
Eier sind in Deutschland zunehmend gefragt. Der Verbrauch stieg im vergangenen Jahr um mehr als vier Prozent auf 20,8 Milliarden, zeigen vorläufige Zahlen.
Der Eierverbrauch in Deutschland ist im vergangenen Jahr um mehr als vier Prozent auf 20,8 Milliarden Eier geklettert. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor.
Auch der Pro-Kopf-Verbrauch ist demzufolge gewachsen. Rechnerisch wurden 2024 hierzulande im Schnitt pro Person 249 Eier gegessen. Das waren zehn mehr als im Vorjahr, als ebenfalls ein Anstieg verzeichnet worden war. In den Zahlen sind auch verarbeitete Eier in Eiprodukten inbegriffen.
Steigen die Preise zu Ostern?
Die Behörde sieht mehrere Gründe für die Entwicklung. "Eier erweisen sich im Vergleich zu anderen Lebensmitteln für Verbraucherinnen und Verbraucher im Einzelhandel als relativ preisstabil", sagt der Leiter des BZL, Josef Goos. Außerdem seien Eier eine kostengünstige Quelle für hochwertiges Eiweiß.
Der Chef des Bundesverbands Ei erwartet trotz der Debatte über Exporte in die USA keine steigenden Eierpreise zu Ostern. "Der Eierpreis ist stabil", sagte Hans-Peter Goldnick dem Bayerischen Rundfunk.
Verträge zwischen Produzenten und Händlern werden danach üblicherweise für ein Jahr vereinbart. "Insofern ist auch diese starke Nachfrage jetzt kein Grund für eine Preisanhebung zu Ostern", meint Goldnick.
Eier-Exporte in die USA?
Darüber hinaus sieht der Chef des Eierverbandes ohnehin kaum Möglichkeiten, Eier aus Deutschland in die USA zu exportieren. "Wenn Sie die Relation sehen der Menge, die dort fehlt und der, was wir täglich produzieren, dann muss ich sagen: Nein, das ist eigentlich nicht möglich", sagte er dem Bayerischen Rundfunk.
Demzufolge fehlen in den USA täglich 56 Millionen Eier, in Deutschland würden 46 Millionen Stück produziert. Eine Ausfuhr mache daher "nicht so sehr viel Sinn".
Durch die Vogelgrippe gibt es in den USA derzeit einen Engpass bei Eiern, der die Preise explodieren lässt. Das Land sucht deshalb im Ausland nach Lieferanten.
Legehennen und Eierproduktion in Deutschland
Die Zahl der Legehennen in Deutschland ist 2024 laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) um eine Million Tiere auf 51,4 Millionen gestiegen. Die Legeleistung lag bei 295 Eiern je Henne. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 15,2 Milliarden Konsumeier erzeugt, das waren drei Prozent mehr als 2023.
Der Inlandsbedarf konnte damit zu 72 Prozent aus heimischer Ware gedeckt werden. Wegen der hohen Nachfrage nach Eiern in Deutschland wurden zuletzt mehr Eier aus dem Ausland eingeführt. Im Vergleich mit dem Vorjahr stiegen die Importe von Schaleneiern und Eiprodukten wie Vollei, Eigelb und Eiweiß 2024 um jeweils sieben Prozent. Wichtigstes Lieferland für Schaleneier sind die Niederlande mit einem Anteil von 76 Prozent. Zugleich wurden jedoch auch mehr Eier exportiert.