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"Entscheidend" für Artillerie: Nordkorea soll Russland 15.000 Container Waffenhilfe geschickt haben



Die Unterstützung Nordkoreas für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist immens. Analysten sprechen von Tausenden Containern mit Munition. Durch Pjöngjang kann Russland wohl den intensiven Artilleriebschuss aufrechterhalten.

Laut einer Analyse des Open Source Centre (OSC) aus Großbritannien und Reuters hat Nordkorea Russland zwischen August 2023 und März 2025 mindestens 64 Mal Munition geliefert. Vier Schiffe sollen dabei über 15.000 Container transportiert haben, heißt es in einer Schätzung, die unter anderem auf der Auswertung von Satellitenbildern basiert. Südkorea hatte bereits Anfang 2024 von 7000 Containern voller Munition und Militärgerät berichtet.

Wahrscheinlich seien in den rund 1,5 Jahren zwischen 4,2 und 5,8 Millionen Schuss Munition geliefert worden, heißt es von OSC. Darunter 122mm- und 152mm-Artilleriegeschosse. "Diese Versorgung ist zu einem entscheidenden Faktor für Russlands anhaltenden Artilleriebeschuss in der Ukraine geworden", schreiben die Analysten. Auch 122mm-Raketen sollen geliefert worden sein, die beispielsweise vom russischen Mehrfachraketenwerfer BM-21 "Grad" verwendet werden.

Zum Vergleich: Die EU hatte der Ukraine für ihren Verteidigungskampf gegen den russischen Angriff bis Ende 2024 gerade mal rund eine Million Artilleriegeschosse geliefert. Hinzu kommen noch einige Hunderttausend, die auf Initiative Tschechiens hin auf dem Weltmarkt gekauft wurden.

Moskau setzt demnach in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine stark auf Lieferungen Pjöngjangs, obwohl die heimische Produktion massiv hochgefahren wurde. "Die nordkoreanische Unterstützung verringert wahrscheinlich den Druck auf Russlands Rüstungsindustrie und erweitert dessen Fähigkeit zur Führung intensiver Kriegsführung", schreibt OSC. Diktator Kim Jong Un unterstützt die Kreml-Streitkräfte darüber hinaus auch mit Tausenden Soldaten und schwerem Kriegsgerät wie Artilleriegeschützen.

Mehrere Schiffe beteiligt

Die nordkoreanischen Munitionslieferungen würden eine bedeutende strategische Herausforderung darstellen, schreibt OSC. "Sie ermöglichen es Russland, sein offensives Momentum aufrechtzuerhalten und untergraben die Wirksamkeit der westlichen Militärhilfe für die Ukraine."

Blick auf den Hafen von Rajin in Nordkorea. Blick auf den Hafen von Rajin in Nordkorea.

Blick auf den Hafen von Rajin in Nordkorea.

(Foto: Screenshot Google Earth)

Laut den Analysten gibt es Hinweise darauf, dass die Container mit Munition vom nordkoreanischen Hafen Rajin in den Osten Russlands verschifft wurden und Güterzüge sie dann zu Munitionsdepots in der Nähe der Frontlinie transferierten. Die Lieferungen seien von vier unter russischer Flagge fahrenden Schiffen durchgeführt worden: Angara, Lady R, Maria und Maia-1.

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