Bei der US-Präsidentschaftswahl deutet sich ein Sieg Trumps über seine Gegnerin Harris an. Eigentlich wollte die Demokratin bei einer Wahlparty in Washington auftreten. Doch dieser Plan hat sich laut einem Sprecher nun geändert.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will nach Angaben ihres Wahlkampfteams in der Wahlnacht nicht mehr auftreten. Es gebe immer noch Stimmen, die ausgezählt würden, sagte Cedric Richmond aus dem Wahlkampfteam der Demokratin. "Ihr werdet heute Nacht nicht von der Vizepräsidentin hören." Stattdessen wolle Harris sich im Laufe des Mittwochs äußern.
Richmond forderte die Gäste der Wahlparty an der Howard Universität in der US-Hauptstadt Washington auf, nach Hause zu gehen. Zuvor hatte Harris angekündigt, erst mit ihrer Familie zu Abend zu essen und dann zur Wahlparty zu kommen.
Ihr Rivale, der Republikaner Donald Trump, kann sich nach dem Sieg in den umkämpften Bundesstaaten Georgia und North Carolina auf eine Rückkehr ins Weiße Haus vorbereiten. Harris müsste für einen Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl nun zwingend Pennsylvania gewinnen. Der Republikaner Trump liegt dort nach Auszählung von 89 Prozent der Stimmen vorn mit 50,8 Prozent und einem Vorsprung von gut 165.000 Stimmen. Dem TV-Sender Fox News zufolge gehen die 19 Wahlleute des wichtigen Swing States Pennsylvania an Trump.
Zusätzlich alarmierend für Harris: Trump führte nach Auszählung von 58 Prozent der Stimmen auch mit gut 52 Prozent in Michigan und mit rund 51 Prozent in Wisconsin nach Auswertung von 84 Prozent der Stimmen. Es war unklar, ob Harris diesen Vorsprung noch einholen könnte.
Die entscheidenden Swing States
Pennsylvania, Michigan und Wisconsin sind für die Demokraten die sogenannte "Blaue Wand", die ihnen den Weg zum Sieg bei der Präsidentenwahl ebnen kann. Hillary Clinton verlor 2016 bei ihrer Niederlage alle drei an Donald Trump, Joe Biden gewann sie vor vier Jahren.
Umfragen hatten ein extrem enges Rennen vorhergesagt. Die "New York Times" sieht inzwischen eine 93-prozentige Wahrscheinlichkeit für einen Sieg von Trump. Harris verzichtete auf einen Auftritt auf der Wahlparty ihrer Partei in Washington.
Bei der Wahl steht viel auf dem Spiel: die innenpolitische Stabilität der USA sowie das ohnehin wackelige Gleichgewicht der Weltpolitik. Im Falle eines Wahlsiegs kann Trump auf zusätzlichen Spielraum für seine Initiativen hoffen, da die Republikaner sich die Mehrheit im US-Senat zurückholten.