2 months ago

Warnung vor "Ampel light": Lindner hält das Rennen um die Kanzlerschaft für gelaufen



Christian Lindner hat seit seiner Entlassung durch Olaf Scholz nicht mehr mit ihm gesprochen. An eine weitere Kanzlerschaft des SPD-Politikers glaubt der FDP-Chef schon jetzt nicht mehr. Er selbst hat seiner Partei für die Bundestagswahl im Februar ehrgeizige Ziele gesetzt.

Die nächste Bundestagswahl wird laut FDP-Chef Christian Lindner "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" einen Wechsel im Kanzleramt bringen. CDU-Chef Friedrich Merz werde der nächste Kanzler, sagte Lindner bei einer Konferenz der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin. "Ich glaube, das Rennen um die Kanzlerschaft ist in Wahrheit doch gelaufen."

Die Frage sei, mit wem könne Merz regieren. Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün seien Möglichkeiten. "Das ist doch alles Ampel light." Die Union würde sich dann nur anpassen. Deswegen müsse die FDP stark werden, um eine Chance zu haben, in die nächste Regierung zu kommen. "Zweistelligkeit ist das Ziel", so Lindner. Die Liberalen müssten das dritte Mal in Folge mindestens zehn Prozent der Stimmen bekommen.

Die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP war vergangene Woche zerbrochen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Lindner, begleitet von ungewöhnlich heftigen Vorwürfen, als Finanzminister entlassen. Lindner sagte, Scholz sei nur noch "Chef einer Rumpf-Regierung", die keine Mehrheit im Bundestag mehr habe. Es habe seit dem Bruch keine Gelegenheit und keinen Anlass gegeben, mit Scholz zu sprechen. "Ich konnte ja öffentlich sehen, wie er denkt."

Der jetzt anvisierte Wahltag am 23. Februar ist laut Lindner die Chance für eine Richtungsentscheidung. "Ich plädiere für einen Politikwechsel." Denn die Rahmenbedingungen hätten sich dramatisch verändert. Eine etwas frühere Wahl wäre gut gewesen, aber jetzt bestehe zumindest Klarheit.

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