In Berlin ist ein mutmaßlicher Linksextremist festgenommen worden. Der 48-Jährige soll der Gruppe um Lina E. angehören und in mehrere Überfälle verwickelt sein. Außerdem soll der Verdächtige Verbindungen zu einer kurdischen Miliz haben.
Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin einen mutmaßlichen Linksextremisten festnehmen lassen. Wie eine Sprecherin der Karlsruher Behörde bestätigte, werden Thomas J. die Unterstützung einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen.
Der 48-Jährige soll nach Angaben der obersten deutschen Anklagebehörde der Gruppe um die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. angehört und sich ihr als Kampftrainer zur Verfügung gestellt haben. Dabei soll J. auch an einem Überfall auf das rechte Szenelokal "Bull's Eye" in Eisenach in Thüringen beteiligt gewesen sein.
Das Oberlandesgericht Dresden hatte die Leipziger Studentin Lina E. im Mai 2023 wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Trotzdem kam sie nach zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft zunächst frei. Der Haftbefehl wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Die Reststrafe muss sie erst verbüßen, falls das Urteil rechtskräftig ist.
Terrormiliz in Nordsyrien angeschlossen
Der "Tagesschau" zufolge soll sich J. nach Erkenntnissen von Sicherheitsbehörden zudem in Nordsyrien zeitweise den sogenannten Volksverteidigungseinheiten (YPG) angeschlossen haben. Als Mitglied der kurdischen Miliz habe er sich zum Scharfschützen ausbilden lassen. Möglicherweise kämpfte der Mann auch gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), berichtet die "Tagesschau".
Der Bundesgerichtshof will am 6. Februar in Karlsruhe zu den von sowohl E. als auch dem Generalbundesanwalt eingelegten Revisionen verhandeln. Der am Montag in Berlin festgenommene Mann soll im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.