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Vatikan: Papst nach fünf Wochen zurück im Vatikan



Nach 38 Tagen im Krankenhaus ist Franziskus wieder zuhause. Zuvor zeigt er sich aus der Gemelli-Klinik erstmals wieder den Kameras. Und macht einen überraschenden Zwischenstopp.

Nach mehr als fünf Wochen im Krankenhaus ist Papst Franziskus zurück im Vatikan. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wurde in einer Autokolonne mit einem Kleinwagen aus der Gemelli-Universitätsklinik in Rom zurück in seine Residenz gebracht. Zuvor hatte sich Franziskus auf einem Balkon der Klinik erstmals wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Im Rollstuhl und mit schwacher Stimme bedankte er sich für Unterstützung aus aller Welt. Mehrere Tausend Menschen jubelten ihm von unten zu. 

Nach Angaben der Klinik hat Franziskus seine lebensgefährliche Lungenentzündung inzwischen überstanden, hat aber immer noch eine Infektion. Das Oberhaupt von weltweit mehr als 1,4 Milliarden Katholiken soll die nächsten Wochen nun in seiner Residenz Casa Santa Marta verbringen, wo er weiterhin ärztlich behandelt wird. 

Die Ärzte zeigten sich mit den Fortschritten zufrieden. Bei dem nicht einmal eine Minute dauernden Auftritt auf dem Balkon wirkte der Papst allerdings noch sehr geschwächt. Offensichtlich bereitete es ihm auch Mühe, vor der wartenden Menschenmenge die Hand zum Segen zu erheben.

Papst soll Menschengruppen meiden

Die Mediziner empfehlen noch mindestens zwei Monate Ruhe. Wegen seiner angegriffenen Atemwege soll Franziskus auch Menschenansammlungen meiden. Ungewiss ist, ob er im nächsten Monat an den Osterfeiern teilnehmen kann. Der Argentinier - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - ist inzwischen der zweitälteste Pontifex der Geschichte. Als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. ist er seit zwölf Jahren im Amt.

Auf dem Weg zurück in den Vatikan legte Franziskus in seinem kleinen Fiat 500 noch einen Zwischenstopp in der Basilika Santa Maria Maggiore ein, seiner Lieblingskirche im Zentrum von Rom. So macht er das auch stets vor Reisen und bei anderen wichtigen Anlässen. In der Marienkirche will er einst auch beerdigt werden - nicht im Petersdom. Im Auto saß Franziskus auf dem Beifahrersitz. In der Nase trug er einen Schlauch, durch den er mit Sauerstoff versorgt wurde.

Erste Probleme schon vor Weihnachten

Bereits seit der Vorweihnachtszeit hatte sich Franziskus mit einer Bronchitis herumgeschlagen. Obwohl er sich wochenlang dagegen gesträubt hatte, musste er schließlich am 14. Februar ins Gemelli-Krankenhaus, der Klinik für Päpste im Westen von Rom. Dort wurde eine schwere Lungenentzündung diagnostiziert, die beide Lungenflügel erfasst hatte. Zwischenzeitlich waren die Sorgen um ihn sehr groß. 

Der behandelnde Arzt Sergio Alfieri berichtete, dass der Papst während der 38 Tage im Krankenhaus zweimal in akuter Lebensgefahr gewesen sei. Zeitweise funktionierten auch die Nieren nicht mehr voll. Mehrfach hatte er schwere Anfälle von Atemnot, weshalb er lange Zeit über eine Maske auf Mund und Nase mit mechanischer Hilfe beatmet wurde. Künstlich beatmet - etwa durch eine Intubation - wurde er nach Angaben der Mediziner jedoch nie. 

Weiterhin Atemhilfe über Schlauch in der Nase

In seiner Residenz wird der Papst nun weiterhin über den Schlauch in der Nase mit Sauerstoff versorgt. Zudem geht die Atem- und Bewegungstherapie weiter. Öffentliche Termine gibt es bislang nicht. Seit der Einlieferung hatte der Vatikan nur ein einziges Foto von ihm veröffentlicht - und auch nur von hinten, vor dem Altar einer Kapelle in der Klinik. Franziskus meldete sich zudem mit einer Audiobotschaft zu Wort, die aber nur schwer zu verstehen war.

Dementsprechend groß war am Samstagabend die Überraschung über die Nachricht der bevorstehenden Entlassung. Franziskus gilt als kein einfacher Patient. Chefarzt Alfieri berichtete, der Papst habe schon seit einigen Tagen auf eine baldige Rückkehr in den Vatikan gehofft. Wegen der Erkrankung fiel das übliche Sonntagsgebet abermals aus. In einem schriftlichen Text bedankte sich Franziskus aber bei Gläubigen in aller Welt, die in den vergangenen Wochen "mit so viel Geduld und Beharrlichkeit" für ihn gebetet hätten.

Programm der nächsten Wochen ungewiss

Anfang April ist ein Treffen mit dem britischen König Charles III. geplant. Im Mai steht eigentlich auch eine Reise in die Türkei an, obwohl sie noch nie offiziell angekündigt wurde. Ungewiss ist weiterhin auch, ob der Papst zu Ostern den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) spenden kann.

Normalerweise sind die Ostertage ein Veranstaltungsmarathon für den Pontifex. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein Heiliges Jahr ist.

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