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Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:58 Ukainischer Generalstab bestätigt Angriffe auf russische Militärflugplätze +++



Der ukrainische Generalstab bestätigt Angriffe auf vier russische Luftwaffenstützpunkte in der vergangenen Nacht. Auf den Militärflugplätzen in den Oblasten Woronesch, Kursk und Nischni Nowgorod seien unter anderem Armeeflugzeuge und Kampfjets der Reihen Su-34 und Su-35 stationiert. Wichtigste Ziele seien die Öl- und Schmiermittellager sowie die Flugzeughangars gewesen. Die Folgen der Angriffe würden noch ausgewertet.

+++ 23:24 US-Bürger in Russland verhaftet +++
Ein Bezirksgericht in Moskau hat einen US-Bürger wegen ungebührlichen Verhaltens zu 15 Tagen Haft verurteilt. Das Bezirksgericht ordnete an, dass der Amerikaner wegen "geringfügigen Rowdytums" 15 Tage im Verwaltungsarrest zu verbringen habe. Zuvor hatte allerdings auch die oberste Ermittlungsbehörde des Landes mitgeteilt, man habe gegen den US-Bürger ein Strafverfahren wegen Gewaltanwendung gegen Amtsträger eingeleitet. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass stehen darauf bis zu fünf Jahre Gefängnis. Tass berichtet, der Mann habe sich in einem Hotel geweigert, seine Personalien anzugeben und sei aggressiv geworden. Als er auf eine Polizeiwache gebracht worden sei, habe er einen Polizisten geschlagen. Die US-Regierung äußert sich zu dem Vorfall zurückhaltend. "Wir haben Kenntnis von diesen Berichten über die Verhaftung eines weiteren amerikanischen Staatsbürgers in Russland", sagt Vedant Patel, Sprecher des US-Außenministeriums, gegenüber Reportern. "Wir bemühen uns, so viele Informationen wie möglich zu erhalten, um die konsularische Situation zu klären und zu prüfen, ob konsularischer Beistand möglich ist."

+++ 22:10 Ukraine meldet russischen Angriff auf Hafen von Odessa +++
Russlands Militär nimmt ukrainischen Angaben zufolge die Hafeninfrastruktur von Odessa unter Beschuss. Bei dem Angriff auf die Anlage am Schwarzen Meer seien mindestens zwei Personen verletzt worden, teilen die regionalen Behörden mit. Bei den beiden bekannten Fällen handelt es sich der Generalstaatsanwaltschaft zufolge um einen Hafenmitarbeiter und einen Fahrer von Getreidetransporten. Russland habe bei der Attacke eine ballistische Rakete eingesetzt, ergänzt der zuständige Gouverneur Oleh Kiper. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

+++ 21:50 Pistorius mahnt nach Sabotage-Alarm bei der Bundeswehr zu Wachsamkeit +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius rät nach Sicherheitsvorfällen in der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn und dem NATO-Stützpunkt Geilenkirchen zu erhöhter Aufmerksamkeit. "Wir haben an beiden Orten schnell reagiert, Zugänge gesperrt, Kontrollen verschärft, Ermittlungsbehörden eingeschaltet und Laboruntersuchungen veranlasst. Die Vorfälle zeigen, dass wir weiterhin wachsam bleiben müssen", sagt Pistorius dem „Spiegel“. "Selbstverständlich überprüfen wir auch nach diesen Vorfällen unsere Absicherungspläne und passen diese bei Bedarf an. Dies ist bereits in Auftrag gegeben", betont der SPD-Politiker. Derzeit gebe es keine konkreten Hinweise auf einen Zusammenhang der beiden Ereignisse in Köln-Wahn und Geilenkirchen. "Jetzt gilt es, weitere Untersuchungsergebnisse abzuwarten und besonnen zu handeln. Dabei vertrauen wir auf die bewährte Zusammenarbeit mit den zuständigen Ermittlungsbehörden", so Pistorius (siehe hierzu auch Einträge von 21:10, 18:55 und 18:24 Uhr).

+++ 21:30 Österreich: Staatsanwalt erhebt in Spionage-Skandal für Russland erstmals Anklage +++
Die Staatsanwaltschaft in Österreich erhebt erstmals Anklage im Verfahren gegen den früheren Verfassungsschutz-Agenten Egisto Ott. Dabei geht es unter anderem um Spionage für Russland. Ott wird laut Strafantrag unter anderem vorgeworfen, als Beamter des Innenministeriums in Wien im Auftrag eines Abgeordneten der rechtspopulistischen Partei FPÖ einen weiteren Mitarbeiter beauftragt zu haben, Informationen zu den Teilnehmern eines Treffens europäischer Geheimdienste einzuholen. Demnach wird Ott sowie dem ehemaligen FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein die Verletzung des Amtsgeheimnisses zur Last gelegt. Beiden droht laut Staatsanwaltschaft eine bis zu dreijährige Haftstrafe. Ein Termin für den Prozessauftakt wurde noch nicht festgelegt. Insbesondere soll Ott Jenewein die Namen mehrerer Geheimdienstmitarbeiter mitgeteilt und so unter anderem die "Aufrechterhaltung der öffentlichen nationalen Sicherheit und den Erfolg zukünftiger nachrichtendienstlicher Aktivitäten" gefährdet haben. Jenewein wird zudem zur Last gelegt, aus dem Parlament heraus vertrauliche Unterlagen weitergegeben zu haben, zu denen er durch seine Teilnahme am Untersuchungsausschuss zur sogenannten Ibiza-Affäre Zugang hatte.

+++ 21:10 Nach Sabotage-Alarm bei Bundeswehr: CDU sieht Verteidigungsministerium in der Pflicht +++
Polizei und Staatsschutz ermitteln nach einem Sicherheitsvorfall am Wasserwerk der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wegen des Verdachts auf eine gegen die Bundeswehr gerichtete Sabotageaktion. Bei dem Vorfall seien "abnorme Wasserwerte" und dann ein Loch im Zaun festgestellt worden, sagt ein Sprecher der Bundeswehr in Köln vor der Kaserne. Die CDU-Verteidigungspolitikerin Serap Güler sieht nun das Verteidigungsministerium in der Pflicht, offene Fragen zu klären: "Das Ministerium muss jetzt umgehend aufklären, wie es einem Außenstehenden gelingen konnte, auf eigentlich gut geschützte Bundeswehrkasernen eindringen zu können", sagt sie dem "Spiegel". "Gleichzeitig ist es der Bundeswehr hoch anzurechnen, dass die Vorfälle früh erkannt wurden", so Güler (siehe hierzu auch Einträge von 18:55 und 18:24 Uhr).

+++ 20:51 Ratingagentur sieht steigendes Beschlagnahmerisiko für westliche Banken in Russland +++
Noch in Russland tätige westliche Banken müssen sich nach Einschätzung der Ratingagentur Scope auf eine mögliche Beschlagnahme von Vermögenswerten dort einstellen. Das Risiko dafür steige, teilen die Berliner Bonitätswächter mit. Geschäftliche Transaktionen, die aufgrund internationaler Sanktionen nicht abgeschlossen werden könnten, setzten Banken einem stärkeren Risiko solcher Gerichtsurteile aus. Unlängst hatte ein russisches Gericht Vermögenswerte der Commerzbank einem russischen Unternehmen als Schadenersatz zugesprochen. Auch Vermögen der Deutschen Bank sowie der italienischen UniCredit sind bereits dort per Gerichtsurteil einbezogen worden. Russland antwortet inzwischen zunehmend mit Vergeltungsmaßnahmen auf die Sanktionen, die westliche Länder wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt haben. Viele dort tätige Unternehmen mussten bereits die Beschlagnahme oder Pfändung von Vermögenswerten hinnehmen. Firmen, die sich aus Russland zurückziehen wollen, müssen ihre Geschäfte zum Teil zu erheblichen Preisnachlässen an russische Unternehmen verkaufen. Die Europäische Zentralbank (EZB) macht schon seit einiger Zeit Druck auf noch in Russland tätige Geldhäuser, ihre Engagements dort einzudampfen. Sie hat unter anderem Institute mit bedeutenden Engagements dort aufgefordert, den Abbau von Risiken zu beschleunigen und verlangt klare Fahrpläne für die Verkleinerung der Geschäfte in Russland sowie für einen Ausstieg aus dem russischen Markt.

+++ 20:29 Selenskyj: Halten uns an humanitäres Recht +++
Die ukrainischen Truppen halten sich bei ihrem Vormarsch in die westrussische Region Kursk nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj "strikt" an internationale Konventionen und humanitäres Recht. Dies sei bei einer Sitzung der ukrainischen Führung besprochen worden, berichtet Selenskyj auf X. Für die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete sei humanitäre Hilfe vorbereitet worden. Vertretern internationaler Organisationen soll der Zugang zu den Gebieten erlaubt werden. Die Betonung, dass humanitäres Recht eingehalten werde, geht auf Gräueltaten russischer Truppen bei ihrem Vormarsch auf Kiew vor knapp zweieinhalb Jahren zurück. Im Kiewer Vorort Butscha waren damals zahlreiche Zivilisten wahllos getötet worden, ehe das russische Militär in diesem Gebiet den Rückzug antreten musste. Bei der Regierungssitzung wurde nach Angaben der ukrainischen Agentur Unian beschlossen, internationalen Organisationen den Zugang zu den besetzten Gebieten in Westrussland zu erlauben. Zu ihnen gehörten demnach das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, die Vereinten Nationen sowie andere internationale Organisationen im Dienste humanitärer Hilfe.

+++ 20:05 Verurteilter im Nemzow-Mordfall zieht in Russlands Krieg +++
Einer der Verurteilten im Fall des ermordeten Kremlgegners Boris Nemzow hat sich nach offiziellen Angaben für den Einsatz im Kriegsgebiet in der Ukraine gemeldet. Die Internetausgabe der kremlkritischen Zeitung "Nowaja Gaseta", die im Exil in Europa arbeitet, berichtet, dass der Verurteilte im russisch besetzten Mariupol stationiert sei. Derzeit soll er demnach aber Urlaub in seiner Heimat in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus machen. Nachdem er für den Dienst unterschrieben hatte, sei er im März begnadigt und freigelassen worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die russische Justiz. Demnach unterschrieb der Mann einen Einjahresvertrag mit dem Verteidigungsministerium darüber, Aufgaben auszuführen im Gebiet der militärischen Spezialoperation - wie der Krieg im offiziellen Sprachgebrauch in Russland heißt.

Boris Nemzow wurde im Februar 2015 in Moskau auf offener Straße ermordet. Das Foto des Kremlkritikers steht im März 2015 neben einem Kondolenzbuch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen auf einem Tisch. Boris Nemzow wurde im Februar 2015 in Moskau auf offener Straße ermordet. Das Foto des Kremlkritikers steht im März 2015 neben einem Kondolenzbuch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen auf einem Tisch.

Boris Nemzow wurde im Februar 2015 in Moskau auf offener Straße ermordet. Das Foto des Kremlkritikers steht im März 2015 neben einem Kondolenzbuch in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen auf einem Tisch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der ehemalige Vize-Regierungschef Nemzow war 2015 in Kremlnähe erschossen worden. Ein Gericht in Moskau hatte 2017 den mutmaßlichen Mörder und vier Komplizen aus dem Nordkaukasus zu langen Haftstrafen verurteilt. Der Mord an Nemzow wirft noch immer viele Fragen auf. Seine Familie beklagte, dass nach den Drahtziehern nie wirklich gesucht worden sei. Nemzow gehörte zu den schärfsten Kritikern des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

+++ 19:50 Selenskyj: Erreichen in Kursk strategische Ziele - Moskau widerspricht +++
Die Ukraine erreicht nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre strategischen Ziele bei ihrem Vorstoß in der russischen Oblast Kursk. Man sei gut vorangekommen, erklärt Selenskyj in seiner nächtlichen Ansprache auf Telegram. Das russische Militär erklärt hingegen am Mittag, seine Einheiten hätten unterstützt von der Luftwaffe, von Drohnen und von Artillerie "die Versuche mobiler feindlicher Gruppen vereitelt, mit gepanzerten Fahrzeugen tief auf russisches Territorium vorzudringen". In der Erklärung der Armee heißt es weiter, den Ukrainern seien schwere Verluste zugefügt worden.

+++ 19:30 Nach Gefangenenaustausch: Freigelassene Russin will in Deutschland heiraten +++
Weil sie Antikriegsbotschaften in Russland verteilt, wird Sasha Skochilenko 2022 in Russland festgenommen. Eigentlich wird sie zu sieben Jahren Haft verurteilt. Doch die Aktivistin kommt im Rahmen eines Gefangenenaustauschs nach Deutschland - wo sie mit Partnerin Sonya Subbotina offen leben kann.

+++ 18:55 Vermutliche Sabotage gegen Bundeswehr: Auch Grünen-Politiker von Notz verdächtigt Russland +++
Wegen Sabotageverdachts riegelt die Bundeswehr zwei ihrer Standorte in Nordrhein-Westfalen ab und durchsucht sie. Am Luftwaffen-Stützpunkt Köln-Wahn gibt es einen Verdacht auf Manipulationen an der kaserneninternen Trinkwasseranlage, wie die Bundeswehr mitteilt. Am Stützpunkt Geilenkirchen wird nach NATO-Angaben ein Eindringling abgewehrt. Eine Prüfung des Trinkwassers ergibt hier jedoch nichts Auffälliges. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber, lenkt den Verdacht der möglichen Sabotagefälle auf Russland (siehe Eintrag von 18:24). Ähnlich äußert sich der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz. "Es steht natürlich der Verdacht im Raum, dass es sich hier um eine russische Sabotage-Aktion handeln könnte", sagt er dem Sender Welt TV. Dies sei für die Ermittlungen eine "konkrete Arbeitsthese", so der Grünen-Politiker.

+++ 18:24 Mögliche Sabotage bei Bundeswehr: Vorsitzender des Verteidigungsausschusses verdächtigt Russland +++
Nach den möglichen Sabotagefällen in zwei Bundeswehrkasernen lenkt der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber, den Verdacht auf Russland. "Aufgrund der zeitlichen Nähe der Vorfälle in den beiden Kasernen kann man vermuten, dass ein feindlicher Akteur hier bei uns seine Sabotage-Fähigkeiten demonstrieren will", sagt Faber der "Bild" Zeitung. "Der Akteur, der gerade das größte Interesse daran hat, ist Putin", fügt er mit Blick auf den russischen Präsidenten hinzu. Ob dieser Verdacht sich bestätige, "müssen aber die weiteren Ermittlungen ergeben", sagt der Verteidigungsexperte weiter. Sowohl der Bundeswehr-Standort Köln-Wahn als auch der NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen wurden Ziel von mutmaßlichen Sabotage-Aktivitäten.

+++ 18:00 Wohl Firmen aus über 120 Ländern: Russland sucht auf Waffenmesse nach neuen Partnern +++
In der Region Moskau sind Unmengen an Panzern, Kampfflugzeugen und Schießwaffen aufgereiht: Auf einer internationalen Waffenmesse schließt das Verteidigungsministerium neue Rüstungsverträge mit ausländischen Partnern ab. Diese sollen einen Wert von umgerechnet fünf Milliarden Euro haben.

+++ 17:40 Nach Gefangenenaustausch: Polen klagt freigelassenen Mann wegen Spionage an +++
In Polen wird ein russisch-spanischer Staatsbürger der Spionage beschuldigt, der Teil des jüngsten Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen war. Pavel R., besser bekannt als Pablo G., wurde am 28. Februar 2022, wenige Tage nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine, in der polnischen Stadt Przemysl nahe der ukrainischen Grenze festgenommen. Er hatte sich als freiberuflicher Journalist aus Spanien ausgegeben und Berichte für spanische Medien verfasst. Er wurde in Polen festgehalten, bis er am 1. August Teil des Gefangenenaustauschs mit Russland war. Aus den Angaben der Staatsanwaltschaft geht hervor, dass es sich um den mutmaßlichen GRU-Agenten R. handelte. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, eine Straftat im Zusammenhang mit Spionage begangen zu haben, auf die eine Freiheitsstrafe von drei bis 15 Jahren stehen kann. Es war nicht klar, ob gegen R. in Abwesenheit verhandelt wird. Details zum weiteren Vorgehen nannten die Behörden nicht.

+++ 17:27 Bericht: Justiz eröffnet über 10.000 Verfahren wegen "Schmähung" der russischen Armee +++
Die russische Justiz leitet laut Medienberichten seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mehr als 10.000 Verfahren wegen "Schmähung" der Armee ein. "Der zehntausendste Fall wurde in der ersten Augustwoche vor Gericht eingereicht", schreibt das unabhängige russische Nachrichtenportal Mediazona auf seiner Webseite. Die meisten Fälle wurden demnach in den ersten Monaten des Krieges gemeldet. Ende 2022 seien es 5614 gewesen, berichtet Mediazona. 2023 kamen demnach knapp 3000 dazu, so dass die Gesamtzahl Ende des vergangenen Jahres 8590 betrug. Im laufenden Jahr seien bisher 1410 Verfahren eröffnet worden. Mediazona wertete für diese Zählung laut eigener Darstellung die Angaben russischer Gerichte aus. Grundlage für die Verfahren ist ein Gesetz, wonach die "Schmähung" der Streitkräfte mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Rubel (rund 500 Euro) bestraft werden kann. Denjenigen, gegen die innerhalb eines Jahres ein zweites Verfahren eingeleitet wird, droht eine fünfjährige Haftstrafe. Sollte die Justiz befinden, dass die "Schmähung" zu Verletzungen, Todesfällen oder einer massiven Störung der öffentlichen Ordnung führte, drohen Haftstrafen von bis zu sieben Jahren.

+++ 17:08 Kiew meldet Abschuss eines Su-34 Jagdbombers in Region Kursk +++
Auf dem Gebiet der Region Kursk zerstören ukrainische Truppen einen russischen Su-34 Jagdbomber. Das meldet die "Ukrainska Pravda" mit Verweis auf eine Mitteilung des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine. "In der vergangenen Nacht haben die Kräfte und Mittel der Flugabwehrraketentruppen der ukrainischen Luftwaffe in der Region Kursk (Russland) während eines Kampfeinsatzes einen russischen Su-34-Kampfbomber zerstört", zitiert die ukrainische Online-Zeitung die Erklärung.

+++ 16:50 Kiew will "Pufferzone" in Region Kursk schaffen +++
Die ukrainische Armee strebt mit ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk eigenen Angaben zufolge die Errichtung einer "Pufferzone" zum Schutz ihrer Bevölkerung an. "Die Errichtung einer Pufferzone in der Region Kursk ist ein Schritt zum Schutz unser Bevölkerung an der Grenze vor dem täglichen feindlichen Beschuss", teilt Innenminister Ihor Klimenko im Onlinedienst Telegram mit. Kiew kündigt zudem an, einen humanitären Korridor in der Region zu bilden. "Unsere Streitkräfte bereiten die Eröffnung eines humanitären Korridors zur Evakuierung von Zivilisten vor, sowohl in Richtung Russland als auch in Richtung Ukraine", teilt Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk ebenfalls bei Telegram mit.

+++ 16:30 Autorität, Korruption, Propaganda: Gefährdet die Kursk-Offensive Putins Machtapparat? +++
International sind Politiker von dem ukrainischen Vorstoß in die Region Kursk überrascht. Auch Russland wird von den Angriffen überrumpelt, der Kreml scheint noch keine Antwort parat zu haben. Bedeutet das einen Bruch im Machtapparat von Wladimir Putin?

+++ 15:59 Bericht: Ukraine führt "größten Angriff" auf russische Flugplätze seit Beginn des Krieges durch +++
Langstreckendrohnen des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) und der ukrainischen Verteidigungskräfte führen in der Nacht den größten Angriff auf russische Militärflugplätze in Woronesch, Kursk, Sawasleyka und Borisoglebsk durch. Das berichtet die nationale Nachrichtenagentur der Ukraine,"Ukrinform", unter Berufung auf eine Quelle beim SBU. Demnach handelt es sich dabei um eine speziell geplante Operation. Der Angriff sei effektiv gewesen und der größte seit Beginn des Krieges. Damit solle verhindert werden, dass die Russen die genannten Flugplätze für Gleitbombenangriffe auf die Frontlinie und ukrainische Städte nutzen können, heißt es in dem Bericht.

+++ 15:36 Bundesregierung: Ukraine-Hilfe unabhängig von Nord Stream +++
Die bisherigen Ermittlungsergebnisse zu dem Anschlag auf die Nord-Stream-Gaspipelines ändern nichts an der Unterstützung Deutschlands für die Ukraine. Der stellvertretende Regierungssprecher, Wolfgang Büchner, betont auf Nachfrage von Journalisten in Berlin, "dass hier die Ermittlungen nach Recht und Gesetz geführt werden auch ohne Ansehen der Person und auch völlig unabhängig davon, zu welchem Ergebnis solche Ermittlungen führen". Die Ermittlungen hätten auch keinen Einfluss darauf, ob und in welchem Umfang Deutschland die Ukraine auch in Zukunft unterstützen werde. Denn sie änderten "nichts an der Tatsache, dass Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt", fügt er hinzu. Die Aufklärung des Sabotageaktes habe für die Bundesregierung "höchste Priorität", sagt der stellvertretende Regierungssprecher. Ob die polnischen Behörden dabei ausreichend kooperieren, wollte er nicht bewerten.

+++ 15:10 Kursk-Offensive schreitet voran: "Vorstoß bringt Ukraine dem Frieden kein Stück näher" +++
Ukraines Offensive auf die Region Kursk überrascht Putin und sein Land. Tausende werden evakuiert und auch militärisch scheint Russland noch nicht die richtige Antwort gefunden zu haben. Sicherheitsforscher Gerhard Mangott sieht für die Ukraine keinen kriegsentscheidenden Vorteil - im Gegenteil.

+++ 14:50 Russland verlängert Exportverbot auf Erdöl +++
Russland verlängert das geltende Exportverbot für Erdöl. Der Schritt diene der Stabilisierung der Spritpreise im Land, die zuletzt wieder stark gestiegen waren, erklärt die Regierung in Moskau. Das Verbot gilt demnach ab dem 1. September und bis zum Ende des Jahres. Es handle sich um eine "Zeit anhaltender saisonaler Nachfrage und geplanter Reparaturen in Ölraffinerien", heiß es weiter. Russland hatte mit einer solchen Maßnahme erstmals im Herbst 2023 auf die steigenden Spritpreise reagiert. Im November war das Exportverbot dann wieder ausgesetzt worden. Zu Anfang des Jahres kündigte Moskau ein sechsmonatiges Öl-Exportverbot ab 1. März an, das dann zwischen Mitte Mai und Ende Juli unter Verweis auf "die Sättigung des heimischen Marktes" wieder ausgesetzt wurde. Mittlerweile gilt es wieder und wird nun über den August hinaus verlängert.

+++ 14:19 Drohnen begleiten Bodenoffensive: Ukrainer filmen sich weit hinter russischer Grenze +++
Die ukrainische Bodenoffensive auf russischem Boden ist bislang ein enormer Erfolg für die Ukraine. Ukrainische Soldaten filmen sich dabei, wie sie eine russische Ortschaft 100 Kilometer hinter der Grenze umbenennen. Präsident Selenskyj nutzt die Entwicklung für eine selbstbewusste Botschaft.

+++ 13:52 Ukraine: Russische Stadt Sudscha vollständig unter Kontrolle +++
Die Stadt Sudscha in der russischen Oblast Kursk ist nach den Worten des ukrainischen Armeechefs Olexander Syrskyj vollständig unter ukrainischer Kontrolle. "Die Suche und Vernichtung des Feindes in der Ortschaft Sudscha ist abgeschlossen", sagt er in der Video-Konferenz mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Aufnahmen davon werden auf dem Telegram-Kanal des Präsidenten veröffentlicht. In Sudscha verläuft die Pipeline, durch die Russland Gas aus Westsibirien via Ukraine in die Slowakei und andere EU-Länder liefert. Sudscha hat rund 6000 Einwohner.

+++ 13:31 Russische Nationalgarde verstärkt Bewachung von AKW Kursk +++
Die russische Nationalgarde, die Rosgwardija, verstärkt die Bewachung des Atomkraftwerkes Kursk in der gleichnamigen Oblast. Besonderes Augenmerk gelte der Abwehr ukrainischer Drohnen, teilt sie mit. Das ukrainische Militär ist am 6. August in die an der Staatsgrenze liegende Oblast eingedrungen und hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Quadratkilometer unter seine Kontrolle gebracht. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht. Das AKW liegt gut 30 Kilometer westlich der Stadt Kursk und wird vom Staatskonzern Rosenergoatom betrieben.

+++ 13:06 Selenskyj: Rücken stetig in russischer Oblast Kursk vor +++
Die ukrainischen Truppen rücken nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der russischen Oblast Kursk stetig vor. Sie seien binnen 24 Stunden ein bis zwei Kilometer in verschiedene Richtungen vorangekommen, sagt das ukrainische Staatsoberhaupt in einer Video-Konferenz mit Armeechef Olexander Syrskyj. Dieser erklärt, die ukrainischen Einheiten hätten am Mittwoch 100 russische Soldaten gefangengenommen.

+++ 12:43 Kriewald: Ukraine ist "in Region Donezk sehr unter Druck" +++
Die Ukraine hält ihren Druck auf die russische Oblast Kursk aufrecht. Doch während sie dort militärische Erfolge verzeichnen kann, rücken die Russen im ostukrainische Kampfgebiet Donezk weiter vor. Über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg berichtet ntv-Reporterin Nadja Kriewald aus Kiew.

+++ 12:12 Ukrainische Soldaten holen russische Flagge von Gebäude in Sudscha +++
Das staatliche ukrainische Fernsehen zeigt Bilder von ukrainischen Soldaten, die eine russische Flagge von einem öffentlichen Gebäude in Sudscha holen. In dem am Mittwoch aufgenommenen Video sind ein dreistöckiges Gebäude und drei Soldaten zu sehen, wie sie die Flagge herunterreißen und dabei rufen: "Ruhm der Ukraine!" Sudscha liegt in der russischen Oblast Kursk, die an die Ukraine grenzt. In den vergangenen Tagen ist das ukrainische Militär nach eigenen Angaben vorgerückt, es war aber unklar, welche Seite Sudscha kontrolliert. In der Stadt verläuft die Pipeline, durch die Russland Gas aus Westsibirien via Ukraine in die Slowakei und andere EU-Länder liefert.

+++ 11:45 Russland: Thema Friedensgespräche auf Eis gelegt +++
Das Thema Friedensgespräche ist für Russland nach dem ukrainischen Angriff auf die Oblast Kursk bis auf Weiteres zurückgestellt. Die Verantwortung dafür trägt nach Darstellung des Außenministeriums in Moskau die Ukraine. Sie habe mit ihrem Angriff auf Kursk mögliche Friedensgespräche "auf lange Sicht auf Eis gelegt", sagt der Sondergesandte des Außenministeriums, Rodion Miroschnik, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Das ukrainische Militär ist am 6. August überraschend in die russische Grenzregion eingedrungen und hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Quadratkilometer unter seine Kontrolle gebracht.

+++ 11:09 Darum schickt Belarus Panzer an die Front in Russland +++
Eigenen offiziellen Angaben zufolge verlegt Belarus Kriegsgerät in die russische Region Kursk. Bedeutet der Schritt den Eintritt des Landes in den Ukraine-Krieg? ntv-Russlandkorrespondent Rainer Munz ist sich sicher, Lukaschenko bezweckt mit dem Vorgehen genau das Gegenteil.

+++ 10:46 Russland attackiert Energieanlagen in Ukraine +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Netzbetreibers Ukrenergo Energieanlagen im Norden und Süden der Ukraine angegriffen. Am Mittwochmorgen sei eine Anlage im Süden beschossen worden, teilt Ukrenergo auf Telegram mit. Russische Drohnen seien zudem in der Nacht zu Mittwoch auf eine weitere Anlage im Norden abgefeuert worden. Dabei sei es zu zeitweiligen Stromausfällen für Verbraucher in Teilen der Region Tschernihiw gekommen.

+++ 10:03 Stabschef Jermak berät mit US-Diplomat O'Brian +++
Andrij Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, hat den ranghohen US-Diplomaten James O'Brian empfangen. Die beiden hätten die Lage auf dem Gefechtsfeld und Sicherheitsabkommen besprochen, teilt das ukrainische Präsidialamt mit. O'Brian ist im Außenministerium der USA für europäische und eurasische Angelegenheiten zuständig.

+++ 09:17 Experte: Tschernobyl-Szenario auch in Kursk AKW möglich +++
Ein Tschernobyl-Szenario im Kernkraftwerk Kursk (KNPP) könne nicht völlig ausgeschlossen werden, sagt Dmytro Humeniuk, Experte für Sicherheitsanalysen im Staatlichen Wissenschaftlichen und Technischen Zentrum für Kern- und Strahlensicherheit gegenüber Radio NV. Das KNPP verfügt über denselben Reaktortyp wie das Kernkraftwerk Tschernobyl, was die Möglichkeit eines Tschernobyl-ähnlichen Szenarios erhöht, erklärt er. Humeniuk ist der Ansicht, dass die Einnahme des KNPP nicht das Ziel des Einmarsches der ukrainischen Streitkräfte ist, da es sich um einen komplexen Prozess handelt und die Anlage ohne ordnungsgemäße Wartung zu möglichen Schäden führen könnte. "Es reicht nicht aus, es zu erobern, es muss auch betrieben werden. Deshalb kann die Einnahme des AKW Kursk kein Ziel sein kann."

+++ 08:48 Biden: Kursk-Offensive ist "echtes Dilemma" für Putin +++
Die ukrainische Offensive in der russischen Oblast Kursk ist nach Ansicht des US-Präsidenten Joe Biden ein "echtes Dilemma" für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die USA seien im stetigen Austausch mit der Ukraine. Mehr wolle er zu dem Vorstoß aber nicht sagen.

+++ 08:19 Russland meldet Abschuss von 117 Drohnen und vier Raketen +++
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldet den Abschuss von 117 Drohnen und vier Raketen, die von der Ukraine auf russische Regionen abgefeuert worden seien. Über den Regionen Kursk und Woronesch seien je 37 Drohnen zerstört worden. Das Ministerium macht keine Angaben darüber, ob Drohnen nicht abgefangen werden konnten und welcher Schaden gegebenenfalls entstanden ist.

+++ 07:32 Problemlöser Djumin: Putin schickt seinen Lebensretter nach Kursk +++
Alexei Gennadjewitsch Djumin soll die russische "Anti-Terror-Operation" in Kursk künftig leiten. Das berichtet die "Moscow Times" unter Berufung auf russische Militärblogger. Präsident Putin habe Djumin beauftragt, die Koordinationsprobleme in der Region zu lösen. In der letzten Woche hatte es widersprüchliche Aussagen zu der Lage in Kursk gegeben. General Gerassimow hatte die Situation in einer Sitzung noch deutlich positiver dargestellt, als sie letztlich war, heißt es in dem Bericht. Das habe Putin zum Handeln veranlasst. Die Notwendigkeit, Djumin hinzuzuziehen, unterstreiche, "wie groß das Ausmaß der Katastrophe im Rahmen der ressortübergreifenden Zusammenarbeit ist". Der ehemalige Chef des Sicherheitsstabs gehört zu Putins engerem Kreis und gilt als Problemlöser, der in der Lage ist, Fragen der Koordination, des Kampfes und der zivilen Verwaltung zu lösen. Djumin soll eigenen Angaben zufolge Putin sogar einst vor einem Bären gerettet haben.

+++ 06:59 Selenskyj: Vormarsch in Kursk bringt uns unserem Ziel näher +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Streitkräfte des Landes angesichts des Vormarsches im russischen Gebiet im Aufwind. "Die Ukraine kann ihre Ziele erreichen, ihre Interessen verteidigen und ihre Unabhängigkeit schützen", sagt Selenskyj in einer Videobotschaft. Die ukrainische Armee habe inzwischen 74 Ortschaften im Gebiet Kursk eingenommen - doppelt so viele, wie von russischer Seite behauptet. Überprüfbar sind beide Angaben nicht.

+++ 06:30 "Auf dringende Anfrage" - Belarus schickt Militärausrüstung nach Kursk +++
Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko ordnet die Lieferung belarussischer Militärausrüstung an die russischen Streitkräfte zur Unterstützung im Gebiet Kursk an. Das berichtet die belarussische Nachrichtenagentur Belnovosti. Die jüngste Lieferung stehe im Zusammenhang mit einer "dringenden Anfrage der russischen Seite" aufgrund von Verlusten und fehlender Ausrüstung im Gebiet Kursk und anderen Gebieten, so Belnovosti unter Berufung auf eine ungenannte Quelle im Verteidigungsministerium des Landes.

+++ 05:57 Gouverneur von Belgorod ruft Ausnahmezustand aus +++
Der Gouverneur der russischen Stadt Belgorod ruft den Ausnahmezustand aus. Er berichtet von täglichem Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte, der Häuser zerstöre und Zivilisten töte und verletze. "Die Lage in unserer Region Belgorod bleibt aufgrund des Beschusses durch die ukrainischen Streitkräfte extrem schwierig und angespannt", schreibt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegramm und fügt hinzu, dass ab Mittwoch "auf regionaler Ebene der Ausnahmezustand verhängt wird". Russland solle nun den Notstand für die Region ausrufen.

+++ 05:34 Russische Gouverneure berichten von Luftangriffen +++
Die Gouverneure der russischen Oblasten Kursk, Lipezk und Woronesch berichten von Drohnen- und Raketenangriffen auf ihre Regionen. Russische Telegram-Kanäle schreiben von einem Brand in Woronesch, der Anwohnern zufolge nach einer Drohnenattacke auf einen Militärflugplatz ausgebrochen sein soll. Offizielle Angaben dazu gibt es bislang nicht. In Kursk soll die Luftverteidigung laut Gouverneur Alexej Smirnow vier Raketen abgeschossen haben. Auch in Lipezk wurde Luftalarm ausgerufen.

+++ 04:08 EU-Kommission überweist Ukraine 4,2 Milliarden Euro +++
Die EU-Kommission zahlt der von Russland angegriffenen Ukraine rund 4,2 Milliarden Euro aus. Das Geld sei dafür da, "um den ukrainischen Staat am Laufen zu halten, während er um sein Überleben kämpft", schreibt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X. Europa stehe fest an der Seite der Ukraine. Die Mittel sind Teil der sogenannten Ukraine-Fazilität. Dieses EU-Hilfsprogramm wurde Anfang Februar beschlossen und soll bis Ende 2027 Finanzhilfen von 50 Milliarden Euro ermöglichen. 33 Milliarden Euro davon sollen als Darlehen gezahlt werden, der Rest in Form von Zuschüssen. Vergangene Woche hatten die EU-Staaten grünes Licht für die Auszahlung gegeben. Mit den Finanzhilfen will die EU den ukrainischen Staat etwa unterstützen, das Land wiederaufzubauen, es zu modernisieren sowie wichtige Reformen für den EU-Beitritt umzusetzen.

+++ 03:40 Kreml legt russischen Wissenschaftlern nahe, nicht bei ausländischen Verlagen zu publizieren +++
Das russische Ministerium für Bildung und Wissenschaft hat Wissenschaftlern empfohlen, keine Artikel beim niederländischen Verlag Elsevier, der auf die Veröffentlichung wissenschaftlicher und medizinischer Forschung spezialisiert ist, oder bei anderen "ähnlichen ausländischen Organisationen" einzureichen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Iswestija. Elsevier und andere Wissenschaftsverlage hatten im März 2022 angekündigt, dass russische und belarussische Forscher zwar weiterhin Artikel zur Veröffentlichung einreichen könnten, aber dass der Verkauf ihrer Zeitschriften an russische Organisationen wegen des Einmarsches in der Ukraine ausgesetzt werde. Eine der führenden russischen Universitäten, die Universität der Völkerfreundschaft Russlands, hatte ihren Mitarbeitern bereits verboten, in Elsevier-Forschungszeitschriften zu publizieren. Die Vizerektorin für strategische Kommunikation, Jelena Apasowa, behauptete, Elsevier habe "die von Autoren für die Veröffentlichung von Artikeln gezahlten Gebühren zur Unterstützung der Ukraine überwiesen". Ende Januar berechnete Novaya Gazeta Europe, dass mindestens 2500 russische Wissenschaftler das Land seit Beginn der Invasion verlassen haben, da es für viele Forscher sehr viel schwieriger geworden war, sich an internationalen Projekten zu beteiligen und in wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen.

+++ 02:51 US-Vertreter: Ukraine will Russland zur Truppenverlegung zwingen +++
Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter äußert sich zu möglichen Gründen für den ukrainischen Vormarsch in der russischen Region Kursk. Die Ukraine scheine Russland mit dieser grenzüberschreitenden Operation zwingen zu wollen, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen, sagt der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Durch das Vorrücken der ukrainischen Streitkräfte müsse Russland nun sein eigenes Territorium gegen den Angriff verteidigen. Dies könnte zu einer Schwächung der russischen Streitkräfte innerhalb der Ukraine führen, so die Einschätzung aus Washington.

+++ 01:24 USA: Sind nicht an ukrainischem Vorstoß in Russland beteiligt +++
Die USA sind nach Angaben ihres Außenministeriums in keiner Weise an der Planung oder Vorbereitung des Vormarsches ukrainischer Truppen auf russisches Territorium beteiligt. Das erklärt der Vize-Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, vor der Presse. Die USA sind ein wichtiger Verbündeter der Ukraine und liefern dem Land, das im Februar 2022 von Russland überfallen wurde, Waffen und Munition.

+++ 00:18 Russlandsanktionen: Zoll durchsucht zwei Firmen in Berlin +++
In Berlin rückte der Zoll zu einer Razzia bei Firmen wegen des Verdachts auf Verstöße gegen Russlandsanktionen der EU aus. Auf Beschluss des zuständigen Amtsgerichts hätten rund 100 Einsatzkräfte der Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung einen Gebäudekomplex durchsucht, teilt die Generalzolldirektion in der Hauptstadt mit. Beide Firmen unterlägen dem Sanktionsregime der EU. Geld und Vermögenswerte von entsprechend gelisteten natürlichen oder juristischen Personen würden eingefroren. "Es besteht der Verdacht, dass Verstöße gegen das Gesetz zur Durchsetzung von wirtschaftlichen Sanktionsmaßnahmen vorliegen", erklärt der Zoll weiter. Die Durchsuchung dienten dem Ziel, den Gebäudekomplex im Bezirk Tempelhof-Schöneberg "abzusperren und nach Vermögenswerten zu durchsuchen". Zudem seien Vernehmungen durchgeführt und Beweismittel beschlagnahmt worden. Medienberichten zufolge handelt es sich bei den durchsuchten Firmen um zwei nicht näher genannte russische Logistikfirmen.

+++ 23:59 Fitch senkt Ukraine-Rating weiter ab +++
Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit der Ukraine auf "RD" von zuvor "C" herab. Die US-Bonitätswächter begründen den Schritt mit dem Ablauf einer Zahlungsfrist für die Zinsen auf eine Anleihe über 750 Millionen Dollar mit einer Laufzeit bis 2026. Die Zahlung wäre am 1. August fällig gewesen. "RD" steht im Fitch-Bewertungssystem für "Restricted Default", auf Deutsch etwa "eingeschränkter Ausfall". Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew liegt bislang nicht vor.

+++ 23:08 Russland meldet zwei Tote durch ukrainischen Beschuss in Lyssytschansk +++
In der Stadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine sind nach russischen Angaben bei ukrainischem Beschuss zwei Menschen getötet worden. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die Behörden in der Stadt, die unter russischer Kontrolle steht. Zuvor haben von Russland installierte Vertreter der Verwaltung von mehr als 30 Verletzten gesprochen.

+++ 22:11 Russland bringt geflohene Zivilisten aus Kursk wohl in besetzte Ukraine +++
Nach dem Vorstoß der Ukraine in die russische Region Kursk wollen die dortigen Behörden Flüchtlinge in ein von Russland besetztes Gebiet in der Ukraine bringen. Er habe mit dem Gouverneur der Region Saporischschja über diese Lösung gesprochen, teilt der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit. Sein Amtskollege Jewgeni Balizki habe vorgeschlagen, zur Unterbringung der Evakuierten die Sanatorien und Pensionen am Asowschen Meer zu nutzen. "In den kommenden Tagen werden wir erste Transporte zusammenstellen, um Menschen in die Notunterkünfte in der Region Saporischschja zu bringen." Russland hatte die zur Ukraine gehörende Region Saporischschja im Herbst 2022 annektiert und schon davor den Ukrainer Balizki als moskautreuen Statthalter eingesetzt. Moskau kontrolliert das Gebiet zwar nicht vollständig, hatte aber vor allem den Zugang zum Asowschen Meer besetzt, wo es bis heute auch Sanatorien gibt.

+++ 21:37 Moskaus UN-Gesandter: Nach Kursk-Angriff zieht Putin "großzügiges" Friedensangebot zurück +++
Wladimir Putins "großzügiges" Friedensangebot liegt nach dem Einmarsch der Ukraine in die russische Grenzregion Kursk "nicht mehr auf dem Tisch", sagt ein Kremlbeamter. Dmitri Poljanskij, stellvertretender Gesandter Russlands bei der UNO, sagt bei einem Treffen am Sitz der Organisation: "Im Juni hat Russland der Ukraine ein großzügiges Angebot gemacht, aber vor einer Woche hat sich das Selenskyj-Regime für die Eskalation entschieden und die Region Kursk angegriffen", so Polyanskiy weiter, "das Angebot liegt nicht mehr auf dem Tisch". "Dies ist ein Schritt, den die Ukraine später bereuen wird", fügt er hinzu. Russland erklärte, es sei "morgen" zu Friedensgesprächen bereit, wenn sich die ukrainischen Truppen aus den Regionen Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk zurückzögen - und wenn die Ukraine ihren Plan aufgäbe, der NATO beizutreten. Wenn die Ukraine zustimme, werde Russland das Feuer einstellen und Verhandlungen aufnehmen, sagte Putin. Doch die Ukraine, die NATO und das Pentagon lehnten das Angebot ab. Kiew bezeichnete es als "kompletten Schwindel".

+++ 21:08 Auswertung sollen belegen, mehr als 300 Russen in Kursk in Kriegsgefangenschaft +++
Eine Auswertung soll belegen, dass die ukrainischen Streitkräfte während der Offensive in der Region Kursk mindestens 303 russische Soldaten gefangen genommen haben. Die Liste hat ein österreichischer X-Nutzer auf Basis von Videos in sozialen Medien erstellt. Er führt weitere 15 Kriegsgefangene in seiner Liste auf, vermerkt aber selbst, dass er sich der Angaben dort unsicher ist. Die Angaben sind unvollständig, da nicht alle Kriegsgefangenen in Videos dokumentiert sind. Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj meldet in seiner heutigen Unterrichtung des ukrainischen Präsidenten "Hunderte" russische Kriegsgefangene. In sozialen Medien war teils gar von bis zu 2000 gefangenen Russen in der Region Kursk die Rede. Besonderheit vieler nun gefangener Russen sei, dass sie sehr jung sind. Damit, so mutmaßt der X-Nutzer, könnten sie für einen Gefangenenaustausch wertvoller sein als Männer aus ärmlichen Verhältnissen und fernen russischen Regionen.

+++ 20:36 Den Ernst der Lage erkannt - Moskau verlegt wohl auch Soldaten aus Kaliningrad nach Kursk +++
Russland verlegt nach Angaben Litauens Truppen aus Kaliningrad in die Region Kursk, wo ukrainische Soldaten nach eigenen Angaben weiterhin vorrücken. Der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas gibt die Verlegung bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew bekannt, wie ein Video auf dessen Telegram-Kanal zeigt. Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor. Zuvor berichtet das US-Magazin Politico bereits, dass das russische Militär in kleinem Umfang Soldaten aus den besetzten ukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja nach Kursk beordert haben soll. Dafür gibt es keine Bestätigung aus Moskau.

+++ 20:10 In Donezk geht es für Russland noch immer voran - Kampf um Torezk ist bereits im Gange +++
Die Lage um die Stadt Torezk im Gebiet Donezk bleibt für die ukrainischen Truppen schwierig. Die russischen Soldaten greifen weiterhin an, es kommt bereits am Stadtrand zu Kämpfen. Die Russen würden zudem Sabotagegruppen in der Stadt einsetze, erklärt Oleksandr Bordiian, stellvertretender Pressesprecher der 32. mechanisierten Brigade der ukrainischen Streitkräfte, dem Sender Radio Liberty. Bordiian stellte jedoch auch fest, dass die Zahl der russischen Soldaten, die sich ergeben haben, in der vergangenen Woche zugenommen habe. Eine große Entlastung, etwa durch die ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk, sei aber noch nicht zu spüren. "Was die Bodenangriffe betrifft, so hat die Intensität etwas nachgelassen“, so Bordiian. Allerdings glichen die russischen Streitkräfte dies durch verstärkte Angriffe mit gelenkten Bomben aus der Luft aus. Auch nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben die Intensität der russischen Angriffe in der Region Donezk nicht nachgelassen. 52 Angriffe binnen 24 Stunden seien allein in der Region rund um die Großstadt Pokrowsk verzeichnet worden.

+++ 19:34 "Wie will Russland denn noch härter vorgehen?" +++
Die Ankündigung aus Moskau, man werde mit einem harten Gegenschlag auf die ukrainischen Vorstöße auf eigenem Boden regieren, hält Carlo Masala eher für eine leere Drohung. Schon jetzt gehe die russische Armee mit äußerster Brutalität vor, ein Angriff mit Nuklearwaffen sei unwahrscheinlich.

+++ 19:01 Mehr Opfer als neue Soldaten: Plant Moskau heimliche Rekrutierungswelle? +++
Die russische Armee erhält offenbar nicht genügend neue Soldaten, um mit den Verlusten an der Front Schritt zu halten. Es handle sich um die schwersten Verluste seit Beginn der Invasion, berichtet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ungenannte Quellen, die "dem Kreml und dem russischen Verteidigungsministerium nahestehen". Die Notwendigkeit, die militärische Reserve aufzufüllen, wurde durch den Einfall der Ukraine in die Grenzgebiete der russischen Regionen Kursk und Belgorod noch akuter. Die Situation könnte Russland dazu zwingen, eine neue Mobilisierung in Erwägung zu ziehen, berichtet Bloomberg. Offizielle Stellen könnten dies als Rotation darstellen, um dem Militär an der Front eine Pause zu gönnen, und der Entwurf könnte bis Ende dieses Jahres bekannt gegeben werden, so die Quellen. Eine mit der Situation vertraute Person sagt Bloomberg demnach, dass die regionalen Behörden derzeit nicht in der Lage seien, im Durchschnitt mehr als ein Drittel ihrer Einberufungsquoten zu erfüllen. Am 31. Juli hatte der russische Präsident Wladimir Putin bereits die Antrittsprämie für neue Rekruten, die in der Ukraine kämpfen sollen, von 195.000 (1955 Euro) auf 400.000 (4011 Euro) Rubel angehoben.

Alle früheren Entwicklungenkönnen Sie hier nachlesen.

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