2017 ernennt der damalige US-Präsident Trump Christopher Wray zum neuen FBI-Chef - für zehn Jahre. Nach seiner Präsidentschaft fällt er aber beim Republikaner in Ungnade. Daher kündigt Trump bereits vollmundig an, ihn als neuer Präsident wieder abzusetzen. Wray kommt ihm jedoch zuvor.
Angesichts des baldigen Amtsantritts von Donald Trump als US-Präsident hat der Chef der US-Bundespolizei FBI, Christopher Wray, für Januar seinen Rücktritt angekündigt. Der 57-Jährige informierte die FBI-Mitarbeiter in Washington über seine Entscheidung.
"Nach wochenlanger sorgfältiger Überlegung" halte er es für die richtige Entscheidung, "wenn ich bis zum Ende der laufenden Amtszeit (von US-Präsident Joe Biden) im Januar im Amt bleibe und dann zurücktrete", sagte Wray vor seinen Mitarbeitern.
Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, aber sein Fokus habe immer darauf gelegen, das Richtige für das FBI zu tun. Mit seinem Rücktritt wolle er verhindern, dass das FBI von seiner Arbeit abgelenkt werde, so Wray. Mit Blick auf künftige "Bedrohungen" seien "die Sicherheit der Amerikaner und die Wahrung der Verfassung" nach wie vor die zentralen Aufgaben des FBI, sagte Wray.
Verschwörungsideologe Patel soll übernehmen
Wray war 2017 von Trump in dessen erster Amtszeit zum FBI-Chef ernannt worden, nachdem der Präsident FBI-Direktor James Comey entlassen hatte. Seine Amtszeit würde normalerweise erst nach zehn Jahren 2027 enden, doch Wray war bei dem Rechtspopulisten nach dem Ende von dessen Amtszeit in Ungnade gefallen. Trump zeigte sich mehrfach verärgert über Wray, unter anderem im Zusammenhang mit der Durchsuchung seines Anwesens in Florida, bei der geheime Dokumente aus der ersten Amtszeit des Präsidenten gefunden wurden.
Der designierte US-Präsident, der am 20. Januar sein Amt antritt, hat bereits seinen loyalen Gefolgsmann Kash Patel für den Posten als FBI-Chef nominiert. Der 44-jährige Anwalt hat scharfe Kritik am FBI geübt und Sympathien für die QAnon-Bewegung bekundet, die seit Jahren rechtsextreme Verschwörungsideologie im Internet verbreitet.