15 hours ago

Apple-Notebook: Schick, schnell – und günstiger: Das neue Macbook Air M4 im Test



Mit dem Macbook Air hat Apple seinem beliebtesten Notebook eine Frischkur verpasst. Das beste Feature ist aber nicht der schnellere Chip. Und auch nicht die neue Farbe.

Es hat gute Gründe, dass das Macbook Air so beliebt ist: Es ist schlank, bietet viel Leistung und sieht schick aus. Und: Es ist das günstigste Apple-Notebook. Das gilt für das neue Modell noch mehr. Und das, obwohl es im Test den Abstand zum Macbook Pro sogar verringern kann.  

Rein optisch hat sich bei beiden Modellen erst einmal wenig getan. Das Macbook Air setzt auf das 2022 eingeführte Redesign, neu ist lediglich die Gehäusefarbe Himmelblau. Die lässt sich am besten als Blaustich im silbernen Aluminiumgehäuse beschreiben, lässt sich auf Fotos eher schlechter einfangen und wirkt je nach Beleuchtung sehr unterschiedlich – sie sieht aber wirklich gut aus.

Macbook Air M4Schwer zu fassen: Das Himmelblau des Macbook Air mit M4 (oben) ist im Vergleich zu Spacegrau (Mitte) und dem klassischen Silber (unten) deutlich blauer – ändert seine Farbe aber bei unterschiedlichem Licht
© Malte Mansholt

Macbook Air mit M4 im Test: ein Sprung nach vorn

Im Inneren hat sich mehr getan. Nachdem im vergangenen Herbst schon das Macbook Pro auf den M4-Chip umgestellt wurde, kommt er nun auch im Macbook Air an. Die Basisversion bietet zehn CPU- und je nach Modell acht oder zehn Grafikkerne. Eine Upgradeoption auf einen M4 Pro gibt es beim Macbook Air nicht.

Doch was heißt das im Alltag? Vor allem eines: Das Macbook Air hat Leistung satt. Der M4 rennt in Alltagssituationen geradezu, bietet 20 Prozent mehr Leistung als der schon schnelle Vorgänger. Ob bei der Bild- oder Filmbearbeitung, beim Verfassen von Texten oder dem Surfen im Web: Alltagsaufgaben sind alle im Nu erledigt. Den Rechner tatsächlich an seine Leistungsgrenzen zu führen, ist schwieriger, als man vermuten würde. Selbst bei der Berechnung von Videos oder in Games blieben im Test eigentlich immer Reserven.  

Nur in speziellen Testprogrammen ließ sich der Chip tatsächlich aus der Puste bringen. Dann aber wortwörtlich: Weil der Rechner keine Lüfter hat, kann er die Topleistung nicht so lange durchhalten, wie es etwa beim Macbook Pro der Fall ist. Realistisch muss man aber sagen: In diese Situation werden Käufer eines Macbook Air im Alltag wohl nie kommen.

Das macht das Macbook Air sogar spieletauglich: Bei entsprechend angepassten Games wie "Lies of P" lassen sich flüssige Darstellungen zwischen 30 und 60 Bildern pro Sekunde erreichen. Als Kaufgrund reicht das eher nicht: Nach wie vor sind sehr viele Spiele für den Mac schlicht nicht verfügbar – und für den Preis bekommt man sonst eine potente Gaming-Maschine. Immerhin kann man aber eine gelegentliche Spielesession einplanen.

Macbook Air M4Das Macbook Air mit M4 bietet leider immer noch wenige Anschlüsse. Links sind Magsafe und zwei Thunderbolt-Anschlüsse mit USB-C (im Bild), rechts nur eine Klinkenbuchse
© Malte Mansholt

Ein bisschen mehr Pro

Auch Fans mehrerer Bildschirme dürfen aufatmen: Bisher ließ sich das Macbook Air offiziell nur mit einem Monitor verbinden. Wer mehrere anschließen wollte, musste auf Lösungen von Drittanbietern oder ein Macbook Pro setzen. Dank der Umstellung auf Thunderbolt 4 kann nun auch das Macbook Air endlich zwei weitere Bildschirme verbinden.

Dann kommt es bei den Anschlüssen aber an seine Grenzen: Das Macbook Air verfügt leider weiterhin nur über einen Magsafe-Anschluss zum Laden, eine Klinkenbuchse und zwei USB-C-Buchsen für Thunderbolt. Wer mehr braucht, muss eine externe Lösung heranziehen. Oder ein Macbook Pro kaufen.

Ein anderer Grund dafür fällt nun weg: Die Facetime-Kamera bekommt erstmals den sogenannten Folgemodus, der in Apple-Notebooks bisher nur in den Pro-Modellen verfügbar war. In Videoanrufen und -konferenzen sorgt die Funktion dafür, dass man auch dann im Bild bleibt, wenn man sich im Raum bewegt. Kommt eine weitere Person dazu, erweitert sich das Bild automatisch. Das funktioniert nicht nur gut, sondern wird auch von vielen Drittanbieter-Apps wie Teams unterstützt.

Beim Akku hat sich wenig getan: Das Macbook Air hält selbst unter Volllast drei bis vier Stunden durch. Weil diese aber wie beschrieben kaum erreicht wird, dürfte das Notebook bei den meisten Anwendern locker den ganzen Tag zu benutzen sein. Schade: Obwohl das Macbook Air sich mit bis zu 70 Watt betanken lässt, legt Apple bei den günstigeren Modellen nur ein 30-Watt- beziehungsweise 35-Watt-Netzteil bei.

Überraschung beim Preis

Das beste Feature dürfte für viele Kunden aber etwas sein, das wegfällt: Mit einem UVP von 1199 Euro für das Modell mit 16 GB Arbeits- und 256 GB Datenspeicher ist das Macbook Air durch die Bank 100 Euro günstiger geworden als das Vorgängermodell.

Fazit Macbook Air M4: Der Abstand zum Pro schrumpft

Das neue Macbook Air ist Produktpflege, wie man sie sich wünscht. Das Gerät hat mehr Leistung, erhält mit Center Stage und der Unterstützung für mehr Bildschirme mehrere ehemalige Pro-Features. Und ist dabei sogar noch günstiger, als der Vorgänger es zur Markteinführung war.

Leider bleiben einige Mankos erhalten. Das Macbook Air hat weiterhin sehr wenige Anschlüsse, im Basismodell relativ wenig Speicher, und das mitgelieferte Netzteil könnte potenter sein. Ehrlicherweise dürfte das die meisten der Käufer aber nicht stören.

Wer noch etwas Geld sparen möchte, macht mit dem aktuell ab knapp unter 1000 Euro erhältlichen Macbook Air mit M3 nichts falsch. Mehr Ausstattung und ein besseres Display gibt es beim – deutlich teureren – Macbook Pro.

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