Nach der Havarie zweier russischer Öltanker nahe der Halbinsel Krim breitet sich Ölpest im Asowschen Meer aus und erreicht die Küste der südukrainischen Region Saporischschja. Ein 14 Kilometer langer Ölteppich sei auf einer Landzunge am Asowschen Meer entdeckt worden, teilt der pro-russische Verwaltungschef Jewgeni Balitski bei Telegram mit. Ein zweiter, deutlich kleinerer Ölteppich sei auf einer anderen Landzunge gefunden worden. Die Region Saporischschja wird teilweise von Russland besetzt gehalten. Der russische Präsident Putin hatte kürzlich kritisiert, dass die Säuberungsarbeiten nach der Tanker-Havarie zu langsam vorangehen würden. Die Ölpest hat unter anderem Strände an der russischen Schwarzmeerküste und die Stadt Sewastopol auf der Krim erreicht.
+++ 23:20 Wegen neuer Sanktionen: Kreml wirft Biden Gefährdung globaler Energieversorgung vor +++
Moskau wirft dem scheidenden US-Präsidenten Biden vor, mit den neuen Sanktionen gegen Russland die Stabilität der globalen Energieversorgung zu gefährden. Am Ende von Bidens "unrühmlicher Amtszeit" versuche Washington der russischen Wirtschaft "zumindest etwas Schaden zuzufügen, sogar zum Preis, die Weltmärkte zu destabilisieren", erklärt am Samstag das Außenministerium in Moskau. Washingtons "feindselige Aktionen" würden "natürlich nicht ohne Reaktion bleiben". Die Regierungen in Washington und London hatten am Freitag weitreichende Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verkündet, darunter auch gegen eine Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom.
+++ 22:00 Russland: Sind bis auf drei Kilometer an strategisch wichtiges Pokrowsk vorgestoßen +++
Russische Truppen haben sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau im Osten der Ukraine bis auf drei Kilometer an die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk herangekämpft. Die Armee habe die Siedlung Schewtschenko in unmittelbarer Nachbarschaft von Pokrowsk eingenommen, teilte das Ministerium am Samstag mit. Von offizieller ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Der ukrainische Generalstab teilte lediglich mit, es seien 46 von 56 Angriffen auf rund ein Dutzend Städte im Sektor Pokrowsk abgewehrt worden. Am Samstag berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA erstmals aus Kurachowe, einem Logistikzentrum südlich von Pokrowsk. Das russische Militär hatte Anfang der Woche die Einnahme der Kommune bekannt gegeben. Die Ukraine hat den Verlust der Stadt noch nicht bestätigt, aber der populäre ukrainische Blog DeepState teilte mit, die Stadt sei in russischer Hand. Pokrowsk bildet einen Verkehrsknotenpunkt und ist für das ukrainische Militär ein wichtiges Logistikzentrum. Der Fall der Stadt, in der vor dem Krieg 60.000 Menschen lebten, wäre für Kiew einer der schwersten Rückschläge auf dem Schlachtfeld seit Monaten.
+++ 21:20 Am Sonntagmorgen soll russischer Schattentanker auf Reede vor Sassnitz eintreffen +++
Der in der Ostsee havarierte Öltanker "Eventin" wird vor den Stadthafen von Sassnitz auf Rügen geschleppt. Dort wird das 274 Meter lange Schiff mit rund 100.000 Tonnen Öl an Bord am frühen Sonntagmorgen erwartet, wie eine Sprecherin des Havariekommandos mitteilte. Die "Eventin" soll auf Reede rund vier Kilometer von der Küste entfernt von Schleppern auf ihrer Position gehalten werden, bis über das weitere Vorgehen entschieden ist. Bisher wurde nicht mitgeteilt, wann und wo das Schiff repariert werden soll. Eine Reede ist ein Ankerplatz zum Beispiel vor Häfen, wo Schiffe warten können.
+++ 20:30 Slowakischer Regierungschef zieht über Selenskyj her +++
Der Ministerpräsident der Slowakei, Robert Fico, hat Berichten zufolge bei einem parlamentarischen Treffen mit der Opposition in seinem Land scharfe Kritik am ukrainischen Präsidenten Wolodymy Selenskyj geübt. "Er reist durch Europa, bettelt und erpresst andere und bittet um Geld", zitiert ihn das Medium "Kyiv Independent". Fico gab Selenskyj demnach die Schuld, Gasabkommen vereitelt zu haben, von denen die Slowakei profitiert hätte. Der slowakische Regierungschef hat die Ukraine jüngst vermehrt kritisiert. Die Ukraine stoppte Anfang des Jahres die Durchleitung von russischem Gas nach Osteuropa - und damit in die Slowakei. In der Folge traf sich Fico mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin - wofür ihn die Opposition in seinem Land kritisiert.
+++ 19:30 Selenskyj dankt Verbündeten für erlassene Sanktionen - darunter Japan +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehreren Verbündeten für jüngst gegen Russland erteilte Sanktionen gedankt - darunter den USA, Großbritannien und Japan. Letzteres Land habe ein Sanktionspaket gegen die russische Waffenproduktion eingeführt, so Selenskyj, das die Lieferung von Komponenten einschränke und wichtige unterstützende Programme von der russischen Waffenproduktion abschneide. Den USA dankte er für Sanktionen, die sich letztendlich gegen Russlands Öl exportierende Schattenflotte richten.
+++ 18:19 AfD-Parteitag lehnt Kritik an Russland für Überfall auf Ukraine ab +++
Die Delegierten des AfD-Bundesparteitags haben sich am Samstag mit großer Mehrheit dagegen ausgesprochen, Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Ein Antrag auf Einfügung einer solchen Verurteilung ins Wahlprogramm der AfD fiel bei den Delegierten in Riesa durch: 69 Prozent stimmten für Nichtbefassung. Eingebracht hatte den Änderungsantrag der AfD-Bundestagsabgeordnete Albrecht Glaser. Glaser bemängelte, dass sich in dem 85-seitigen Entwurf des AfD-Programms für die Bundestagswahl "kein einziges Wort" der Kritik an Russlands Überfall auf die Ukraine finde. Der abgelehnte Antrag hätte ausdrücklich festgestellt, dass Russland mit dem Krieg "viele Regeln des Kriegsvölkerrechts zum Schutz der Zivilbevölkerung missachtet" und dass die AfD daher "das Verhalten des Präsidenten Putin verurteilt". In dem vom Bundesvorstand vorgelegten Programmentwurf, der auf dem Parteitag in Riesa verabschiedet werden sollte, wird der Krieg in der Ukraine nur kurz erwähnt - ohne Kritik an Russland: "Der Krieg in der Ukraine hat die europäische Friedensordnung aus den Angeln gehoben. Die Zukunft der Ukraine sehen wir als neutralen Staat außerhalb von NATO und EU", heißt es dort.
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