3 months ago

Botschaft untersucht Vorfall: Bericht: Flugzeug mit Russen an Bord im Sudan abgeschossen



Im vom Bürgerkrieg geplagten Sudan wird eine Frachtmaschine abgeschossen. Bisher ist nicht viel über den Vorfall bekannt - allerdings waren offenbar auch russische Staatsbürger an Bord. Die Vermutung liegt nahe, dass die paramilitärische Miliz RSF hinter dem Abschuss steckt.

In der sudanesischen Krisenregion Darfur ist Berichten zufolge ein Frachtflugzeug abgeschossen worden. An Bord seien möglicherweise auch russische Staatsbürger gewesen, teilte die russische Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum mit. Sie erklärte, man wolle den Vorfall im Kriegsgebiet untersuchen. Der Abschuss soll sich im Norden nahe der Grenze zum Tschad ereignet haben.

Videos, die im Internet kursierten, legten nahe, dass die sudanesische Miliz RSF das in Russland gebaute Flugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 abgeschossen hatte. In den Aufnahmen war zu sehen, wie Kämpfer die Trümmer durchsuchten. Außerdem hielten sie Ausweise hoch, die mutmaßlich von Insassen stammten. Darunter waren ein russischer Reisepass und ein Ausweis, der sich zur Fluggesellschaft "New Way Cargo" mit Sitz in Kirgistan zurückverfolgen ließ.

Dort war niemand erreichbar. Die Beobachtungsstelle für Konflikte, eine auch vom US-Außenministerium finanzierte Organisation, die den Bürgerkrieg im Sudan dokumentiert, hatte aber in einem kürzlich veröffentlichten Bericht "New Way Cargo" vorgeworfen, im Auftrag der Vereinigten Arabischen Emirate die RSF-Miliz zu bewaffnen. Die Waffenlieferungen wurden demnach durch den Flughafen in Amdjarass im benachbarten Tschad geschleust - nicht weit entfernt von der Absturzstelle. Nach Darstellung der Emirate waren an Bord dieser Frachtmaschinen Lieferungen für ein Krankenhaus.

Versehentlicher Abschuss?

Sollte sich bestätigen, dass die abgeschossene Maschine Waffen für die RSF-Miliz geladen hatte, würde das nahelegen, dass deren Kämpfer die Maschine versehentlich abgeschossen haben. Die Miliz äußerte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AP nicht zu dem Zwischenfall und den Hintergründen.

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Die Miliz behauptete laut ABC News in einer Erklärung jedoch, sie habe ein "ausländisches Kampfflugzeug" abgeschossen, das das sudanesische Militär unterstützt habe. Sie behauptete, ohne Beweise vorzulegen, dass das Flugzeug "Fassbomben" auf Zivilisten abgeworfen habe. "Alle ausländischen Söldner an Bord des Flugzeugs wurden bei der Operation eliminiert", hieß es in der Erklärung.

Im Sudan tobt seit eineinhalb Jahren ein Bürgerkrieg. Damals eskalierte ein lange schwelender Konflikt zwischen der RSF-Miliz und den sudanesischen Streitkräften. Dem Krieg sind bisher über 24.000 Menschen zum Opfer gefallen, wie die Gruppe "Armed Conflict Location and Event Data" berichtete. Die sudanesische Armee hat in der Nähe von Khartum eine verstärkte Offensive durchgeführt, während mit ihr verbündete Streitkräfte in Darfur gegen die RSF kämpften.

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