In Dänemark wurde ein Feiertag für die Verteidigungsausgaben gestrichen. Ähnliche Vorschläge gibt es hierzulande. Doch die Bürger halten davon wenig – außer eine Gruppe.
Das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft hat es vorgerechnet: Der Wegfall eines Feiertags würde das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um bis zu 0,2 Prozent steigern. Das entspricht 8,6 Milliarden Euro. Unter anderem hatte zuletzt die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer vorgeschlagen, einen Feiertag zu streichen. Letztes Jahr hat Dänemark zur Finanzierung höherer Verteidigungsausgaben einen gesetzlichen Feiertag abgeschafft.
Wer arbeitet, will keinen Feiertag hergeben
Die Deutschen sind dagegen, zur Steigerung der Wirtschaftsleistung einen der Feiertage zu streichen. Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des stern ergab, lehnen 65 Prozent die Streichung eines Feiertags ab. 32 Prozent fänden das richtig. Drei Prozent äußern sich nicht.
Unterschiede gibt es bei der Haltung zu Feiertagen nach Alter und beruflicher Stellung. Erwerbstätige lehnen die Streichung zu 70 Prozent ab. Auch Selbstständige sind zu 51 Prozent dagegen. Dafür sind mehrheitlich mit 52 Prozent die Rentner. Unter den Anhängern der Parteien sind nur die von CDU/CSU mehrheitlich (51 Prozent) für die Reduzierung der Feiertage. Am stärksten ist die Ablehnung bei den Wählern der Linke (84 Prozent) und der AfD (79 Prozent). Aber auch die Anhänger der Grünen (58 Prozent) und SPD (55 Prozent) halten nichts von dem Vorschlag.
In Deutschland gibt es – abhängig vom Bundesland – zehn bis zwölf Feiertage, in Bayern sind es in einzelnen Regionen sogar bis zu 14. Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hat sich schon vehement gegen Änderungen ausgesprochen.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 20. und 21. März telefonisch erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.