Wenige Wochen vor dem Urnengang ist der Ausgang der Präsidentschaftswahl sehr offen. Trump und Harris sind bei Befragungen in den entscheidenden Bundesstaaten teils nur knapp auseinander. Doch im wichtigen Pennsylvania liegt die Demokratin vorn.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris liegt laut einer Umfrage in Pennsylvania vor Donald Trump. Die Befragung der "New York Times" und des Siena College sieht Harris in dem wichtigen Swing State mit drei Prozentpunkten vorn.
Harris profitiert laut der Erhebung in dem Bundesstaat besonders von ihrem Einsatz für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Auf dem Feld schreiben ihr die Wähler deutlich mehr Kompetenzen zu als Trump. Der Republikaner profitiert hingegen besonders bei Wirtschaftsthemen.
Die Wahlkampagnen beider Seiten investieren in großem Ausmaß in Pennsylvania. Die Demokraten haben in den Bundesstaat seit Januar 2023 für TV-Werbung rund 180 Millionen Dollar investiert. Auf republikanischer Seite wurden mit 170 Millionen Dollar bisher auch nur knapp weniger Finanzmittel eingesetzt.
Harris hat laut "New York Times" allein in Pennsylvania 400 Angestellte auf der Gehaltsliste in insgesamt 50 Büros. Beide Seiten schicken auch prominentes Personal nach Pennsylvania. Ex-Präsident Barack Obama sorgte dort mit einem Auftritt für Aufsehen. Trump selbst war seit der Bekanntgabe von Harris Kandidatur mit neun Kundgebungen vor Ort aktiv. Sein Vize-Kandidat J.D. Vance ist nirgends so präsent wie in dem Bundesstaat.
Umkämpfter Staat Pennsylvania
Grund für den großen Einsatz an Geld und Material ist der Preis, den die siegende Person in Pennsylvania erhält: 19 Wahlleutestimmen. Keiner der anderen Swing States hat ein so großes Gewicht im Electoral College wie Pennsylvania. Ein Sieg wäre ein Meilenstein für beide Seiten. Die Präsidentschaftswahl auf Bundesebene gewinnt die Person, die mindestens 270 Wahlleute auf sich vereinen kann. In allen Bundesstaaten - bis auf Maine und Nebraska - erhält die kandidierende Person mit den meisten Wählerstimmen alle Wahlleute zugesprochen - unabhängig davon, wie knapp der Abstand zwischen den Kandidierenden ausfällt.
Und der Wahlausgang in Pennsylvania war bei den letzten beiden Urnengängen für die Präsidentschaft knapp. 2020 konnte Biden mit einem Vorsprung von knapp 80.000 Stimmen gewinnen. Bei der Wahl im Jahr 2016 triumphierte hingegen Trump über Clinton in dem Bundesstaat - bei gerade einmal rund 45.000 Stimmen Vorsprung.
Donald Trump kann laut derselben Befragung der "New York Times" aber auch einen Erfolg verbuchen. In Arizona, einem weiteren sogenannten Battleground State, führt der Republikaner. Er liegt mit 51 zu 46 Prozent demnach vor Harris. Für einen Sieg in Arizona gibt es 11 Wahlleutestimmen. Neben Arizona und Pennsylvania gilt eine weitere Handvoll Staaten als entscheidend für die Wahl Anfang November. Hierzu zählen Georgia, North Carolina, Michigan, Nevada und Wisconsin.
Kamala Harris könnten bei der Wahl im November Erfolge in den zum sogenannten Rostgürtel gehörenden Bundesstaaten reichen - sofern keine weiteren Überraschungen passieren. Sollte sie Michigan, Pennsylvania und Wisconsin gewinnen, würde Harris auf genau 270 Wahlleutestimmen kommen.