19 hours ago

Arch: GPGME-Fehler



Wer eine Arch-basierte Distribution verwendet, sollte mit Problemen rechnen und diese beheben können. Entweder mit eigenem Wissen oder mithilfe der Community.

Wer eine Rolling Distribution verwendet, muss früher oder später mit Problemen rechnen. Das gilt auch für das kuratiert-rollende Manjaro. Es können jahrelang überhaupt keine Schwierigkeiten auftreten, oder es kommt auf einmal knüppeldick. Beim letzten Update (ca. 250 Pakete) von Manjaro hatte ich gleich mit zwei Unannehmlichkeiten zu tun.

Zwar lief das Update auf meinem Notebook sauber durch, allerdings funktioniert das Gnome-Terminal nachdem Update nicht mehr. Ohne Terminal ist es schwierig, auf Fehlersuche zu gehen. Dank der guten Unterstützung aus unserem Matrix HELP-Raum konnte ich das Problem lokalisieren und beheben. Gnome-Terminal linkt bei mir (seltsamerweise) auf zwei Versionen der Lib ICU (International Unicode Library), nämlich Version 75 und 76. Bei anderen Anwendern war nur die Version 76 notwendig. Nachdem ich die Version 75 aus dem AUR (Arch User Repository) nachinstalliert hatte, funktionierte Gnome-Terminal wieder. Dennoch war mir die Sache suspekt, weshalb ich Gnome-Terminal durch das neue Standardterminal Gnome-Console ersetzt habe.

Tatsächlich hatte ich den Fork Gnome-Terminal-Fedora installiert, weil diese Anwendung einen transparenten Hintergrund bietet. Das ist hilfreich, wenn man Kommandos aus dem Webbrowser im Hintergrund abtippen möchte. Falls ihr einen Tipp für ein anderes Terminal mit transparentem Hintergrund habt, schreibt es bitte in die Kommentare.

Doch nun zum GPGME-Fehler. Während das Update auf meinem Notebook ohne Probleme installiert wurde, hatte ich auf dem Desktop-PC weniger Glück. Fragt mich nicht, was der Unterschied zwischen den beiden Rechnern ist. Das Update der ca. 250 Pakete über den grafischen Paketmanager Pamac schlug mit einem GPGME-Fehler fehl. Das Ausführen von sudo pacman -Syu im Terminal berichtete: error: GPGME error: No data und meldete eine beschädigte community.db. Dabei wurde angezeigt, dass das Synchronisieren dieser Datenbank aus sämtlichen Mirros fehlschlug. Eine Aktualisierung der Mirrors löste das Problem nicht.

Die Lösung habe ich im Manjaro-Forum gefunden. Dazu ändert man in der Datei /etc/pacman.conf diese Zeile:

# By default, pacman accepts packages signed by keys that its local keyring # trusts (see pacman-key and its man page), as well as unsigned packages. SigLevel = Required DatabaseOptional # ändern zu: SigLevel = Required DatabaseNever

Danach löscht man die Sync-Dateien von Pacman. Diese werden bei Bedarf neu aufgebaut:

sudo rm -f /var/lib/pacman/sync/*

Dann erneuert man die Mirror-Server:

sudo pacman-mirrors --continent

Zum Schluss kann man das Update neu anstossen:

sudo pacman -Syyu

Nach diesen Anpassungen trat der GPGME-Fehler bei mir nicht mehr auf. Nach dem erfolgreichen Update habe ich die Änderungen in der /etc/pacman.conf wieder rückgängig gemacht. Wer eine genauere Erklärung der Vorgänge lesen möchte, findet diese in der Quelle.

Fazit

Rolling-Distros sind cool. Allerdings muss man jederzeit mit Problemen rechnen, wobei zwischen "jederzeit" mehrere Jahre ohne Probleme vergehen können. Falls es dann so weit ist, sollte man die Fähigkeit haben, das Problem zu lösen; sie es durch eigenes Wissen oder durch die Kenntnis, wen und wo man um Hilfe bitten kann.

Titelbild: https://pixabay.com/photos/error-old-industry-electricity-2532089/

Quelle: https://forum.manjaro.org/t/root-tip-how-to-mitigate-and-prevent-gpgme-error-when-syncing-your-system/84700


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