Könnt ihr euch noch an die 90er-Jahre erinnern, da gab es Hintergründe auf Webseiten, die wie Tapeten aussahen. Ein ähnliches Gefühl steigt in mir auf, wenn ich Video-Wallpapers für den Desktop sehe. Eine gewisse Ästhetik möchte ich der Idee nicht absprechen. Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob man ein Video im Hintergrund abspielen möchte.
Standardmässig ist das bei den gängigen Desktop-Umgebungen nicht möglich. Zwar gibt es den Wechsel zwischen einer Tag-/Nacht-Ansicht bei den Hintergründen, aber Videos werden nicht unterstützt. Falls man das möchte, gibt es verschiedene Anwendungen, die das ermöglichen. Vor vielen Jahren habe ich über Komorebi geschrieben, welches animierte Hintergründe möglich macht.
Die Anwendung Hidamari (ein Platz an der Sonne) bringt euch Videos auf den Desktop. Das Programm steht unter der GPL3-Lizenz und ist zu 96.5 % in Python geschrieben (ich gebe die Prozentzahl an, damit sich gewisse Leser nicht aufregen). Es kann als Flatpak installiert werden und präsentiert sich so:
Über das Ordner-Icon kann man eigene Videos hinzufügen. Passende Filme findet ihr zum Beispiel bei den Live Wallpapers auf Pixabay. Die zusätzlichen Funktionen von Hidamari, wie 'Streaming' oder 'Web Page' habe ich nicht ausprobiert; das überlasse ich den interessierten Leser:innen.
Wie ein Video-Wallpaper aussieht, könnt ihr in dieser kurzen Aufnahme meines GNOME-Desktops betrachten:
(In echt ist die Videowiedergabe nicht so ruckelig, wie im Video.)
Das sieht nett aus und verbraucht auch nicht viele Systemressourcen. Dennoch habe ich Fragen: Wie oft erfreut ihr euch am Desktop-Hintergrund? Seid ihr bereit, die geringe CPU/GPU-Last zu opfern? Nervt das mehr, als dass es erfreut? Ich habe dazu eine klare Meinung: Ein täglich wechselndes Hintergrundbild halte ich für inspirierend; ein Video ist mir zu viel. Wie seht ihr das?
Quelle: https://github.com/jeffshee/hidamari
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