Lautsprecher brauchen Sie den Mars 3 auch nicht mit einer Bluetooth-Box verbinden. Mit einem Preis von knapp 1100 Euro ist er allerdings auch nicht günstig, wenn man seine mäßige Helligkeit bedenkt.
Outdoor-Beamer mit Akku: XGIMI Halo+
- Akku für bis zu 2,5 Std. Wiedergabe
- Auflösung: 1080p
- Integrierte Lautsprecher (2 x 5 Watt)
- 700 Ansi-Lumen
Eine Nummer kleiner und etwas leistungsschwächer, dafür aber auch günstiger ist der zweite Akku-Beamer im Vergleich. Der XGIMI Halo+ kostet nur 700 Euro und bietet dafür trotzdem einiges. Beim Bild löst er wie der Mars 3 in Full HD auf, das allerdings etwas dunkler als sein Konkurrent mit 700 Ansi-Lumen. Schwächer fällt auch der Akku aus, der laut Hersteller genug Strom für 2,5 Stunden Wiedergabe liefert.
Externe Boxen können sie zwar per Aux-Kabel oder Bluetooth mit dem Halo+ verbinden, allerdings bietet der Beamer auch von Haus aus zwei 5-Watt-Lautsprecher. Einmal mit einem WLAN-Netzwerk verbunden, verrichtet Android-TV 10 auf dem Beamer seinen Dienst. Einen TV-Stick oder Laptop brauchen Sie also nicht mit ihm verbinden. Allerdings sei gesagt, dass der Beamer mitnichten hell genug ist, um ihn bei Tageslicht draußen zu nutzen. Und gegen Staub und Spritzwasser ist er ebenfalls nicht geschützt.
Stromquelle: Akku oder Kabel
Kommen wir zum zweiten Problem, dass die beiden ersten Beamer im Vergleich nicht kennen und zwar der Stromquelle, wenn Sie einen Beamer mit 3000 oder mehr Ansi-Lumen nutzen wollen. Im Garten ist die einfachste und günstigste Lösung natürlich eine Kabeltrommel. Teurer und noch etwas flexibler wäre ein Stromspeicher mit Solarmodul wie dieses Modell von Jackery. Solch eine Investition lohnt aber nur, wenn Sie noch eine anderweitige Verwendung für den Stromspeicher haben. Laut Hersteller spendet der aber voll geladen genug Saft, um einen Beamer circa sieben Stunden daran zu betreiben.
Outdoor-Beamer: Benq TH585P
- Helligkeit: 3500 Ansi-Lumen
- Anschlüsse: Audio In, Audio Out, 2x HDMI, 1x USB-A
- Leuchtdauer Lampe: 4000 Stunden
Ein heller und flotter Beamer ist der Benq TH585P. Laut Hersteller bietet er eine maximale Helligkeit von 3500 Ansi-Lumen mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz. Er eignet sich für einen Kinoabend ebenso wie fürs Gaming, weil er einen vergleichsweise niedrigen Input-Lag aufweist. Ausgewiesene Spielmodi sollen außerdem ein besonders flüssiges Bild erzeugen. Perfekt, wenn Sie den Beamer an eine Konsole anschließen wollen. Apropos Verbindung: Android-TV ist auf dem Beamer nicht zugegen. Hier ergibt ein Streaming-Stick wie Amazons Fire TV Sinn. Den verbinden Sie per HDMI und USB direkt am Beamer und dann mit dem WLAN, um Netflix & Co. zu nutzen.
Der Benq TH585P bietet dabei zwar integrierte Lautsprecher, wirklich klangstark sind die aber nicht. Verbinden Sie daher den Streamingstick per Bluetooth mit einer Soundbox. Was die Auflösung anbelangt, schafft der Beamer Full HD. Im Beamer-Vergleich von Stiftung Warentest 2022 belegte der BenQ TH585P übrigens den ersten Platz unter den Full-HD-Beamern. Wichtig: Eine Schutzzertifizierung bietet der Beamer nicht. Stellen Sie ihn in jedem Fall geschützt vor Regen und Staub auf, wenn Sie ihn draußen nutzen. Die Lebensdauer seiner Leuchtmittel beziffert Benq übrigens mit 4000 Stunden im normalen Modus.
Optoma GT2000HDR Laser-Beamer
- Helligkeit: 3500 Ansi-Lumen
- Anschlüsse: 2x HDMI, 1x USB-A
- Leuchtdauer: 30000 Stunden
Der Optoma GT2000HDR ist dem BenQ TH585P in vielerlei Hinsicht ähnlich. Wie sein Konkurrent bietet er eine Helligkeit von 3500 Ansi-Lumen bei Full-HD-Auflösung. Allerdings unterscheidet er sich in der Art, wie er das Bild auf die Leinwand projiziert. Der Optoma GT2000HDR setzt auf eine Laserdiode, die eine deutliche längere Lebensdauer als eine normale Beamer-Lampe bietet. Zum Vergleich: Benq beziffert die Lebensdauer seines Leuchtmittels auf 4000 Stunden im normalen Modus.
Die Leuchtmittel des GT2000HDR sollen hingegen 30000 Stunden durchhalten. Das wiederum resultiert natürlich in einem höheren Preis. Ansonsten bleibt alles wie beim Benq-Beamer. Dank einer USB-Stromversorgung können Sie einen Streamingstick am Beamer verbinden, den Sie per Bluetooth mit einer Soundbox koppeln sollten. Eine Stromquelle vorausgesetzt steht dem Freiluftkino im Garten dann nichts mehr im Wege – wenn Sie eine passende Leinwand haben und der Beamer vor Regen und Staub geschützt ist.
Beamer für draußen: mobile Leinwand
Fehlt nur noch die passende Leinwand. Es gibt Modelle, die sich aufblasen lassen, aber damit auch sehr viel Platz wegnehmen. Etwas kleiner sind Leinwände, die sich an einem einfachen Dreibein-Stativ festhalten. Sie passen auch problemlos unter Markise oder Pavillon, wenn Sie einen schattigen Platz brauchen. Das Stativ inklusive Leinwand lässt sich relativ leicht von nur einer Person in wenigen Minuten aufbauen und ist in der Höhe verstellbar.
Quellen: techstage.de, test.de, caschysblog.de,
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