20 hours ago

Im Westjordanland: Oscar-Preisträger offenbar angegriffen und festgenommen



Kürzlich gewann der palästinensische Regisseur Hamdan Ballal mit Kollegen den Oscar für eine Doku. Nun berichten Augenzeugen, dass er vom israelischen Militär festgenommen wurde.

Der palästinensische Regisseur und Oscar-Preisträger Hamdan Ballal ist nach Angaben eines israelischen Kollegen im Westjordanland festgenommen worden. Vor seiner mutmaßlichen Festnahme durch die israelische Armee sei der Filmemacher von "einer Gruppe" extremistischer jüdischer Siedler angegriffen worden, erklärte der Regisseur Juval Abraham am Montag im Onlinedienst X. 

Abraham und Ballal waren für ihren Dokumentarfilm "No Other Land" über die Räumung palästinensischer Dörfer im besetzten Westjordanland durch die israelische Armee mit dem diesjährigen Oscar ausgezeichnet worden.

Die radikalen Siedler hätten Ballal geschlagen, schrieb Abraham bei X. Dieser habe Verletzungen an Kopf und Bauch erlitten. Anschließend hätten Soldaten Ballal aus einem herbeigerufenen Krankenwagen mitgenommen. "Seither keine Spur von ihm", schrieb Abraham.

Die Nachrichtenagentur DPA berichtet mit Bezug auf das israelische Militär, dass "einige Terroristen" (Worte des Militärs) Steine gegen israelische Staatsbürger geworfen und ihre Fahrzeuge beschädigt hätten. Daraufhin hätten sich Gruppen von Israelis und Palästinensern gegenseitig mit Steinen beworfen, woraufhin Polizei und Armee die Gruppen voneinander getrennt hätten. Ballal sei von einem Stein am Kopf getroffen worden, sagten die Augenzeugen.

Israelisches Militär nimmt angeblich Oscar-Preisträger Hamdan Ballal fest

Auch die Quellen der DPA berichten, dass Ballal aus einem Krankenwagen von israelischen Soldaten mitgenommen worden sei. Das israelische Militär bestritt in einer Stellungnahme, dass ein Palästinenser aus einem Krankenwagen geholt worden sei. 

Der Vorfall ereignete sich Aktivisten der Organisation Center for Jewish Nonviolence zufolge in dem Dorf Sussija im Süden des Westjordanlandes. Mitglieder der NGO hätten den Vorfall gefilmt, hieß es. Die israelische Armee erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass sie die Informationen prüfe.

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