Spenden, Spenden, Spenden

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In der Not frisst der Tux Fliegen, doch auch er würde sich gerne einmal eine Pizza gönnen. Dazu ist deine Hilfe nötig. Freie Software braucht deine finanzielle Unterstützung!

Bei der Erstellung meines letzten Videos ist mir wieder einmal der Aufwand deutlich geworden. Ich sitze dafür ungefähr 6–8 Stunden am Computer, bis alles so ist, wie es sein soll, und veröffentlicht werden kann. Als ich das Video zum Thema immich – die Fotoverwaltung fertiggestellt habe, ging es mir danach wirklich nicht gut. Es hat mir zwar sehr viel Spaß gemacht, das Video zu drehen, aber gleichzeitig wurde mir klar, wie wenig meine Leistung in Form von finanzieller Unterstützung anerkannt wird.

Ich versuche seit vielen Jahren, auf die Notwendigkeit der finanziellen Anerkennung in Freien Software-Projekten aufmerksam zu machen. Dabei habe ich bereits viele Ansätze ausprobiert, um die Situation für mich und letztendlich auch für alle Beteiligten etwas zu verbessern. Bisher wurde Freie Software oftmals mit Freibier gleichgesetzt. In einer Gesellschaft, in der fast jedes Konsumgut innerhalb kürzester Zeit erreichbar ist und Inhalte häufig durch unsere Daten erkauft werden, ist ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Vergütung kaum vorhanden. Viele Menschen, die Freie Software nutzen, stammen aus der Generation Napster und leben in der Erwartung, dass alle Inhalte im Internet kostenfrei zugänglich sein müssen. Da Linux in den seltensten Fällen ein Preisschild trägt, wird stillschweigend davon ausgegangen, dass die Nutzung gratis ist.

Das ist aus vielerlei Sicht problematisch. Ich stecke viel Arbeit und Zeit in meine Projekte. Anfallende Kosten trage ich oft aus eigener Tasche. Ein Bewusstsein dafür, dass Geld oder Entlohnung etablierte und gut funktionierende Mittel sind, um Anerkennung zu zeigen, scheint in der Welt der Freien Software nicht zu existieren. Doch auch ich muss meinen Lebensunterhalt decken und würde das gerne mit dem tun, was ich sehr gut kann und was mir und vielen von euch Freude bereitet. Mit Dankesworten habe ich den ganzen Keller voll, aber kaufen kann ich mir davon leider nichts.

Ich habe über das Thema auch länger mit Roy und Olaf, guten, treuen Freunden aus der Community, gesprochen. Roy würde sich eine Gesellschaft wünschen, in der es selbstverständlich wäre, dass die Arbeit, die ich für die Community leiste, vergütet wird – und zwar möglichst aus der Erkenntnis der Notwendigkeit heraus, dass dies langfristig für uns alle gut ist. Tatsächlich sind es aber immer die gleichen zwei bis drei Menschen, die gelegentlich etwas in den Klingelbeutel werfen. Der in Israel lebende Creator J.Y. Amihud (Blender Dumbass) hat in diesem Zusammenhang kürzlich vorgeschlagen, das Modell umzudrehen. Seine Idee ist es, Inhalte erst freizugeben, wenn ein bestimmter Spendenbetrag erreicht wurde. Dann natürlich unter einer freien Lizenz und im Falle von Software mit dem gesamten Quellcode.

Auch auf GNU/Linux.ch wurden bereits Versuche unternommen, um die direkte Vergütung von Autor_innen zu verbessern. Es ist seit einiger Zeit möglich, Autorenseiten zu erstellen, und auch ich habe eine solche Seite. Du erreichst sie, indem du in einem Artikel von mir auf meinen Namen klickst. Am Ende der Seite findest du einen Link, über den du mir direkt eine Spende schicken kannst. Am nachhaltigsten sind dabei wiederkehrende Spenden.

Ich bin natürlich nicht alleine. Mit deiner Unterstützung für engagierte Menschen wie mich besteht die Chance, dass ich eines Tages von meiner Arbeit an Inhalten für die Community leben kann.

Lioh Möller

Bildquelle: Der Pizza-liebende Tux stammt vom Projekt LinuxPizza, welches sich natürlich ebenfalls über eine Spende freuen würde.


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