3 months ago

China-Ministerpräsident im Kreml: Putin lobt "erfolgreiche" Handelsbeziehungen mit Peking



Moskau und Peking sind in ihrer gemeinsamen Gegnerschaft zum Westen vereint. Beim Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten in Russland werden eine Reihe bilateraler Abkommen unterzeichnet. Kremlchef Putin lobt die Beziehungen beider Länder. Doch das Gewicht im Bündnis bleibt ungleich verteilt.

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang die engen Verbindungen zwischen Moskau und Peking hervorgehoben. "Unsere Länder haben langfristige gemeinsame Pläne ausgearbeitet, sowohl im wirtschaftlichen als auch humanitären Bereich", wurde Putin von der Staatsagentur TASS zitiert.

"Unsere Handelsbeziehungen entwickeln sich erfolgreich", sagte Putin in der russischen Hauptstadt laut der Agentur Interfax zudem. "Die Aufmerksamkeit, die beide Regierungen den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen schenken, zeigt ihre Ergebnisse."

Li hatte vor seinem Treffen mit Putin im Kreml Gespräche mit dem russischen Regierungschef Michail Mischustin geführt. "Sie haben eine Reihe bilateraler Abkommen unterzeichnet, die unsere Kooperation verbessern sollen", resümierte Putin das Ergebnis dieser Unterredung. Dabei ging es vor allem um Zusammenarbeit im Energiebereich. Mischustin sagte seinem Gast, Russland sei bereits der größte Erdöllieferant Chinas. "In naher Zukunft werden wir auch bei Erdgas den ersten Platz einnehmen", so Mischustin.

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Putin hatte zuletzt im Mai China besucht. In der gemeinsamen Gegnerschaft zum Westen haben sich die zwei Mächte in den vergangenen Jahren angenähert und eine strategische Partnerschaft ausgerufen. Trotzdem sitzt die wirtschaftliche Supermacht China in diesem Bündnis nach Auffassung vieler Beobachter am längeren Hebel. Für Russland bleibt demnach die Rolle eines Rohstofflieferanten und Juniorpartners.

Weil Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine von westlicher Technologie nahezu abgeschnitten ist, kommt es nur über China an Hochtechnologie. Ein Beispiel für die Schwäche der russischen Position ist, dass China bislang keinen Vertrag über den von Moskau erhofften Bau einer zweiten Erdgas-Exportpipeline unterzeichnet hat.

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