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Gestürzter Diktator: Damaskus, Abu Dhabi, Moskau: So gelang Assad die Flucht aus Syrien



Die bewaffnete Opposition in Syrien steht noch nicht vor Damaskus, da ergreift Diktator Baschar al-Assad die Flucht. So könnten er und seine Familie nach Moskau gekommen sein.

Unter dem Palast: ein weitverzweigtes Tunnelsystem mit Lkw-Zufahrten und Wohnräumen. Neben dem Palast: ein Parkhaus mit Dutzenden von Audis, Ferraris und anderen hochpreisigen Autos. Baschar al-Assad war als Herrscher über Syrien offenbar nicht nur dem Luxus zugetan, sondern auch auf vieles vorbereitet. Wie auf seine Flucht.

Putin gewährt Assad Asyl

Die ist, wie mittlerweile offiziell bekannt ist, in Moskau geendet. Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich hat seinem Verbündeten "aus humanitären Gründen" Asyl gewährt, wie ein Kremlsprecher sagte. Bis auf weiteres bleiben er und seine Familie in der russischen Hauptstadt. Wie genau der dorthin gekommen ist, bleibt mysteriös. Vom Umstand abgesehen, dass er ein Flugzeug genommen haben wird.

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Es war der Kreml, der am Sonntag verkündet hatte, Baschar al-Assad habe seine Präsidentschaft aufgegeben, um einen "friedlichen Machtübergang" in Syrien zu ermöglichen. Am Abend dann meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass die Ankunft der Assads – nachdem zuvor Gerüchte die Runde gemacht hatte, die Maschine mit dem Ex-Diktator an Bord sei abgestützt. 

Maschine aus Syrien verschwindet vom Radar

Anlass für die Mutmaßung war der Flug mit der Kennung SYR9218. Dahinter verbirgt sich eine Syrian-Air-Maschine vom Typ Iljuschin Il-76. Der Machthaber soll mit diesem Flugzeug auf der Flucht gewesen sein. Doch in der Nähe der Stadt Homs, die zu diesem Zeitpunkt schon in der Hand der Oppositionellen war, verschwand die Flugkennung plötzlich von den Radarschirmen. 

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Bevor das Signal abgerissen war, habe sich die Iljuschin im Sinkflug befunden, wie aus den Daten des Portals Flightradar24 hervorgeht. Der "Spiegel", der die möglichen Fluchtrouten Assads nachgezeichnet hat, zitiert dazu einen Piloten mit den Worten: Zwar sei die Maschine im Sinkflug gewesen, aber nicht in ungewöhnlicher Geschwindigkeit, so Matthias Baier. Es habe sich um eine "relativ normale Sinkrate" wie bei einem "normalen Anflug" auf einen Flughafen gehandelt. 

Weitere Maschine verschwindet vom Radar

In der Nähe der Stadt liegt ein Militärflugplatz. Möglicherweise sei der Flug SYR9218 dort gelandet und die Piloten hätten den Transponder abgeschaltet, so Baier. 

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Das Verschwinden und anschließende Wiederauftauchen eines Privatjets spricht dafür, dass die Iljuschin geplant gelandet sei. Denn wenige Stunden zuvor, war in der Region eine Embraer Legacy 600 ebenfalls vom Radar verschwunden, später aber wieder auf den Bildschirmen erschienen. Die Vermutung: Assad und sein Clan sind auf dem Stützpunkt umgestiegen.

In Abu Dhabi verliert sich die Spur 

Die Flugdaten derEmbraer-600 mit dem Kennung C5-SKY zeigen, dass die Maschine in Abu Dhabi Richtung Homs gestartet war. In den frühen Morgenstunden um halb vier wurde der Transponder abgeschaltet. Sechs Stunden später erscheint wieder ein Signal und das Flugzeug kehrt nach Abu Dhabi zurück. Dort, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, verliert sich die Spur. Aber: Zahlreiche Maschinen verlassen den Flughafen Richtung Russland. 

Assad Autos 11.55

Auch wenn sich Assads Flucht nur auf Vermutungen stützt, könnte sie zusammengefasst so abgespielt haben: 

  • Am Samstag, um 20 Uhr Ortszeit startet ein Flugzeug vom internationalen Flughafen in Damaskus. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte handelt es sich um eine Privatmaschine. Anderen Quellen zufolge um einen Iljuschin-Transporter. 
  • Sie fliegen zum Militärflughafen al-Qusair. Dort angekommen, wechselt die Familie in eine Embraer Legacy 600, die gegen halb zehn am Morgen startet und gegen 12 Uhr Ortszeit in Abu Dhabi landet. 
  • Von dort aus geht es dann weiter nach Moskau – wo die Assads freundlich empfangen werden.

Quellen: DPA, AFP, "Spiegel", Flightradar24

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