3 months ago

USA für 21 Tage Waffenruhe: Israel behält sich "großen Krieg" im Libanon vor



Israel zielt auf eine Waffenruhe für den Norden Israels und den Süden des Libanons. Die gebe es entweder vor oder nach einem "großen Krieg" gegen die Hisbollah, erläutert der Botschafter vor dem UN-Sicherheitsrat. Die USA und Frankreich schlagen eine Gefechtspause von 21 Tagen vor.

Israel hat die Möglichkeit eines großen Krieges mit der Schiitenorganisation Hisbollah im benachbarten Libanon betont. "Ich möchte eine Waffenruhe und die Rückkehr der Israelis in ihre Häuser im Norden - und der Südlibanesen in ihre Häuser im Südlibanon. Das ist es, was wir alle erreichen wollen. Das wird entweder nach einem Krieg oder vor einem Krieg geschehen. Wir hoffen, dass es vorher sein wird", sagte der israelische Botschafter Danny Danon vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Er bestätigte, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag in den USA eintreffen soll.

Frankreich und die USA schlugen eine 21-tägige Waffenruhe vor. Frankreich stellte den Vorschlag kurz nach einem Treffen zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit US-Präsident Joe Biden bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York vor. Die Waffenruhe solle "Verhandlungen ermöglichen", sagte Frankreichs neuer Außenminister Jean-Noël Barrot. "Es ist dringend erforderlich, dass sich alle Akteure entschlossen für einen Weg der Deeskalation einsetzen", betonte er.

Iran: Region steht vor "ausgewachsener Katastrophe"

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi sicherte dem Libanon die Unterstützung des Iran zu. "Die Region steht am Rande einer ausgewachsenen Katastrophe. Wenn sie nicht eingedämmt wird, wird die Welt mit katastrophalen Folgen konfrontiert", sagte Araghtschi am Rande der Generaldebatte. Der Iran werde "dem libanesischen Volk mit allen Mitteln zur Seite stehen", fügte er hinzu.

Die gefährliche Zuspitzung der Lage im Libanon steht im Zentrum der einwöchigen UN-Generaldebatte in New York, an der mehr als hundert Staats- und Regierungschefs aus aller Welt teilnehmen. Seit nahezu einem Jahr steht der Norden Israels unter Dauerbeschuss durch die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon. Die israelische Armee reagiert mit Gegenangriffen auf Hisbollah-Ziele im Nachbarland. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte, bei israelischen Angriffen seien im Süden und Osten des Libanon sowie in der Region um die Hauptstadt Beirut 72 Menschen getötet und fast 400 verletzt worden.

Der letzte Krieg zwischen Israel und der Hisbollah hatte im Juli 2006 begonnen. Binnen 34 Tagen wurden fast 1400 Menschen getötet, darunter 1200 auf libanesischer Seite, die meisten von ihnen Zivilisten. Beendet wurde der damalige Libanon-Krieg durch die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates. Sie enthielt unter anderem Forderungen nach der Entwaffnung der Hisbollah und ihrem Rückzug hinter den Litani-Fluss, die nördliche Grenze der vereinbarten entmilitarisierten Zone.

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