Die Jury hat gesprochen: Das Urteil in einer Plagiatsklage gegen Disney wegen der beiden "Vaiana"-Filme steht fest.
Walt Disney Pictures kann aufatmen. Ein Gericht schmetterte die Klage eines Mannes ab, der behauptete, dass Disney den Kinohit "Vaiana" von seinem Drehbuch abgekupfert habe. Dies berichtete die Nachrichtenagentur "Associated Press". Der Animator und Drehbuchautor Buck Woodall hatte den Entertainmentriesen verklagt. Er behauptete, dass die Story von "Vaiana" der Handlung aus seinem Drehbuch "Bucky the Surfer Boy" verdächtig ähneln soll.
Woodall habe seinen Entwurf über einen jungen Surfer 2004 der Stiefschwester der Frau seines Bruders gezeigt. Die habe bei Mandeville Film gearbeitet, einer Tochterfirma von Walt Disney Pictures. Später schickte er ihr eine weitere Version. Nachdem er 2016 dann "Vaiana" gesehen hatte, lag der Verdacht nah. Seine entfernte Verwandte gab sein Drehbuch an Disney weiter, die sich dann bedienten, behauptete er.
Das Gericht in Los Angeles folgte dieser Argumentation nicht. Die Jury beriet sich laut dem Bericht nur zweieinhalb Stunden. 107 Minuten davon gingen für eine Vorführung von "Vaiana" drauf. Den Film verglichen sie mit drei Versionen von Buck Woodalls Skript, die ihnen vorlagen.
Stach eine Bekannte sein Skript zu Disney durch?
Die Frau, der Buck Woodall seine Idee vorgestellt hatte, sagte vor Gericht aus, dass sie diese nicht an Disney weitergegeben hatte. In Buck Woodalls "Bucky the Surfer Boy" geht es um einen blonden Jungen, der in der Vergangenheit landet und ein Rätsel lösen muss, das ihm die hawaiianische Göttin des Feuers gestellt hat.
In "Vaina" geht es hingegen um ein Mädchen, das mit seinem Stamm auf der fiktiven polynesischen Insel Motunui lebt. In beiden Geschichten tauchen gestaltswandelnde Halbgötter und hilfreiche Tiere auf.
Disney: "Vaiana" beruht auf gängigen Mythen
Laut dem Anwalt von Disney handelt es sich dabei um gängige Mythen aus Polynesien, die nicht geschützt seien. Er legte dem Gericht Material von der Entstehung von "Vaiana" vor, das zeigen sollte, dass dies nichts mit dem vom Kläger vorgelegten Stoff gemeinsam hatte. Neben diesem Prozess hat Buck Woodall noch eine Klage gegen "Vaiana 2" laufen.