Der ukrainische Präsident Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron über den möglichen Einsatz westlicher "Kontingente" in der Ukraine gesprochen. "Wir haben über die Unterstützung bei der Verteidigung, verschiedene Formen der Verteidigung und Waffenpakete für die Ukraine gesprochen", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Es sei um verschiedene Formen der Verteidigung und Waffenpakete für das von Russland angegriffene Land gegangen. "Wir haben auch die Entsendung von Kontingenten unserer Partner und die Ausbildung unseres Militärs besprochen", fährt Selenskyj fort. Er konkretisierte nicht, ob über Kampf- oder Friedenstruppen gesprochen wurde.
+++ 00:50 Faeser warnt vor Gefahren für Deutschland: "Putin agiert absolut skrupellos" +++
Innenministerin Nancy Faeser sieht eine neue Dimension der Bedrohung durch Russland. "Putin agiert absolut skrupellos", sagt Faeser der "Süddeutschen Zeitung". Die Bedrohung zeige sich in Angriffen auf die Zivilbevölkerung, Cyberangriffen, Desinformationskampagnen und Sabotage. Angriffe auf kritische Infrastrukturen und Unternehmen seien zu verzeichnen, auch bei Sabotage und Spionage gebe es einen deutlichen Anstieg der Vorfälle. Deutschland stehe als größter Unterstützer der Ukraine in Europa im Fokus russischer Aggression. Die Bundesregierung prüfe daher den Ausbau von Schutzräumen, so Faeser. Derzeit gebe es nur rund 480.000 Plätze für gut 80 Millionen Menschen. "Ziel ist ein System, das Menschen sehr schnell auf ihrem Handy zeigt, wo sie in der Nähe Schutz finden können." Zudem wirft sie Moskau vor, Migration zu instrumentalisieren, um Staaten zu destabilisieren. Grenzkontrollen seien daher weiterhin notwendig.
+++ 23:36 Russland greift die Ukraine massiv mit Drohnen an +++
Das russische Militär hat die Ukraine am späten Abend erneut mit Drohnenschwärmen überzogen. Die Kampfdrohnen flogen aus verschiedenen Himmelsrichtungen ein, wie die ukrainischen Medien berichten. Ein exaktes Ziel der unbemannten Flugkörper war nicht erkennbar. In der Nacht zuvor wurden nach Angaben der Flugabwehr 78 russische Kampfdrohnen abgeschossen, 31 sogenannte Köderdrohnen ohne Sprengsätze wurden elektronisch abgewehrt. Russland setzt vermehrt Köderdrohnen ein, um die ukrainische Flugabwehr zu überlasten. Zudem soll die Flugabwehr gezwungen werden, wertvolle Munition zu verschwenden.
+++ 22:00 "Endlich" - Ukraine soll wegweisende Entscheidung bei Truppenaufstellung getroffen haben +++
Laut dem in der Ukraine sehr bekannten Journalisten Jurij Butussow soll Kiew die Entscheidung gefällt haben, keine neuen Brigaden mehr aufzustellen, sondern bestehende aufzufüllen. "Endlich wurde die Entscheidung getroffen, die Bildung neuer Brigaden zu stoppen. Es sollen nur noch erfahrene Kampfbrigaden aufgefüllt werden. Dies ist der einzige Weg, den Truppen Rotation zu ermöglichen", schreibt Butussow auf Telegram. Hintergrund soll der Skandal um die neu aufgestellte 155. Brigade sein, in der aufgrund diverser Mängel Hunderte Soldaten desertierten. Der Militärexperte Michael Kofman teilt auf X mit, sollte Butussows Bericht stimmen, sei das eine positive Entwicklung. "Die neuen Brigaden sind nicht nur unerfahren, haben keine gute Führung und sind im Allgemeinen nicht kampffähig, sondern werden auch nicht als Brigaden eingesetzt. Stattdessen werden die Bataillone abkommandiert und stückweise zur Verstärkung anderer Einheiten eingesetzt", hieß es Anfang Januar von Kofman. Neue Brigaden hätten 2023 in der Offensive und Defensive schlecht performt. "Es braucht viel Zeit, um Erfahrung, Zusammenhalt, Vertrauen usw. zu gewinnen", so der Militärexperte.
+++ 21:08 Partisanengruppe spioniert Russlands Militär aus und will "Entblößendes" entdeckt haben +++
Laut der proukrainischen Partisanengruppe Atesh, die das russische Militär ausspioniert, haben die Invasionstruppen auf der ukrainischen Halbinsel Krim die Flugabwehr verstärkt. So sollen beim Flugplatz Gwardeiskoje in der Nähe von Simferopol zahlreiche moderne russische S-400-Raketenwerfer und Radarstationen entdeckt worden sein. "Diese Einrichtung spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von Luftunterstützung und Nachschub für die russischen Streitkräfte im Süden der Ukraine", meint Atesh. Zudem heißt es: "Wir stellen fest, dass die Besatzer zusätzliche Flugabwehranlagen auf die Krim verlegt haben, um wichtige Militäreinrichtungen zu schützen, und damit andere Teile der Frontlinie entblößen. Dies zeigt, wie verwundbar ihre Verteidigungsanlagen sind und wie wichtig die militärischen Einrichtungen auf der Krim für sie sind." Die Informationen seien an die ukrainischen Streitkräfte weitergegeben worden.
+++ 20:31 Berichte über schwere Explosionen in der russischen Region Brjansk - Spekulationen um ATACMS +++
In sozialen Netzwerken gibt es auf russischen Kanälen Berichte über starke Explosionen in der Region Brjansk. Das Gebiet grenzt an die Ukraine. In diversen Videos sind Einschläge zu hören, in weiteren leuchtet der Himmel rot auf und es ist eine Rauchsäule zu sehen. Ob die Clips wirklich von einem aktuellen Angriff stammen, kann noch nicht gesagt werden. Auch russische Spekulationen, dass US-ATACMS-Raketen zum Einsatz gekommen sind, um eine Fabrik für militärische Mikroelektronik anzugreifen, lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen. Brjansk befindet sich jedoch theoretisch in Reichweite der US-Kurzstreckenraketen mit höherer Reichweite. Der Gouverneur der Region, Aleksander Bogomaz, behauptet auf Telegram, dass alle angreifenden ukrainischen Ziele zerstört worden seien. Es gebe keine Verletzten oder Schäden. Die russische Seite spielt Attacken in der Regel herunter oder leugnet sie.
+++ 19:48 Nach drastischen USA-Sanktionen gegen russische Öl-Industrie: Dutzende Tanker werfen Anker +++
Seit der Ankündigung neuer US-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg haben mindestens 65 Öltanker Anker geworfen. Wie aus Schifffahrtsdaten hervorgeht, liegen fünf davon vor chinesischen Häfen und sieben vor Singapur. Andere verharren in der Nähe Russlands in der Ostsee und im Fernen Osten, wie eine Analyse auf der Grundlage von Daten der Anbieter LSEG und MarineTraffic ergeben hat. Zudem steigen nach Schätzungen am Markt von heute die Tageseinnahmen für Supertanker um mehr als zehn Prozent auf etwa 26.000 Dollar. Das Finanzministerium in Washington hat Sanktionen gegen die russischen Ölproduzenten Gazprom Neft und Surgutneftegas sowie gegen 183 Schiffe verhängt, die russisches Öl transportiert haben. Analysten schätzen, dass rund zehn Prozent der weltweiten Öltankerflotte von US-Maßnahmen betroffen sind.
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