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Ex-Verbandschef: Luis Rubiales in Kuss-Affäre schuldig gesprochen



Der Ex-Fußballchef Luis Rubiales wurde in Spanien für einen erzwungenen Kuss mit der Nationalspielerin Hermoso bei der Frauen-WM verurteilt. Der Fall löste weltweit Empörung aus.

Im Zusammenhang mit der Kuss-Affäre im spanischen Fußball ist der frühere Verbandschef Luis Rubiales zu einer Strafzahlung verurteilt worden. Der erzwungene Kuss auf den Mund von Weltmeisterin Jenni Hermoso 2023 sei ein sexueller Übergriff gewesen, der mit 10.800 Euro Strafe geahndet werde, entschied das zuständige spanische Gericht am Donnerstag. Vom Vorwurf der Nötigung wurden Rubiales und seine drei Mitangeklagten jedoch freigesprochen.

Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale der Frauen 2023 vor laufenden Fernsehkameras den Kopf der Spielerin Hermoso mit beiden Händen gepackt und sie grob auf den Mund geküsst. Die Fußballerin sagt, dies sei gegen ihren Willen geschehen. Die weltweit im Fernsehen übertragene Szene löste Empörung aus, Kritiker werteten sie als Machtmissbrauch.

Rubiales und Hermoso blieben bei ihren Darstellungen

Rubiales hatte sich wochenlang geweigert zurückzutreten und den Vorfall als harmlosen "Kuss unter feiernden Freunden" dargestellt, Hermoso dagegen als "sexistische und unangebrachte Handlung". Seit einer Reform des spanischen Strafrechts gilt ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexueller Übergriff. Die Staatsanwaltschaft klagte Rubiales und drei Mitangeklagte zudem wegen Nötigung an, weil sie die Spielerin gedrängt haben sollen, sich der Darstellung vom einvernehmlichen Kuss anzuschließen.

In dem Prozess in San Fernando de Henares bei Madrid blieben der 47-jährige Rubiales und die 34-jährige Hermoso beide bei ihrer Darstellung. Die Staatsanwaltschaft forderte zweieinhalb Jahre Haft für Rubiales, seine Verteidigung einen Freispruch. Die Anwältin Olga Tabau Martínez sagte in ihrem Plädoyer, Rubiales' Verhalten sei zwar "unangebracht" gewesen, aber nicht strafrechtlich zu beanstanden. Die Staatsanwältin Marta Durántez Gil sagte dagegen, es gebe "keinen Zweifel" daran, dass der Kuss "nicht einvernehmlich" gewesen sei.

Der Fall hatte Hermoso, die inzwischen in Mexiko spielt, zu einer Symbolfigur im Kampf gegen Sexismus im Sport gemacht. Unter dem Hashtag #SeAcabó (Es reicht) forderten die spanischen Fußballerinnen in den Online-Netzwerken Frauen auf, Macho-Gewalt und Ungerechtigkeit anzuprangern.

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